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Dein Kuss verraet mir alles

Dein Kuss verraet mir alles

Titel: Dein Kuss verraet mir alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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im Schatten einer großen Eiche sein Pferd trinken. Mit einer Handbewegung forderte er Tess auf, das gleiche mit ihrer Stute zu tun. “Ich wollte nicht kritisieren”, sagte er dann. “Vielleicht bin ich manchmal zu frei heraus, aber die Leute wissen immer, woran sie bei mir sind.”
    “Das habe ich bemerkt.”
    Um seinen Mundwinkel zuckte ein Lächeln. “Du bist auch nicht gerade schüchtern, wenn es um deine Meinung geht”, erinnerte er sie. “Das ist sehr erfrischend”, fügte er hinzu.

    “Oh, ich habe früh gelernt, mich zu wehren”, sagte Tess.
    “Rodeo ist ein raues Spiel, und einige der Kids, die wie ich von einer Veranstaltung zur anderen mitgeschleift wurden, konnten ganz schön gewalttätig werden, wenn man sie reizte. Ich mag nicht groß sein, aber ich kann wie ein Esel ausschlagen.”
    “Daran zweifle ich nicht.” Cag zog ein Bein hoch und hakte es über den Sattelknopf, während er Tess prüfend ansah. “Aber trotz all der Männergesellschaft weißt du nicht sehr viel über Männer.”
    Das war ein beunruhigendes Thema. Tess blickte von ihm weg hin zu dem sprudelnden Flüsschen zu ihren Füßen. “Das haben Sie schon einmal gesagt, damals im Kleiderladen.” Sie erinnerte sich plötzlich an das Gefühl seiner harten Finger auf ihrer weichen Haut, und ihr Herz pochte schneller.
    Er zog die Augenbrauen zusammen. “Hast du dich niemals mit einem Mann getroffen?”
    Tess fühlte sich unwohl. “Den meisten Mädchen ist es egal, was sie tun oder wie weit sie gehen, und sie wissen, wie man sich schützt.” Sie sah Cag kurz ins Gesicht und wieder weg.
    “Uns Übrigen, die denken, dass das nicht anständig ist, wird es nicht leicht gemacht. Männer scheinen gleich beim ersten Treffen von einem Mädchen zu erwarten, dass es nachgibt, und sie werden böse, wenn man es nicht tut.”
    Cag fuhr mit dem Finger entlang einem Riss in seinem Lederschurz. “Also bist du keiner Einladung mehr gefolgt.”
    Tess nickte. “Ich denke, so ist es am Besten. Außerdem”, murmelte sie befangen, “ich habe es Ihnen schon gesagt. Ich mag das nicht.”
    “Das?”
    Er würde das Thema noch zu Tode reiten! “Das”, betonte Tess. “Sie wissen schon, gegrapscht und gewaltsam gestreichelt werden und es ertragen müssen, dass ein Mann einem die Zunge die Kehle hinunter steckt!”
    Cag lachte hilflos auf.

    “Oh, Sie verstehen nicht!”
    “Doch, doch, ich verstehe”, erwiderte er, und sein Lächeln drückte alles Wissen über allzu irdische Dinge aus. Er war offensichtlich belustigt. “Du kannst von Glück sagen, dass deine Möchtegern-Freier nicht mehr wussten als du.”
    Tess runzelte die Stirn, weil sie das, was er sagte, nicht begriff.
    Mit seinen schwarzen Augen blickte er ihr prüfend ins Gesicht. “Tess, ein erfahrener Mann ‚grapscht’ nicht. Niemals.
    Er hat es nicht nötig. Und auch das Küssen muss gekonnt sein.”
    Ihr Herz schlug jetzt wirklich wie wild. Tess war sicher, dass Cag das Klopfen durch ihre Baumwollbluse sehen konnte. Sie starrte auf die vom Lederschurz bedeckten Beine, wo Cag seine Finger ruhen ließ, und erinnerte sich an das Gefühl seiner schlanken, starken Hände auf ihrer Haut.
    “Verlegen?”, fragte er leise.
    Tess zögerte, dann nickte sie.
    Auch sein Herz klopfte mächtig. “Und neugierig?”, setzte er mit tiefer, schleppender Stimme hinzu.
    Nach einigen Sekunden nickte sie wieder.
    Er umspannte mit der Hand fest den Sattelknopf, als tiefes Verlangen in ihm aufstieg. Sein Blick fiel auf ihren weichen Mund, und er wollte ihn am liebsten küssen. Es war verrückt, was er dachte. Es wäre die Entgleisung seines Lebens. Tess war noch ein Kind, und außerdem arbeitete sie für ihn!
    Tess hörte das Knarren des Leders, als Cag sich vom Sattel schwang. Nach einer Minute spürte sie seine schlanken Hände fest um ihre Taille. Er hob sie abrupt vom Pferd herunter und ließ die Pferde sich satt trinken.
    Die Sonne schien durch die Eichenblätter. Sie befanden sich mitten im Niemandsland, im Schutz der Bäume, wo saftiges Gras an dem flachen Ufer des Flusses wuchs und von wo aus sich das Weideland, so weit das Auge reichte, erstreckte.

    Seine Hände fühlten sich rau an. Sie fühlten sich an, als ob Cag sich nicht ganz unter Kontrolle hatte, und als Tess zu ihm aufsah, erkannte sie, dass es tatsächlich so war. Seine Miene wirkte angestrengt. Das einzig Lebendige waren diese schwarzen spanischen Augen,
    Ihr wurden die Knie weich unter seinem Blick. Er betrachtete ihren Körper,

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