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Dein Kuss verraet mir alles

Dein Kuss verraet mir alles

Titel: Dein Kuss verraet mir alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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nicht kurz davor gewesen bist, sie stürmisch zu küssen?”
    Cag biss die Zähne zusammen. “Ich habe sie getröstet!”
    “Ach, so nenns t du das”, kam die trockene Erwiderung. “Du alter Gauner. Du machst mir hier ganz schön was vor.”
    “Ich habe ihr nichts getan.”
    Leo hob beide Hände. “Natürlich nicht.”
    “Sie ist verdammt noch mal zu jung für mich.”
    “Habe ich das abgestritten?”
    Cag wurde ein wenig gelassener. “Wie auch immer, sie will Botanik studieren, im Herbst. Wahrscheinlich wird sie dann nicht länger hier bei uns sein, sobald sie an jüngeren Männern Geschmack gefunden hat.”
    Cag glaubt tatsächlich daran, dachte Leo verblüfft. Hatte er denn nicht mitbekommen, wie Tess ihn ansah? Wie sie sich in letzter Zeit benahm, wenn er um sie herum war? Oder wollte er es nicht bemerken?
    “Sie wird darauf nicht lange warten müssen”, stimmte Leo ihm zu. “Wir haben letzte Woche einen neuen Assistenten für den Verkaufsmanager angeheuert. Sandy Gaines. Erinnerst du dich?”
    Cag blickte finster drein. “Der dünne blonde Bursche?”
    “Dünn, ja, aber er scheint genug Charme zu haben, wenn es um Tess geht. Er hat ihr einen Teddy von seinem letzten Trip nach St. Louis mitgebracht, und er hat sie schon des Öfteren gebeten, mit ihm zum Essen auszugehen. Bis jetzt hat sie es abgeschlagen.”

    Cag wollte nicht darüber nachdenken. “Sie könnte Schlimmeres tun, als mit ihm auszugehen”, entgegnete er trotz seiner bösen Ahnungen.
    “Du könntest sie ja auch zum Essen einladen”, schlug Leo unvorsichtigerweise vor.
    Cag lachte höhnisch auf. “Ich bin achtunddreißig, und sie arbeitet für mich.”
    Leo lächelte nur.
    Cag drehte sich zum Kamin um und starrte resigniert auf die verkohlten Holzscheite. “Kann man es mir ansehen?”, fragte er kurz darauf.
    Dass er sich etwas aus Tess machte, hatte er mit der Frage gemeint. Leo wusste das und lächelte herzlich. “Nur wenn dich jemand sehr gut kennt. Und sie kennt dich nicht. Du lässt sie nicht an dich heran”, fügte er hinzu.
    Cag straffte seine breiten Schultern. Dann hob er den Blick zu dem riesigen Gemälde mit der dahinstürmenden Herde von Pferden, die quer über die eintönige Prärie galoppierten. Ein Großonkel hatte es gemalt. Die Brüder mochten das Ungestüme daran.
    “Sie ist so unverdorben”, flüsterte Cag. “Ein jeder könnte ihr den Kopf verdrehen. Aber es würde nicht andauern. Sie ist zu unreif für alles, zu ernsthaft.” Er drehte sich wieder zu seinem Bruder um und begegnete dessen neugierigem Blick. “Leider ist es so”, sagte er kurz angebunden, “dass mein Verstand aussetzt, wenn ich sie auch nur berühre.”
    “Also hältst du sie vorsichtshalber auf Distanz, um Komplikationen zu vermeiden.”
    Cag zögerte. Dann nickte er. Er steckte die Hände tief in die Vordertasche n seiner Jeans und lief unruhig auf und ab. “Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun könnte. Vielleicht würde es helfen, wenn wir sie im Herbst zu diesem Kursus bekommen.
    Ich habe schon daran gedacht, dass wir ihr sogar einen Job irgendwo anders besorgen sollten.”

    “Das habe ich bemerkt”, erwiderte Leo trocken. “Und dann sagst du ihr, dass sie noch eine Saison abwarten soll. Sie hat schon zwei hinter sich.”
    Cag blickte ihn scharf an. “Seit ich in den Nahen Osten geschickt worden bin, habe ich keine ernsthafte Beziehung zu einer Frau gehabt”, sagte er mit angespannter Stimme. “Ich bin ganz schön bitter gewesen. Ich wollte es nicht wieder erleben, dass mir das Herz gebrochen wird. Dann tauchte sie auf.” Er wies mit dem Kinn in Richtung der Küche. “Mit ihren roten Locken, den großen blauen Augen, dem zierlichen Körper und ihrer vorwitzigen Art.” Er schüttelte den Kopf, als ob er ihr Bild loswerden wollte. “Verdammt, sie nur anzusehen, genügt, um alles in mir in Wallung zu bringen.” Er wirbelte herum. “Ich muss sie von hier wegbekommen, ehe etwas passiert.”
    Leo betrachtete seine Hand. “Bist du sicher, dass du etwas dagegen tun willst?”, fragte er leise. “Weil sie dich nämlich auch will. Sie zitterte am ganzen Körper, als du sie wieder heruntergelassen hast.”
    Cag starrte ihn wütend an. “Die Schlange hat sie erschreckt.”
    “Du hast sie erschreckt”, kam die trockene Entgegnung.
    “Hast du es vergessen, woran du erkennst, wann eine Frau erregt ist?”
    “Nein, das habe ich nicht vergessen”, antwortete Cag grimmig. “Und deshalb muss sie von hier fort. Und zwar

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