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DEIN LETZTER TANZ

DEIN LETZTER TANZ

Titel: DEIN LETZTER TANZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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heute Morgen noch mal nachgeguckt, oder?“
    „Ja, klar.“ Keisha, deren E-Mail-Adresse Donna benutzt hatte, weil sie selbst über keinen Internetanschluss verfügte, nickte. „Aber da war nichts, sonst hätte ich es dir längst gesagt.“
    „Na ja, vielleicht bin ich auch einfach zu ungeduldig.“ Sie zuckte die Achseln. „Und jetzt lass uns in Ruhe zu Ende frühstücken, ja? Ich muss unbedingt mal auf andere Gedanken kommen, sonst geh ich noch kaputt.“
    Am Vormittag erreichte Donna, nachdem sie noch ein bisschen mit Keisha durch den Ort gebummelt war, wieder das Zirkusgelände.
    Sie wollte gerade zu ihrem Wagen gehen, als sie einen fremden Mann entdeckte, der sich unbeholfen nach allen Seiten umblickte. Sofort war Donna alarmiert: Wer war dieser Kerl, und was wollte er hier?
    Ob es sich vielleicht um den Typen handelt, der hinter diesen ganzen Attentaten steckt?, überlegte sie, schüttelte dann aber den Kopf. Unsinn, dann würde er sich hier bestimmt nicht so frei bewegen.
    Entschlossen ging sie auf ihn zu, während sie ihn gründlich musterte: Sie schätzte ihn auf etwa Mitte bis Ende dreißig, vielleicht sogar noch ein paar Jahre älter. So genau konnte sie das nicht sagen, denn im Schätzen war sie schon immer schlecht gewesen. Auf jeden Fall war er groß und recht stabil gebaut, trug einen altmodischen, aber sicher sehr teuren Anzug und wirkte insgesamt wie ein Geschäftsmann. Als er sich jetzt zu ihr umdrehte und sie anblickte, kniff Donna die Augen zusammen. An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie sofort, dass er eher zu den unfreundlichen Zeitgenossen gehörte. Einen sonderlich sympathischen Eindruck machte er jedenfalls nicht.
    „Guten Tag“, sprach sie ihn an. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen? Suchen Sie jemanden?“
    „Allerdings“, antwortete er. „Ich suche die Geschäftsführer – Mr. und Mrs. Carrigan.“
    „Das sind meine Eltern. Was wollen Sie von ihnen?“
    Er lächelte, doch sein Lächeln gefiel ihr nicht. Es kam von oben herab und zeigte, dass er sie als nichts weiter als ein kleines Mädchen betrachtete, das nicht ernst zu nehmen war. „Ich denke, dass ich das besser mit deinen Eltern bespreche. Es geht um etwas Geschäftliches. Also – wo finde ich sie?“
    Donna seufzte. Am liebsten hätte sie den Mann einfach stehen lassen, aber dann besann sie sich eines Besseren. Vielleicht war das, was er mit ihren Eltern zu besprechen hatte, ja wichtig? Vielleicht kannten sie ihn sogar?
    „Kommen Sie mit“, sagte sie. „Ich bringe Sie zu ihnen.“
    Sie ging voraus, und kurz bevor sie den Wohnwagen ihrer Eltern erreichten, erblickte sie Gavin, der anscheinend gerade auf sie zugehen wollte, dann jedoch plötzlich erschrocken zurückwich. Zu ihrem Erstaunen drehte er sich nun einfach um und machte Anstalten, sich rasch zu entfernen.
    In dem Augenblick meldete sich der unbekannte Mann zu Wort und rief laut: „Gavin! Warte gefälligst!“
    Überrascht sah Donna zu, wie der Mann Gavin hinterherlief und ihn, als er ihn erreichte, am Arm packte. Sogleich entbrannte eine hitzige Diskussion, doch Donna konnte nicht verstehen, worum es ging. Dann tauchte auch noch ein Tierpfleger auf und lenkte sie ab, weil er etwas wissen musste.
    Als sie ihm schließlich seine Frage beantwortet hatte, war Gavin verschwunden, und der unbekannte Mann kam wieder auf sie zu.
    „Kennen Sie Gavin?“, wollte sie wissen.
    Der Mann winkte ab. „Das tut nichts zur Sache. Kann ich jetzt endlich mit deinen Eltern sprechen?“
    Donna schüttelte den Kopf. Ihr erster Eindruck hatte sie auch diesmal nicht getäuscht – dieser Typ war in der Tat unsympathisch. Aber sie wollte jetzt keinen unnötigen Stress. „Wenn Sie mir Ihren Namen sagen, kann ich Sie bei meinen Eltern ankündigen.“
    „Freeman. Lionel Freeman.“
    Während ihre Eltern mit diesem Mr. Freeman sprachen – natürlich wie immer ohne ihre Tochter – machte Donna sich auf die Suche nach Gavin. Sie wollte wissen, worum es vorhin zwischen ihm und Lionel Freeman gegangen war. Doch obwohl sie überall auf dem Zirkusgelände nachsah, konnte sie ihn nirgends finden.
    Komisch, dachte sie. Wo steckt er denn bloß? Na ja, früher oder später werde ich ihm ja automatisch über den Weg laufen.
    Als sie etwa eine Stunde darauf wieder zu ihren Eltern ging, traf sie diese allein an. „Ist dieser Mr. Freeman schon wieder weg?“, fragte sie.
    Ihr Vater nickte. „Er ist gerade eben gegangen.“
    „Und was wollte er von euch?“
    „Stell dir vor“, platzte ihre

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