DEIN LETZTER TANZ
Mom heraus, „er hat uns ein Angebot gemacht.“
„Ein Angebot? Was denn für ein Angebot?“
„Er will den Zirkus kaufen!“, erklärte Mrs. Carrigan. „Und zwar lieber heute als morgen.“
Donna stand wie vom Donner gerührt da. Immer wieder blickte sie zwischen ihren Eltern hin und her. „Ist das euer Ernst? Er will unseren Zirkus tatsächlich kaufen? Und … wollt ihr sein Angebot etwa …?“
„Das wissen wir noch nicht“, sagte ihr Vater. „Ich weiß zwar, dass ich in den letzten Tagen oft davon gesprochen habe, mit dem Ganzen hier aufzuhören, und da käme eine solche Gelegenheit natürlich gerade recht. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Einen Familienbetrieb wie diesen kann man nicht ohne Weiteres aufgeben. Was sollen deine Mutter und ich denn dann machen? Und wir haben ja auch eine Verantwortung unseren Mitarbeitern gegenüber. Die können wir doch nicht einfach so im Stich lassen. Schließlich kann niemand sagen, was aus ihnen im Falle eines Verkaufs wird. Im Grunde würde ich also sagen, dass wir uns durch unsere momentane Krise durchkämpfen müssen.“
Donna fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte schon das Schlimmste befürchtet.
„Allerdings ist das alles andere als einfach“, fuhr ihr Vater fort. „Denn wenn es dem Sheriff nicht bald gelingt, diesen Mistkerl, der uns das alles antut, dingfest zu machen, sind alle Hoffnungen und Mühen umsonst. Lange geht das so nicht mehr weiter.“
Donna senkte den Blick. Nachdenklich fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar. „Und was ist, wenn dieser Mr. Freeman hinter den Anschlägen steckt?“, fragte sie und blickte auf.
„Wie kommst du denn darauf?“, fragte ihre Mutter. „Du kennst den Mann doch gar nicht.“
„Das nicht, aber kommt es euch nicht auch seltsam vor, dass euch ausgerechnet jetzt, in dieser Situation, jemand ein Angebot für den Zirkus macht? Mir jedenfalls schon. Was ist, wenn dieser Mr. Freemann durch die Anschläge und die damit verbundene negative Presse einfach nur den Preis drücken will?“
Ihr Vater runzelte die Stirn. „Viel geboten hat er in der Tat nicht.“
„Und als dein Dad sagte, dass er Bedenkzeit braucht, wurde dieser Herr richtig wütend und sagte, dass wir uns mit einer Entscheidung besser beeilen sollten“, fügte Mrs. Carrigan hinzu.
Donna schüttelte den Kopf. „Also, wenn ihr mich fragt, stimmt mit dem Kerl was nicht. Am besten, ihr überstürzt da nichts.“ Mit diesen Worten verließ sie den Wagen ihrer Eltern und ging zu ihrem eigenen, weil sie etwas lesen wollte.
Auf dem Weg dorthin traf sie Gavin und lief auf ihn zu. „Hey, gut, dich zu sehen“, sagte sie, als sie ihn erreicht hatte. „Ich wollte dich nämlich was fragen.“
„Was denn?“
Ihr fiel auf, dass er nicht gerade so aussah, als hätte er große Lust, sich mit ihr zu unterhalten. Dabei war er doch sonst offenbar immer so gern in ihrer Nähe.
„Es geht um den Mann, mit dem du dich vorhin unterhalten hast“, sagte sie. „Diesen Mr. Freeman. Was wollte er denn von dir?“
Gavin winkte ab. „Ach, nichts weiter. Er hat mich mit jemandem verwechselt.“
„Verwechselt? Aber es sah doch ganz so aus, als würdet ihr euch kennen. Hat er nicht …“
„Wir kennen uns aber nicht, okay?“, fiel er ihr gereizt ins Wort. „Wie ich schon gesagt habe, es war eine Verwechslung. Ich muss dann mal los, noch ein paar Sachen erledigen. Bis bald!“
Mit diesen Worten wandte er sich ab und ließ Donna einfach stehen. Die sah ihm überrascht nach. Seltsam, wie Gavin sich ihr gegenüber plötzlich verhielt. Es sah fast so aus, als hätte er etwas vor ihr zu verbergen. Aber was?
Schulterzuckend ging sie weiter zu ihrem Wohnwagen. Gerade als sie ihn erreicht hatte, klingelte ihr Handy.
„Donna?“, vernahm sie die Stimme ihrer Freundin, nachdem sie das Gespräch angenommen hatte. „Es wäre gut, wenn du mal vorbeischaust. Du hast eine E-Mail bekommen!“
Erst verstand Donna gar nicht, worum es ging. „Eine Mail? Ich? Aber wer sollte mir denn …“ Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. „Du meinst, Bruno hat geantwortet?“
„Ich hab die E-Mail zwar nicht geöffnet, aber da es eine Antwort auf deine Mail ist, gehe ich mal davon aus.“
„Warte auf mich.“ Donna holte tief Luft. „Ich mach mich sofort auf den Weg!“
Donna, Donna, Donna! Was soll ich bloß mit dir machen?
Eigentlich ging es mir ja nie um dich persönlich, sondern nur um den Zirkus. Ich wollte ihn einfach so schnell wie möglich vernichten.
Das
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