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anstrengend die Reise und wie deprimierend der Aufenthalt, vielmehr der Onkel, dem nicht beigestanden zu haben sie bis an ihr Lebensende bereuen würde. â Er merkt es doch nicht einmal mehr, verteidigte sich die Mutter am Abend noch schwach und war am Morgen froh, wie sie zugab, als der Sohn sie zum Flughafen fuhr. Erstmals in ihrem Leben checkte sie nach Teheran ein, ohne wegen Ãbergepäcks verhandeln zu müssen. Wäre der Tod nicht Erlösung für ihn? fragte einer der Verwandten den Arzt auf der Intensivstation eines iranischen Krankenhauses, das man sich, ruft die Mutter am Telefon noch einmal ins Gedächtnis, nicht so sauber, gut ausgestattet und ordentlich wie eine Intensivstation in Deutschland vorzustellen hat: Ohne eigene Krankenschwester, ohne eigene Bettwäsche, ohne eigene Medikamente, ohne eigene Putzkraft krepierst du hier einfach. Zum Glück hat die Familie beste Kontakte, kennt jemanden, der jemanden kennt, auÃerdem verdankt sich die Dialysestation einer Spende GroÃmutters, was die Mutter nicht wuÃte, sah das Schild am Eingang, als sie den Onkel besuchte, GroÃmutter hatte es ihr gegenüber nie erwähnt, und jetzt rang der Onkel wegen Nierenversagens mit dem Tod oder hatte bereits verloren, wäre es nicht Erlösung?, aber der Arzt, der als jüngerer Kollege den Onkel gut kannte, der wie alle in der Familie Mediziner ist, war?, wenngleich als einziger und trotz des Studienplatzes in Amerika und des Geldes, das GroÃvater durch den Verkauf eines Hauses besorgt hatte, in Iran ausgebildet â der behandelnde Arzt sagte, daà er niemanden sterben lassen dürfe, der wie auch immer überleben könne und dessen Angehörige, so müÃte man hinzufügen, über gute Kontakte und genügend Geld verfügen, um eine eigene Krankenschwester, eigene Bettwäsche, eigene Medikamente und eigene Putzkraft zu besorgen, weil andere Patienten iranischer Krankenhäuser sehr wohl sterben, die überleben könnten. Inzwischen ist der Onkel wieder bei BewuÃtsein und dankt oder dankt nicht GroÃmutter, wenn vier Stunden lang alles Blut heraus- und wieder hineingepumpt wurde, Urin- und Verwesungsgeruch, schlieÃlich ist das Gerät schon seit Jahrzehnten im Betrieb. Auf der Dialysestation wird der Mutter jedesmal übel, die sagt, daà es dem Onkel gutgehe, Gott sei gepriesen das Schlimmste überstanden, wenngleich sie auf Nachfrage einräumt, wie relativ gut und schlimm in Isfahan seien, und daà der Onkel, wenn er nicht schlafe, ständig wimmere, endlich sterben zu wollen, das sei doch kein Leben, auch am 16. Dezember 2009 um 16:33 Uhr iranischer Zeit schläft oder wimmert, während der Sohn um 14:03 deutscher Zeit nach Berlin fährt, ohne sich bereits Gedanken über die Podiumsdiskussion am Abend zum »Nutzen und Nachteil der Religionen« gemacht zu haben, denen es doch um alles, aber nicht um Nutzen geht. Beim Wetter fragt auch niemand, ob es ihm nützt, vom Nutzen und Nachteil des Wetters, und bei mancher Frau kann man nachweislich sagen, daà sie einem schadet und man ohne sie besser zurechtkäme, nur sage das mal einem Verliebten, es wäre Ãkonomie, nicht Liebe, sprich ihm vom Nutzen und Nachteil der (Fanny) Stella, vom Nutzen und Nachteil des Biers kann man sprechen, vom Nutzen und Nachteil sagen wir des Regens, wobei die Frage hier schon müÃig wird, nicht erst beim Nutzen und Nachteil des Wetters, denn selbst wenn man feststellte, daà der Regen nützt oder schadet oder welche Menge Regen nützlich, welche schädlich wäre, könnte man ihn nicht bestellen oder abbestellen, wie man auch an Gott nicht glauben muÃ, um dennoch dem Schicksal ausgesetzt zu sein. Der Herr, der im Abteil gegenübersitzt, steigt in Hannover aus, wo der Zug in einer Viertelstunde eintreffen wird, so daà der Sohn nicht in den Speisewagen geht, um sich zu überlegen, was er am Abend zum Nutzen und Nachteil der Religionen vortragen könnte, da sonst sein Gepäck unbeaufsichtigt wäre, sondern noch einiges von dem aufliest, was in der Eile liegenblieb. Um aus dem Text zu springen wie der Gemalte aus dem Bild, müssen Real- und Romanzeit erst wieder synchron werden, schon weil der Roman, den ich schreibe â selbst die Gattung steht schwarz auf weià im Vertrag â, nun offenkundig mit seiner Veröffentlichung aufhören wird, poetologisch ein Happy-End nach dem Modell amerikanischer
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