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Deine Stimme in meinem Kopf - Roman

Deine Stimme in meinem Kopf - Roman

Titel: Deine Stimme in meinem Kopf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deuticke
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ein magischer Kaffee ist, der den Lauf der Dinge völlig verändert, sodass Heath in der Woche darauf in New York nicht stirbt. Er geht nicht zu Mary-Kate Olsen, wo er eine Überdosis nimmt, sondern zu Dr. R, der ihn wieder clean macht. Und das bedeutet, dass auch Dr. R nicht stirbt, und alle Menschen machen einander glücklich, auch Fremde, und alle Kinder dürfen ihre Väter behalten.

21. Kapitel
    Beim Abendessen nach einer Filmvorführung werde ich einem Mann mit langen, glatten Haaren vorgestellt, der eine Kufija auf dem Kopf hat. Er sieht aus wie der kitschigste Terrorist der Welt, obwohl er in Wirklichkeit ein wahnsinnig berühmter Filmstar ist, der oft hier im Chateau Marmont ist. Im Garten, in dem unzählige Kerzen brennen, sitzen wir zusammen und reden und reden. Später sagt er mir, dass er mir mit jedem Satz eigentlich nur zu verstehen geben wollte: »Ich bin ganz anders, als von mir behauptet wird.«
    Es klappt. Denn es ist wahr. Das ist GH .
    GH sieht angeblich ganz gut aus. (»Klar«, würde mein Vater sagen, »muss er ja wohl.«) Aber das sehe ich nicht. Ich sehe etwas ... leicht Weiches, Verwundetes, wie verschlissener Samt. Er strahlt eine Traurigkeit aus, die mit Händen greifbar scheint.
    Später frage ich ihn: »Warum hast du nicht versucht, mich gleich am ersten Abend abzuschleppen?«
    »Aus Respekt.«
    »O mein Gott«, sage ich beleidigt, »es geht dir nur um meinen Intellekt?«
    »Sei nicht albern«, erwidert er. »Ich will dich echt nur vögeln!« Er ist der traurigste Mann der Welt, der mich je zum Lachen brachte, bis mir die Tränen kamen.
    Er ruft von einer fernen Insel an, wo er sich auf eine Rolle vorbereitet. Bis dahin hatte er mir nur eine Flut von Textnachrichten geschickt, Gedichte, in dreißig kleine Stücke aufgesplittet. Als er anruft, ist es fünf Uhr morgens, und er möchte dringend
Skeletons
von Rickie Lee Jones hören. Ich rufe es auf und spiele es ihm von vorn bis hinten vor. Er holt tief Luft.
    »Ich will jetzt nichts vermasseln. Ich lege besser auf, Emma, bevor du mich nicht mehr magst.«
    Mit Dr. R rede ich nicht darüber. Ich vertraue meinem Bauchgefühl und schreibe GH auf seine nächste SMS hin: »Ich werde mich nicht in dich verlieben. Ich habe Angst, du könntest mich verletzen.«
    Seine Antwort lässt nicht lange auf sich warten: »Iih! Bei der Vorstellung, ein bezauberndes Wesen wie dich jemals zu verletzen, wird mir ganz übel.«
    Als er wieder in L.A. landet, macht er sich auf den Weg zu mir.
    Es regnet in Strömen, und er riskiert einen tödlichen Unfall, weil er mir unterwegs seine Gedanken per SMS mitteilen möchte.
    »Keine SMS mehr!«, schreibe ich zurück. »Komm einfach her!«
    »Wäre es nicht vielleicht einfacher, wenn ich weiterhin dein SMS -Verehrer bleibe?«
    Dann tritt er durch die Tür, mit eingezogenem Kopf, fast gelähmt vor Schüchternheit. Es ist ihm peinlich, dass er sein eigenes Abendessen mitbringt, eine tiefgefrorene, kalorienarme Lasagne von Stouffer’s, da er für seine neue Rolle ein paar Pfund abnehmen muss. Er stellt die Lasagne in meinen Eisschrank und vergisst sie komplett.
    Ich mache uns einen Tee. Wir schauen uns einen alten Film an. Danach schauen wir lange hinaus in den Regen. Hinterher kommt Junior aufs Bett und GH stellt sich ihm vor. (»Na, du Süßer!«) Ich zeige ihm unveröffentlichte Bilder von James Cagney. Danach kann ich ihm nichts mehr zeigen, und da es bereits weit nach Mitternacht ist, beschließen wir zu schlafen. Schweigend liegen wir eine Weile da. Sogar Junior hält die Luft an.
    Und dann, als die grün gefiederte Dunkelheit an die Fenster drückt, legt er seine ungewaschenen Finger auf mein hoffnungsvolles, geschrubbtes Gesicht und sagt, in einem Tonfall, der irgendwo zwischen Optimismus und Bedauern liegt: »Wenn ich dich küsse, ist alles vorbei.«
    Doch dann tut er es. Und dann ist es das.

22. Kapitel
    »Ich bin mit jemandem zusammen, von dem du wahrscheinlich denkst, dass er nicht zu mir passt«, erzähle ich meiner Schwester.
    »Ein Neonazi?«
    »Nein.«
    »Es ist also echt aus mit Simon?!«
    Ich werde ungeduldig. »Klar.«
    Ihre Stimme verfinstert sich. »Doch nicht etwa Russell Brand? Sag mir, dass es nicht Russell Brand ist!«
    Und da GH weder ein Neonazi noch Russell Brand ist, hat meine Familie nichts gegen ihn, der inzwischen wieder bei Dreharbeiten ist.
    In unserer Einsamkeit in verschiedenen Zeitzonen schicken wir einander den Mond hin und her. »Hast du ihn bekommen?«, frage ich.
    »Ja,

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