Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
Vom Netzwerk:
nahm Dühnfort auf dem Weg zur Arbeit zum ersten Mal die neue Abkürzung durch die Hofstatt. Dort, wo über fünfzig Jahre das Stammhaus der Süddeutschen Zeitung das Gesicht der Innenstadt mitgeprägt hatte, war vor kurzem eine Einkaufspassage eröffnet worden. Die ewigselben Läden in den ewigselben Glitzerpalästen in allen Fußgängerzonen Europas. Uniformität bis zum Erbrechen. Er folgte der Passage Richtung Färbergraben, fest entschlossen, diese deprimierende Abkürzung nicht wieder zu nutzen.
    Als er ins Büro kam, steckte Kirsten ihren Kopf zur Tür herein. »Guten Morgen, Tino. Ich hatte gerade den Anruf eines Kollegen aus Frankfurt. Du sollst ihn zurückrufen. So wie es aussieht, haben sie Anjela festgenommen. Hier die Nummer.« Sie reichte ihm eine Notiz.
    »Wunderbar. So kann der Tag weitergehen. Achims Alibi für den Samstag ist übrigens geplatzt. Wir fokussieren uns jetzt auf ihn.«
    »Die Überwachungsbänder der Raststätte bekommen wir heute.« Mit diesen Worten verließ Kirsten den Raum. Dühnfort wählte die Nummer von KHK Malte Brehm in Frankfurt.
    »Brehm.« Die Stimme war tief und fest. Unwillkürlich sah Dühnfort einen Schrank von Mann vor sich. »Dühnfort. Ihr habt Anjela Livitchi festgenommen?«
    »Jo. So sieht es aus. Sie hat einem Landsmann die Halsschlagader aufgeschlitzt. Wahnsinnsblutbad. Eine Riesenschweinerei. Zufällig hat eine Ärztin das beobachtet und ist eingeschritten. Wäre eigentlich nicht schade um ihn gewesen. Sergej Polotcz steht im Verdacht, Frauen nach Deutschland zu locken und zur Prostitution zu zwingen. Nur nachweisen konnten wir ihm das bisher nicht. Wenn Anjela aussagt, wird es eng für ihn.«
    »Vorher brauche ich sie hier in München für eine Gegenüberstellung. Sie ist eine wichtige Zeugin. Wie geht es ihr gesundheitlich?«
    »Wieso?«
    »Ein Arzt sollte sie ansehen. Sie ist in München aus einem Krankenhaus geflüchtet. Ich nehme an, vor Achim Kubisch, dem Mann, den sie hoffentlich identifizieren kann.«
    »Kubisch? Ach ne.«
    »Sie kennen den Namen?«
    »Anjela wurde mit einem Auto erwischt, das auf eine Judith Kubisch in Augsburg zugelassen ist.«
    »Was?« Es dauerte eine Sekunde, bis er es verstand. Natürlich. Nachdem die Medien nicht über den Mord an einer jungen Frau berichtet hatten, musste Kubisch nur eins und eins zusammenzählen und die Krankenhäuser abtelefonieren. Deswegen war Anjela geflüchtet. Es war ihr gelungen, ihm zu entkommen. Mit dem Auto seiner Frau. Hatte Judith ihrem Mann geholfen?
    Ein perfektes Team. Das hatte Clara Lenz gesagt. Judith Kubisch war eingeweiht, sie war Mittäterin! »Ich maile Ihnen ein Foto von Achim Kubisch und seiner Frau. Wenn sie ihn identifiziert, brauche ich sie hier in München. Ist das kurzfristig machbar?«
    »Solange wir sie wiederbekommen, sollte das kein Problem sein.«
    Dühnfort scannte das Foto von Achim und Judith ein, wählte die Köpfe als Bildausschnitte und speicherte jeden als eigene Datei ab. Ab jetzt durften sie sich keinen Fehler erlauben, der einem Strafverteidiger in die Hände spielte. Deshalb suchte er im Archiv jeweils drei Fotos von Männern und Frauen aus, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Judith und Achim Kubisch hatten, und mailte sie mit.
    Zehn Minuten später meldete Brehm sich wieder und reichte das Telefon an Anjela Livitchi weiter.
    »Guten Morgen, Frau Livitchi. Wie geht es Ihnen?«
    »Geht gut.«
    »Ich soll Ihnen einen schönen Gruß von Doktor Borchert ausrichten.«
    »Oh. Danke. Er bestimmt böse auf mich.«
    »Er scheint sich eher Sorgen zu machen. Frau Livitchi, haben Sie jemanden auf den Fotos erkannt?«
    »Bild Nummer zwei. Ich ihn gesehen. In Wohnung von Kommandantin.«
    »Welche Kommandantin?«
    »Emily. Dreher. Sie immer kommandieren. Ich dort geputzt. Sie wissen. Oder?«
    »Ja. Wir wissen das.«
    »Ich vergessen dort meine Handy. Kommen zurück und Kommandantin liegen auf Boden, sieht aus wie tot. Dieser Mann, Nummer zwei, war da. Hat sich angezogen weiße Anzug. Anzug in eine Stuck. Wie in Fernsehen.«
    »Einen Overall, meinen Sie?«
    »Ja. Overall. Und dann ich nichts erinnern. Schlag auf Kopf. Alles schwarz.«
    »Haben Sie auch eine der Frauen erkannt?«
    »Nummer vier. Ist Anne. Hat mir geholfen. Wollte mich fahren zu Wohnung. Doch dann ist gekommen er. Nummer zwei. Böse Mann. Hat mich geworfen in Fluss. Will mich töten. Ich geklaut das Auto.«
    »Frau Livitchi. Es wäre gut, wenn Sie mir das alles ausführlich erzählen könnten.«
    »Ist gut. Ich

Weitere Kostenlose Bücher