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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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hatte sie so viel Wut gesehen und so viel vernichtenden Hass. Fassungslosigkeit wurde zu Angst. Sie versuchte, sich ihm zu entwinden. Doch seine Hände glitten von den Schultern zum Hals, legten sich darum, drückten zu. Einen Moment war sie starr vor Schreck. Dann griff sie nach seinen Fingern, zerrte daran. Hör auf! , wollte sie krächzen. Kein Ton kam raus.
    Mit einem Mal wurde es in seinem Gesicht ganz ruhig. Zorn und Hass wichen kalter Entschlossenheit. »Nie wieder«, flüsterte er.
    Er wollte sie umbringen! Sie bekam keine Luft und zerrte an seinen Händen, doch es gelang ihr nicht, sie zu lockern. Ein unerträglicher Druck stieg in ihren Kopf, gleich würde er bersten. Luft! Sie krallte ihre Nägel in sein Fleisch. Seine Hände wurden zu Stahlklammern, die fester und fester zudrückten. Bunte Funken stoben vor ihren Augen. Sie versuchte ihre letzten Kräfte zu mobilisieren, doch sie hatte keine mehr.

81
    Achim Kubischs schwarzer Audi parkte vor dem Haus in der Sedanstraße. Unmittelbar daneben hielt der Wagen der Müllabfuhr. Zwei Männer in orangeroter Montur sprangen von der Plattform am Heck und verschwanden im Durchgang zum Hinterhof. Dühnfort fand keinen Parkplatz und stoppte vor der Einfahrt. Kirsten stieg aus und sah die Fassade empor zum dritten Stockwerk.
    »Er wird bei seiner Schwester sein.«
    »Wobei ich ihm schon so viel Kaltschnäuzigkeit zutraue, an den Tatort zurückzukehren«, meinte Kirsten.
    Sie passierten den Durchgang zum Hinterhof, begegneten den Müllmännern, die den Container auf die Straße schoben, und klingelten an der Werkstatt. Alles blieb ruhig. »Wohl doch in der Wohnung.« Dühnfort wandte sich ab und wollte schon gehen, als ihn etwas zurückhielt. Ein Geräusch. Es kam aus der Werkstatt. Er sah durchs Fenster. Sein Körper reagierte schneller als die Bildverarbeitung in seinem Hirn. Adrenalin flutete ihn in Sekundenbruchteilen. Donnernd schlug er mit der Faust gegen die Scheibe.
    Kirsten fuhr herum. »Was ist?«
    Er hechtete zur Tür. »Er erwürgt seine Schwester.« Ein Fußtritt gegen das Schloss. Im selben Moment wurde die Tür von innen aufgerissen. Er verlor das Gleichgewicht, taumelte gegen die Wand. Kubisch spurtete an ihm vorbei zum Durchgang.
    »Scheiße! Er haut ab!«
    »Ich schnappe ihn mir. Du siehst nach Clara.« Dühnfort rannte zur Straße. Kubischs Auto wurde von der Müllabfuhr blockiert. Zwanzig Meter entfernt entdeckte er ihn. Er lief Richtung Pariser Straße. Der Mann war älter als er. Ein Witz, wenn er ihn nicht kriegte. Dühnfort sprintete los, hörte den Schlag seiner Schritte auf dem Pflaster. Nach fünfzig Metern ging sein Atem keuchend, schlug ihm das Herz donnernd gegen die Rippen. Keine Kondition. Im Gegensatz zu Achim. Der Abstand vergrößerte sich. Um Haaresbreite rannte er eine Frau um, stieß ein Kind beiseite und verschwand um die Ecke. Dühnfort legte einen Zahn zu, bekam Achim wieder ins Blickfeld. Weiter vorne schaltete die Fußgängerampel auf Rot. Dühnforts Muskeln brannten, Schweiß rann ihm den Rücken hinab. Sein Herz raste. Aus einer Einfahrt kam ein Dackel gelaufen, quer über den Gehweg. Frauchen hinterher. Zwischen den beiden spannte sich eine dünne Hundeleine. Zu spät, um auszuweichen. Kubisch stolperte darüber, knallte krachend auf den Boden und blieb liegen wie ein gefällter Baum. Dühnfort lief keuchend neben ihm aus und rang nach Atem.
    Stöhnend setzte Kubisch sich auf. Eine blutende Schürfwunde an der Stirn schien alles zu sein, was er an Blessuren davongetragen hatte.
    »Ja … ja … ja, so was!« Stotternd wandte sich die alte Frau an Dühnfort. »Das … wollte ich nicht.«
    »Das kam gerade recht. Danke!«
    Irritiert sah sie ihn an. »Sie haben aber einen seltsamen Humor.«
    Dühnfort reichte Kubisch ein Taschentuch und half ihm auf die Beine. Die Anzughose war am Knie eingerissen, das Sakko voller Dreck. »Brauchen Sie einen Arzt?«
    »Danke. Mir geht es blendend.« Mit einer Hand presste er das Tuch gegen die blutende Wunde.
    Gut, dann nicht. Falls doch nötig, konnte ihn ein Arzt im Präsidium untersuchen. »Herr Kubisch, ich nehmen Sie vorläufig fest. Sie haben das Recht, ein Telefonat zu führen. Wenn Sie einen Anwalt an Ihrer Seite haben wollen, können Sie ihn jetzt anrufen.« Er nahm die Handschellen vom Gürtel.
    Kubisch schwieg. Die alte Dame stand wie festgenagelt an ihrem Platz und beobachtete fasziniert, wie Dühnfort Kubisch die Handfesseln anlegte.
    Als das geschafft war, zog er das Handy

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