Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
Vom Netzwerk:
ist. Von Entfremdung würde ich allerdings nicht reden. Wir waren uns immer fremd.«
    »Wie haben Sie seine Alzheimererkrankung aufgenommen?«
    »Was heißt schon Alzheimer? Er ist vergesslich geworden, wie die meisten in diesem Alter. Clara hat das aufgebauscht.«
    Dühnfort blätterte in den Unterlagen. »Es gibt ein ärztliches Gutachten.«
    »Eine Gefälligkeit. Was sonst? Mein Vater war nicht senil.«
    »Warum glauben Sie, dass Ihre Schwester diese Erkrankung hochgespielt hat?«
    »Das liegt doch auf der Hand. Auf diese Weise hat sie die Kontrolle übernommen.«
    »Die Kontrolle über das Vermögen.«
    »Über das Leben meines Vaters. Und natürlich auch über sein Geld. Vermutlich hat sie sich bedient. Das sollte man mal prüfen.«
    »Sie meinen, die Pflegekraft, die sich um ihn gekümmert hat, wäre eigentlich nicht nötig gewesen?«
    Kubisch verschränkte die Arme, er merkte, wohin das Gespräch steuerte. »Ich habe mich nicht eingemischt. Das Amtsgericht hat Clara als Betreuerin eingesetzt. Es ging mich nichts an. Sie hatte das Sagen.«
    »Aber eine private Pflegekraft kostet Geld. Zweitausend Euro pro Monat. Das ist viel.«
    »Ja und? Mein Vater konnte sich das leisten.«
    Dühnfort blätterte in den Unterlagen, obwohl er die Zahlen kannte. »Ein Vermögen von über vierhunderttausend Euro, bestehend aus Sparbüchern und Krügerrandmünzen. Das hätte lange gereicht.« Er sah auf. »Nur sind die Sparbücher im Mai geleert worden. Ihr Vater hat das Geld in England angelegt. Haben Sie ihn dabei beraten?«
    »Das ist richtig.«
    »Das Geld war nur einen Tag dort. Danach wurde es auf ein Konto überwiesen, das auf Ihren Namen lautet.«
    »Mein Vater hat es mir geschenkt.«
    »Gut. Sie können das sicher belegen.«
    »Natürlich. Oder meinen Sie etwa, ich hätte ihn bestohlen?«
    »Das wollte ich damit nicht sagen. Interessieren Sie sich für Kunst?«
    Bergmairs Stirn runzelte sich. »Ist das relevant?«
    »Ich denke schon.«
    Achim wischte ein Stäubchen von der Hose. »Für Kunst? Nicht besonders.«
    »Aber für Malerei.«
    »Ich stamme aus einer Lehrerfamilie. Bildung stand an erster Stelle.«
    Er legte das Buch auf den Tisch, das Alois gestern in Kubischs Haus gefunden hatte: Stilllebenmalerei des Barock und ihre Symbolik. »Das gehört Ihnen?«
    Kubisch zog die Schultern hoch. »Kann sein.«
    Ein Absatz war mit Bleistift markiert. Er schlug die Seite auf. »Trauben gelten mit Hinblick auf den daraus zu kelternden Wein als Symbol der Eucharistie und somit als Zeichen der Erlösung durch das Blut Christi«, las er vor und blätterte ein paar Seiten weiter. Auch dort war eine Textstelle unterstrichen. »Apfel. Attribut der Venus und der drei Grazien. Symbol für den Fall des Menschen, der Versuchung, aber auch der Erlösung.« Er sah auf. »Diese Stellen sind markiert. Warum?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, das Buch gelesen zu haben, und weiß auch nicht, woher es kommt.«
    Dühnfort beschloss, seine Taktik zu ändern. Alles hing zusammen und ließ sich nicht trennen.
    »Trauben oder Apfel. Eines hätte gereicht. Doch Sie wollten auf Nummer sicher gehen, dass wir die Botschaft auch verstehen. Das mussten wir unbedingt, denn davon hing das Gelingen Ihres Plans ab. Deshalb Apfel und Trauben.«
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
    »Kennen Sie Emily Dreher?«
    »Nein.«
    »Ihre Daten finden sich aber in Ihrem Computer.«
    »Kann sein. Vielleicht hatte ich mal einen Beratungstermin bei ihr. Es wird ja nicht aus jedem Gespräch ein Geschäft. Ich merke mir natürlich nicht alle Namen.«
    »Heinrich Brettschneider kennen Sie aber.«
    »Das wissen Sie doch. Er war vor ewigen Zeiten mein Lehrer. Ich habe ihn seither nicht gesehen.«
    »Warum haben Sie Emily Dreher am Abend des achtzehnten Oktober aufgesucht?«
    »Das habe ich nicht.«
    »Sie wurden dort gesehen. Anjela Livitchi putzte an diesem Tag bei Emily Dreher. Sie hatte ihr Handy vergessen und kam kurz vor zwanzig Uhr zurück.«
    Dr. Bergmair mischte sich ein. »Sie müssen sich dazu nicht äußern.«
    Kirsten legte den Aktendeckel beiseite. »Wir werden Spuren von Anjela Livitchi im Kofferraum Ihres Wagens nachweisen, Herr Kubisch. So gründlich können Sie gar nicht gesaugt haben, dass unsere Techniker dort nichts finden. Ein Mordversuch kommt also noch dazu.«
    Bergmairs Hand stieg in die Höhe. »Jetzt mal langsam.«
    Sie verzettelten sich. Anjela war jetzt nicht wichtig. Während Kirsten die Beweislage erläuterte und Bergmair seinen Mandanten zum

Weitere Kostenlose Bücher