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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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ließ. Doch ihr Leben würde nie wieder im Lot sein.
    »Frau Lenz?«
    Hatte er etwas gefragt?
    »Heinrich Brettschneider und Emily Dreher. Haben Sie diese Namen schon einmal gehört?
    Sie überlegte. »Nein.«
    »Lebt Krystyna bei Ihrem Vater, oder kommt sie nur stundenweise?«
    »Sie wohnt bei ihm. Er braucht jemand, der rund um die Uhr bei ihm ist.«
    »Er war also nie allein in der Wohnung?«
    »Nein. Nie. Wenn Krystyna ihre freien Nachmittage hat, bin ich bei ihm. Heute ist Franzi für mich eingesprungen. Ich hatte eine Einladung.«
    »Diese freien Tage sind fix?«
    »Nur der Samstag. Normalerweise hat Krystyna nachmittags frei. Doch heute wollte sie zur Geburtstagsfeier einer Kollegin.«
    »Hatte Ihr Vater Bargeld zu Hause oder Schmuck?«
    »An Bargeld etwa zweihundert Euro. Den Schmuck hat Paps nach dem Tod meiner Mutter Franzi und mir geschenkt.«
    »Halten Sie es für möglich, dass Ihr Vater geheime Gelddepots in der Wohnung hatte?«
    Wie kam er denn auf diese Idee? Sie wollte schon verneinen. Doch konnte sie wirklich sicher sein, dass Paps’ Eingemachtes noch auf diesem Online-Konto war? Vielleicht hatte er ja alles wieder abgehoben und versteckt. Dann hätte sie das Geld allerdings finden müssen, als sie nach den Bankunterlagen suchte. »Das glaube ich nicht.«
    »Sie sind sich aber nicht sicher?«
    »Seit er Alzheimer hat, kümmere ich mich um alles. Auch ums Geld. Ich bin seine Betreuerin.« Sie erzählte Dühnfort, wie sie auf das Online-Konto gestoßen war, und dass Achim nun das Geld aus England zurückholte.
    Achim, an ihn hatte sie gar nicht gedacht. »Mein Bruder … weiß er schon Bescheid?«
    »Die Kollegen in Augsburg kümmern sich darum. Zwei Fragen habe ich für heute noch. Hatte Ihr Vater oder Ihre Schwester Feinde? Gab es Streit?«
    »Nein. Kein Streit.« Sollte sie von Franzis Liebhaber erzählen und dass Klaus sie schlug? Hatte am Ende Klaus … ? Doch das war unvorstellbar.
    »Ich nehme an, Ihr Vater ist vermögend, sonst könnte er sich die private Pflegekraft nicht leisten. Mich interessiert, von welcher Summe wir reden und wer ihn beerbt.«
    In all die Fassungslosigkeit mischte sich nun doch ein Funke Ärger. »Sie glauben, jemand von uns war das?«
    »Das ist eine Routinefrage. Ich muss sie stellen.«
    »Wir drei Kinder beerben ihn. Das Vermögen besteht aus dem Konto in England, das sind hunderttausend Euro, und aus Krügerrandmünzen, die etwa dreihunderttausend wert sind.«
    »Die Münzen sind aber nicht in der Wohnung?«
    »Natürlich nicht. Sie sind in einem Bankschließfach.« Ein hysterisches Kichern wollte in ihr aufsteigen, als sie daran dachte, wo sie den Schlüssel dafür versteckt hatte. Sie schluckte es hinunter.
    Dühnfort verabschiedete sich. Thore begleitete ihn hinaus. Drüben in der Wohnung waren die Fenster hell erleuchtet. Dort lagen Franzi und Paps … Die regendurchweichte Zeitung stand ihr plötzlich vor Augen. Das böse Omen. Clara sprang auf und lief Dühnfort nach. »Meine Schwester und mein Vater … halten sie Apfel und Trauben in den Händen?«
    »Ihr Vater. Franzi nicht.«
    Also nicht Klaus! »Dieser Irre hat sie umgebracht?«
    »Das wissen wir noch nicht. Sagen Sie, hatte Ihr Vater eine Putzfrau?«
    »Nicht mehr. Krystyna kümmert sich auch um den Haushalt.«
    »Und davor?«
    »Davor hat eine Frau aus dem Viertel einmal die Woche bei ihm geputzt. Sie hat nur eine kleine Rente und muss sich etwas dazuverdienen.«
    Die Tür schloss sich hinter dem Kommissar. Thore nahm sie in den Arm. »Soll ich heute Nacht bei dir bleiben?«
    Der Schlüssel im Mango-Chutney. Sie musste wissen, ob er noch da war. Das Glas stand an seinem Platz. Sie nahm es heraus. Es rutschte ihr aus den zitternden Händen, knallte auf den Boden und zerbarst. Zwischen Chutney und Scherben suchte sie nach dem Schlüssel. Erleichtert schloss sich ihre Hand darum.
    Thore lehnte an der Küchenzeile und beobachtete sie. Er musste sie für eine Verrückte halten. »Das ist der Schlüssel fürs Schließfach.« Als ob das alles erklären würde.
    »Ein ungewöhnlicher Aufbewahrungsort.«
    Auch Hannes hatte nichts damit zu tun. Erleichtert stand sie auf. Plötzlich sah sie Tanja vor sich. Wütend packte sie den Kinderwagen und drehte sich um. Dein Erbe wird uns retten. Das kannst du gar nicht verhindern.

45
    Dühnfort öffnete die Tür zum Schlafzimmer einen Spaltbreit und spähte hinein. Gina schlief. Auf leisen Sohlen ging er in die Küche. Die Digitaluhr am Herd zeigte zwanzig nach zwei. Im

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