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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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funktioniert natürlich nicht, wenn er etwas auf Facebook oder Twitter veröffentlicht hat. Soziale Netzwerke sind für Google-Bots in der Regel gesperrt.«
    »Können Sie denn in sozialen Netzwerken nach relevanten Stichworten suchen?«
    »Ja.«
    »Dann tun Sie das bitte. Ich versuche es dann mal mit Google.«
    »Muss das jetzt sein?«
    »Ja.«
    »Na gut.«
    Eisenberg tippte Welt am Draht Simulacron-3 in die Suchmaschine ein und erhielt jede Menge Treffer, die auf Onlinehändler und Seiten mit Hintergrundinformationen über Filme verwiesen. Als Nächstes versuchte er es mit Die Welt ist nicht real . Diesmal erschienen Blogs und Webseiten, die sich mit der Hypothese einer künstlichen Welt beschäftigten, darunter auch Webseiten populärwissenschaftlicher Magazine.
    Er versuchte es mit der Kombination Welt am Draht Simulacron-3 die Welt ist nicht real , doch da der Film und das Buch das Thema einer nicht realen Welt hatten, brachte ihn auch das nicht weiter.
    Er solle eine Kombination von Stichworten wählen, die wahrscheinlich in den Beiträgen des Täters, aber nur sehr unwahrscheinlich in anderen Beiträgen vorkam, hatte Wissmann gesagt. Aber was könnte das sein?
    Einer Intuition folgend gab er » Simulacron-3« und » Mina Hinrichsen« ein, wobei er beides jeweils in Anführungszeichen setzte, wie es ihm Wissmann geraten hatte.
    Google lieferte genau einen Treffer. Es öffnete sich eine Blogseite mit der Überschrift »Welt am Draht – Die Wahrheit über unsere Realität«. Da s Hintergrundbild zeigte ein Foto aus dem Fassbinder-Film, wie Eisenberg an den altmodischen Computern mit ihren Magnetbandspulen erkannte. Der neueste Eintrag trug das gestrige Datum.
    Es wird etwas geschehen!
    Öffnet die Augen! Die Simulation wird immer instabiler. Ungewöhnliche Vorkommnisse häufen sich. Menschen verschwinden. Die Wahrheit lässt sich nicht mehr lange verbergen. Schon bald wird das Zeichen kommen. Die Abschaltung ist nah.
    Achtet auf die Nachrichten! Bereitet euch vor! Öffnet die Augen!
    Eisenberg scrollte weiter nach unten. Die Seite enthielt insgesamt fünf Beiträge, die er mit wachsendem Erstaunen las. Schließlich druckte er alles aus und ging damit zu Wissmann.
    »Sehen Sie mal, das habe ich gefunden.«
    Sein Mitarbeiter überflog die Ausdrucke. Nein, korrigierte Eisenberg seine Beobachtung, er überflog sie nicht, er las sie gewissenhaft. Das ging nur bei ihm so schnell, dass es für Uneingeweihte wie ein flüchtiger Blick aussah.
    »Na bitte, ich habe doch gesagt, dass Sie das selber können«, war sein Kommentar. Es klang nicht direkt wie ein Lob, dennoch empfand Eisenberg einen geradezu absurden Stolz.
    In diesem Moment betraten Morani und Klausen das Büro.
    »Guten Morgen, Herr Hauptkommissar«, sagte die Psychologin. Sie zog die Stirn kraus. »Ist etwas passiert?«
    »Wir haben was gefunden«, sagte Eisenberg. Er hielt den beiden die Ausdrucke hin, die er in der Reihenfolge der Veröffentlichungsdaten sortiert hatte.
    Der erste war vor etwa vier Monaten online gestellt worden. Er begann:
    Die Welt ist nicht real!
    Ja, du hast ganz richtig gelesen. Die Welt, in der du jetzt vor deinem Computer sitzt, existiert nicht wirklich. Lies Simulacron-3 von Daniel F. Galouye! Schau dir den Film Welt am Draht von Rainer Werner Fassbinder an! Nicht Die Matrix , das ist Schwachsinn, der uns bloß verwirren soll.
    Welt am Draht! Es ist alles wahr! Nur wollen sie nicht, dass wir es merken. Wir sind Teil des Experiments. Wenn wir herausfinden, dass wir nur Versuchskaninchen sind, sind die Ergebnisse unbrauchbar. Deshalb versuchen sie, die Wahrheit zu verbergen. Und der beste Weg, das zu tun, ist, diejenigen, die hinter die Kulissen schauen, lächerlich zu machen.
    Denk selber nach: Schon heute können wir täuschend echte Simulationswelten bauen. Wie wird es in zwanzig Jahren sein oder in zweihundert?
    Es folgte eine lange Darstellung der Argumente, die Eisenberg bereits mit Varnholt diskutiert hatte und die nach Meinung des Verfassers unwiderlegbar bewiesen, dass die Welt künstlich war.
    Der nächste Beitrag, etwa zehn Wochen alt, hatte Eisenberg einen Schauer über den Rücken gesandt, als er ihn das erste Mal gelesen hatte:
    Wie du herausfindest, ob du in einer Computersimulation lebst
1.
Achte auf die Stimmen! Manchmal kannst du sie im Hintergrund ganz leise hören. Du denkst vielleicht, du bildest sie dir bloß ein, aber sie sind real. Das Zeug, das sie uns spritzen, damit wir die wahre Welt nicht wahrnehmen,

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