Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
Vom Netzwerk:
das ist. Und Sie sind sicher, Körner ist noch dort?«
    »Ziemlich sicher. Ich habe ihn mit einer Handschelle an einen Betonblock gekettet.«
    Sie erzählte ihm, was geschehen war. Ihre Geschichte klang ziemlich unwahrscheinlich, aber andererseits auch viel zu ungewöhnlich für ein Produkt ihrer Fantasie. Eisenberg bat Hinrichsen, noch einmal die Kollegin an den Apparat zu holen.
    »Frau Bergmann? Hören Sie zu. Der Entführer ist ein paranoid-schizophrener Mann namens Julius Körner. Er hat in Berlin bereits einen Anschlag verübt und ein Haus niedergebrannt. Wahrscheinlich hat er auch vier Menschen ermordet. Er ist also hochgefährlich und höchstwahrscheinlich bewaffnet. Ich möchte, dass Sie so schnell wie möglich herausfinden, welche alten Bunker in der Nähe sind.«
    »Das ist kein Problem, wir kennen unser Revier. Nach Aussage der Zeugin und dem Ort nach zu urteilen, an dem sie aufgegriffen wurde, kommt eigentlich nur eine Anlage infrage.«
    »Sehr gut. Schicken Sie so schnell wie möglich eine Streife hin. Aber die Kollegen dürfen auf keinen Fall in den Bunker eindringen. Sie sollen lediglich vor Ort die Situation überwachen und dafür sorgen, dass sich niemand der Anlage nähert oder daraus flüchtet. Ich schicke ein SEK. Noch einmal: Bevor die Spezialkräfte nicht vor Ort sind, sollen Ihre Leute auf keinen Fall versuchen, in den Bunker einzudringen und den Täter zu verhaften!«
    »Aber der Zeugin zufolge ist der Täter unbewaffnet und mit dem Fuß an einen Betonklotz gekettet«, wandte die Polizistin ein.
    »Es ist mittlerweile etwa zwei Stunden her, dass Frau Hinrichsen vor Ort war. Handschellen sind nicht als Fußfesseln gedacht. Mit zwei freien Händen und dem geeigneten Werkzeug könnte er sich inzwischen befreit haben. Es ist also nicht davon auszugehen, dass der Täter hilflos ist. Außerdem hat er möglicherweise ein ganzes Waffenarsenal aus NVA-Bestand zur Verfügung.«
    »Verstehe. Ich kümmere mich darum.«
    »Gut, vielen Dank. Ich bin so schnell wie möglich vor Ort.«
    Als Eisenberg eine gute Stunde später die Lichtung erreichte, standen dort bereits zwei Einsatztransporter und ein Krankenwagen sowie mehrere Zivilfahrzeuge. Ein Generator brummte. Es wimmelte von Spezialkräften in ihren schwarzen Schutzanzügen.
    Eisenberg entdeckte Klausen, der ihm zuwinkte. Da er im Norden Berlins wohnte, war er vor seinem Chef am Einsatzort eingetroffen. Bei ihm standen Morani, Mina Hinrichsen, deren Oberarm frisch verbunden war, sowie der Einsatzleiter des SEK. Varnholt und Wissmann hatte Eisenberg gebeten, im Büro auf ihn zu warten. Hier vor Ort hätten sie wenig tun können.
    »Wie ist die Situation?«, fragte er.
    »Wir haben den Verdächtigen mehrfach aufgefordert, sich zu ergeben und aus dem Bunker zu kommen, ohne Reaktion bisher«, berichtete der Einsatzleiter.
    »Hat er irgendetwas gesagt?«
    »Nein. Wir haben bisher keinen konkreten Hinweis darauf, dass sich überhaupt noch jemand in dem Bunker aufhält.«
    »Er muss noch da drin sein«, sagte Hinrichsen. »Vielleicht … vielleicht hat er sich umgebracht. Das war es schließlich, was er wollte: Dass ich ihn erschieße.«
    Morani runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts dazu.
    »Sollen wir reingehen?«, fragte der Einsatzleiter.
    »Warten Sie noch, ich versuche es noch einmal.«
    Eisenberg ging zu einem quadratischen Loch im Boden, um das sich eine Gruppe von SEK-Kräften formiert hatte. Eine Stablampe hing an einem Kabel herab und erhellte einen rechteckigen Raum mit schwerer Stahltür, die geöffnet war.
    »Wo genau ist er, Frau Hinrichsen?«
    Der Einsatzleiter klappte einen Plan auf, der den Grundriss des Bunkers zeigte. Hinrichsen tippte auf einen Raum nahe dem Eingang. »Dort war er zuletzt. Ich glaube nicht, dass er mit dem Betonklotz am Fuß aus dem Bunker entkommen ist, aber er kann ihn durchaus in einen anderen Raum geschleppt haben.«
    Eisenberg kniete sich hin und beugte sich über die Öffnung. Ein unangenehmer Geruch schlug ihm entgegen.
    »Herr Körner, hier spricht Hauptkommissar Eisenberg. Können Sie mich hören?« Keine Reaktion. Eisenberg entschied sich für einen Bluff. »Hören Sie, Herr Körner, ich habe mit den Admins gesprochen. Sie sind bereit, Ihnen die Wahrheit zu offenbaren, wenn Sie sich ergeben.«
    Er rechnete nicht damit, dass Körner diesen Unfug glaubte, aber er hoffte, ihn dadurch zu einer Reaktion provozieren zu können, die ihm einen Hinweis darauf gab, wo sich der Täter aufhielt. Doch es blieb still.
    »Was

Weitere Kostenlose Bücher