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Delhi Love Story

Delhi Love Story

Titel: Delhi Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swati Kaushal
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das
kleine rote Päckchen hin, das ich mitgebracht habe. »Alles Gute zum Geburtstag.«
    »Oh, Geschenke!« Sie dreht sich erwartungsvoll zu Keds. Ich stoße ihn in die Rippen.
    »Ähm … Nik«, sagt er. Seine Stimme klingt irgendwie trotzig.
    »Er hat eine Überraschung für dich«, werfe ich schnell ein.
    »Eine Überraschung?«
    »Sieh in seiner linken Tasche nach.«
    Ungeachtet seiner Proteste wühlt Nikki in seiner Tasche. »Oh, ein Armband! Wie hübsch!«
    »Nikki, das ist –«
    »Echtes Gold«, sage ich.
    »Es gefällt mir sehr! Danke, danke, danke ! Du bist sooooo süß!« Sie küsst ihn dicht neben die Lippen, ich muss wegsehen.
    »Aber Nikki –«
    Ich trete ihm so fest ich kann gegen das Schienbein. »Wo ist denn die Party?«, frage ich und strahle Nikki an.

Einundzwanzig
    Erst nach fast 48 Stunden ruft Kunal mich an. 48 Stunden, in denen ich zunehmend verzweifelt zu der Überzeugung gelangte, dass ich die Situation völlig missverstanden habe. Dass er meine Nummer verloren hat, dass ich ihn nie wieder sehe, dass mein Leben nicht mehr
lebenswert ist. 48 Stunden, in denen ich ihn häufig und vergeblich auf seinem Handy anrufe. Und dann, kurz nach drei an einem einsamen Montagnachmittag zu Hause, klingelt mein Handy.
    »Ani?«, sagt er.
    Ich werde fast ohnmächtig vor Erleichterung.
    »Es tut mir leid, ich konnte dich nicht zurückrufen. Wir haben die ganze Zeit geübt, und dann wusste ich nicht mehr, wo ich mein Telefon hingelegt habe … War es dringend?«
    »Ich … Ich wollte nur Hallo sagen.«
    »Du bist so süß. Weißt du, neulich habe ich etwas gesehen, das mich an dich erinnert hat.«
    »Ach ja?«
    »Ich weiß, dass es sehr kurzfristig ist, aber ich bin heute in der Gegend. Wollen wir uns um fünf zum Kaffee treffen? Wieder im Barista?«
    Fröhlich verlasse ich Roshini durch das Tor. Der Abend kommt mir ungewöhnlich schön vor. Ich hüpfe unter den Flammenbäumen hindurch; wie von alleine beginnen meine Füße zu rennen. Zwanzig Minuten später erreiche ich glücklich und mit rotem Kopf das Einkaufszentrum. Ich gehe hinein. Er wartet am selben Tisch, an unserem Tisch. Ein paar Haarsträhnen hängen ihm ins Gesicht. Ich halte den Atem an. Wieso nimmt mir sein Anblick immer noch den Atem, obwohl wir schon en wenig Zeit zusammen verbracht haben?
    Er sieht hoch, als ich mich dem Tisch nähere.
    »Du bist früh dran«, sagt er in vorwurfsvollem Ton.
»Das ist schlecht, es sollte doch eine Überraschung sein.«
    Ich setze mich hin, bevor er mir den Stuhl zurechtrücken kann. »Was denn?«, frage ich.
    Er hält mir ein Buch hin, in das er eben noch geschrieben hat. Ein dünnes Buch mit schwarz-buntem Cover. Der Mensch und seine Symbole steht auf dem Umschlag. Von Carl Gustav Jung. Ich schlage es auf. In geschwungener Handschrift steht da: »Ein besonderes Buch für einen besonderen Menschen. Symbolisch, Kunal.«
    »Symbolisch?«, frage ich.
    »Was sonst?«
    »Du wirst nie aufhören, mich damit zu ärgern, oder?«
    »Weißt du eigentlich, wie süß du bist, wenn du dich schämst und rot wirst?«
    »Ich schäme mich nicht! Ich bin rot, weil ich hierhergerannt bin.«
    »Du bist den ganzen Weg hierhergerannt?«
    »Das ist keine große Sache, ich laufe gern.«
    Er lächelt und sieht mich bewundernd an. »Du bist unglaublich.«
    »Okay, jetzt schäme ich mich.«
    Er grinst. »Kaffee?«
    »Erdbeer-Milchshake. Oder hast du das schon vergessen? Diesmal zahle ich.«
    Er winkt ab und besteht darauf, mich einzuladen.
    »Aber Kunal, wenn wir Freunde sein wollen –«
    »Wer hat irgendetwas davon gesagt, dass wir Freunde sein wollen?«

    Viel zu schnell muss er gehen. Noch lange, nachdem ich wieder zu Hause bin, frage ich mich, was ich hier eigentlich mache und wohin das alles führen soll.
    »Ich bin noch nie jemandem wie dir begegnet«, hatte er gesagt und meine Hand genommen. Ich war zu verwirrt, um ihn zu fragen, was er meinte. War es meine Begeisterung für Laufen, Basketball und Tennis, die er so charmant fand, meinte er Vox Pop oder den amerikanischen Akzent, den ich aller Mühe zum Trotz nicht loswurde?
    Ich dusche lange, sehe zu, wie mir das Wasser von der Nase tropft. Ich hoffe, dass er mehr meinte als nur das. Dass er diese unbeschreibliche Verbindung auch gespürt hat. Dass es etwas Besonderes ist. Ich steige aus der Dusche, trockne mein Gesicht ab und sehe mich im Spiegel an. Ich sehe dichte Brauen, gerötete Wangen, eine Stupsnase und ein trotziges Kinn. Mag er mein Kinn, frage ich mich. Oder hört er

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