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Delphi sehen und sterben

Delphi sehen und sterben

Titel: Delphi sehen und sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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übrige Stadt auch der heilige Bezirk des Apollon. Dieser ist groß an Ausdehnung und liegt zuoberst in der Stadt; es sind auch zusammenhängende Ausgänge durch den Bezirk angelegt. Welche Sehenswürdigkeiten mir am meisten der Rede wert zu sein scheinen, die will ich erwähnen. Athleten nämlich und Teilnehmer an musikalischen Wettbewerben … scheinen mir kein besonderes Interesse zu verdienen …
     
    Bei den übrigen Opfertieren nun zeigen die Eingeweide nicht ebenso gut die Meinung des Trophonius an, aber in der Nacht, in der der Betreffende hinabsteigt, in dieser opfern sie einen Widder über einer Grube … Wenn auch die früheren Opfer günstig geschienen haben, hat es nichts zu bedeuten, wenn nicht auch die Eingeweide dieses Widders dasselbe aussagen; wenn aber auch diese die Einwilligung geben, dann steigt jeder hoffnungsvoll hinab …«
    Pausanias,
Reisen in Griechenland
    XXXIX
    Delphi. Vielleicht ein Fehler.
    Nachdem ich mich entschieden hatte, aktiv zu werden, klärte sich mein Kopf. Zurück in unserer Unterkunft, machte ich noch am selben Abend rasch Pläne für die Überquerung des Golfs. Helena bestand darauf, mit mir zu kommen, weil sie das uralte Heiligtum sehen wollte. Ich beschloss, den größten Teil unseres Gepäcks zurückzulassen, dazu ebenfalls Albia, meine Neffen, Glaucus und die immer noch leidende Nux. Mit leichtem Gepäck würden Helena und ich Delphi einen flüchtigen Besuch abstatten, Tullius Statianus einsammeln und nach Korinth zurückkehren.
    Das klang gut. Aquillius Macer sollte uns ein verlässliches Schiff suchen, und wenn möglich, ein schnelles. Ich rechnete mit höchstens drei Tagen.
     
    Das Jungvolk und die Hündin ließ ich aus zwei Gründen zurück. Abgesehen von meinem Wunsch nach Schnelligkeit, gab ich Glaucus die Anweisung, Nux – sobald sie zu ihrem lebhaften Selbst zurückgefunden hatte – an die Leine zu nehmen und an den verschiedenen Mitgliedern der Reisegruppe vorbeizuführen. »Pass auf, ob sie jemanden anknurrt. Aber mach dich nicht selbst an den Verdächtigen heran, falls einer reagiert. Erzähl es Aquillius, dem Quästor.«
    Glaucus wirkte nervös, doch Albia und die Jungs waren ganz erpicht darauf. Ich wollte diesen Test durchführen lassen, auch wenn ich bezweifelte, dass sie den Mörder von Cleonymus auf diese Weise identifizieren würden. Denn alles sprach ja gegen Phineus, und der war jetzt außer Reichweite, unter Arrest.
    Eines war mir aufgefallen. Statianus sollte sich angeblich in Delphi befinden. Wenn das stimmte, konnte er Cleonymus nicht ermordet haben. Falls er nicht heimlich nach Korinth zurückgekehrt war (und damit unsere Delphi-Reise zu einer totalen Zeitverschwendung machte), war Statianus entweder unschuldig – oder ein zweiter Mörder hatte hier den Freigelassenen abserviert, sollte Statianus seine Frau in Olympia getötet haben. Nach der Beschreibung unseres Zeugen in Akrokorinth war der mysteriöse »gutgekleidete Mann« älter gewesen als der Bräutigam. Machte das Statianus demnach zum Unschuldigen? War der brutale Mörder der Braut dieser neue Mann, der Schickgekleidete mittleren Alters – und wenn ja, bestanden irgendwelche Verbindungen zu Marcella Caesia drei Jahre zuvor?
    Bei jeder Wendung wurde die Situation komplizierter. Und es sollte noch schlimmer kommen. Helena und ich verabschiedeten uns von unseren Begleitern, bevor wir mit unseren Kleiderbündeln, der Geldkatze und meinem Schwert zum Hafen von Lechaion aufbrachen. Als wir vor unserer Unterkunft im Elefant standen, wurden wir von Volcasius angequatscht.
    »Zu meinem Erstaunen höre ich, dass Sie Korinth verlassen, Falco.«
    »Nur ein Besichtigungsausflug.«
    Der knochige Trottel stand meinem Mietesel direkt im Weg. Das passte dem Esel, an dessen Zügeln ich vergeblich ruckte. »Wir sind in Eile, Volcasius. Haben Sie uns etwas zu sagen?«, fragte Helena kalt.
    »Kommt mir kaum zu«, schnaubte er. »Falco ist der Experte.«
    »Nun spucken Sie’s schon aus.« Ich trieb mein Reittier wieder an, bereit, Volcasius zur Seite zu schubsen, wenn ich musste. Das blöde Vieh streckte ihm sein Maul entgegen wie einem Freund.
    »Es gibt einen offensichtlichen Hinweis, den Sie übersehen haben.«
    Da Helena wusste, dass ich ihn gleich verfluchen würde, kam sie mir mit der Frage rasch zuvor. »Und welcher soll das sein, Volcasius?«
    »Ihr Hund wurde bei den Ereignissen auf der Akropolis verletzt. Entweder wissen Sie es nicht, oder Sie haben es seltsamerweise außer Acht

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