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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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tterteighörnchen gebracht hatte. Der General biss einmal von dem Gebäck ab und nahm dazu einen kräftigen Schluck des schwarzen, dampfenden Gebräus. Milch und Zucker verabscheute Grant, das war etwas für verdammte Weichlinge, fand er. Dann blickte sich Franklin unauffällig um und stellte beruhigt fest, dass die Tische in der näheren Umgebung nicht besetzt waren. Er, Franklin, hatte den Platz mit Bedacht ausgewählt und war nun froh, dass sie ungestört waren. Er beugte sich nach vorne und stützte seine Ellbogen auf der Tischplatte auf.
    „Gibt es Fortschritte in Kanada?“ , fragte er wesentlich leiser.
    Grant nickte und schluckte einen weiteren Bissen des Croissants hinunter.
    „Die Männer kommen gut voran, Jim. Garrett hat mir gestern gesagt, dass sie sich bereits in der Feinabstimmung für die Operation befinden. Das …“ Grant machte ein kurze Pause, während er nach der richtigen Umschreibung für den entführten Dr. Baxter suchte. Dann fuhr er fort:
    „Das Subjekt verhält sich sehr entgegenkommend – seit neue stem zumindest“, fügte er noch hinzu. Grant erntete dafür einen nichts sagenden Gesichtsausdruck seines Gegenübers, der eigentlich gar nicht wissen wollte, was Baxter so plötzlich zum Reden veranlasst hatte. Die ersten Meldungen von General Garrett vor ein paar Wochen waren noch nicht so ermutigend gewesen, erinnerte er sich. Doch die anfänglichen Probleme waren anscheinend ausgeräumt worden – wenn auch nicht im gegensätzlichen Übereinkommen mit dem „Subjekt“, schätzte er mal.
    „Dann ist Option  B wohl endgültig aus dem Rennen?“ fragte Franklin, der die ganze technische Seite der Operation nicht so sehr liebte und die wesentlich einfachere Methode bevorzugt hätte, die er selbst an jenem Abend in seinem Strandhaus vorgeschlagen hatte. Doch er konnte die Nachteile seiner Option nicht schönreden. All die Fragen, die Nachforschungen und die langwierigen offiziellen Untersuchungen, die seine Methode mit sich gebracht hätte, wären dem Land wahrscheinlich über viele Jahre hinweg zur Last gefallen. Es hätte nach Abschluss der Operation keine Ruhe, keine Zeit für einen Neuanfang gegeben. Option A war da erheblich besser. Kurz und schmerzlos, wenig Fragen, vollendete Tatsachen, begrenzte Nachforschungen, die man kontrollieren konnte. Und schließlich hatte dann ja auch er den Vorschlag von Colonel Bremner gutgeheißen.
    „Die Sache läuft, Jim. Besser, als ich geglaubt hätte.“
    Beide Männer nippten an ihren Tassen, als der Kellner an ihrem Tisch vorbeiging und sich kurz erkundigte, ob alles zur vollsten Zufriedenheit sei. Grant verscheuchte den Mann mit einer ungeduldigen Geste und sagte dann, als der Kellner außer Hörweite war: „Bremner hat mich gestern angerufen. Er möchte das Material vorher testen und hat um die Genehmigung dafür gebeten.“
    „Was hast du ihm gesagt?“ , wollte Franklin wissen, der zusammen mit Grant das Kommando über die Operation führte.
    „Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm heute oder morgen B escheid gebe. Was hältst du davon, Jim?“
    „Hat er gesagt, ob er die Wirkung des Materials testen möchte oder nur die anderen neuen Spezifikationen, von d enen er uns berichtet hat?“
    „Er will alles testen, Jim. Er möchte auf Nummer Sicher gehen. Und ich bin der Meinung, der Junge hat verdammt Recht damit.“ General Grant ging stets auf Nummer Sicher und hatte damit immer gute Erfahrungen gemacht.
    Admiral Franklin nickte und leerte seine Tasse. „Kann er das abgelegen und diskret durchführen und hat er genug von dem Zeug? Ich meine, damit wir danach nicht zu wenig haben.“
    Grant überlegte kurz, bevor er antwortete. „Garrett b ehauptet, die Mengen, die wir zur Durchführung der Operation benötigen, liegen irgendwo zwischen fünfunddreißig und vierzig Kilo. Aus Nellis hat Bremner etwa sechzig Kilo mitgebracht.“
    „Das sollte also reichen“, folgerte Admiral Franklin. „Ich schlage vor, dass er maximal zehn Kilo des Materials für seine Tests verwenden soll, damit wir noch etwa zehn bis fünfzehn Kilo in Reserve haben.“
    „Beginne nie eine Schlacht ohne ausreichende Reserven, was?“ lächelte General Grant, der nicht wusste, welcher Feldherr diese allgemein gültige Regel der Kriegskunst zuerst formuliert hatte. Franklin sah seinen alten Freund milde an und nickte. „So in etwa, John.“
    „Dann werde ich Bremner sagen, er soll loslegen, sich aber auf zehn Kilo beschränken. Vielleicht schafft er’s auch mit

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