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Dem Feuer versprochen

Dem Feuer versprochen

Titel: Dem Feuer versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Bellasie
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mit euch los?“, fragte eine bekannte Stimme hinter uns und ließ mich zusammenschrecken. Ich drehte meinen Kopf. Todd. Er lebt. Ich sprang auf und umarmte ihn, so fest ich konnte. Das Glücksgefühl, das ich in diesem Moment empfand, war nicht in Worte zu fassen. Auch Claire war aufgesprungen und hatte uns zwei in ihre Arme geschlossen.
    Todd versuchte sich aus der Umarmung zu lösen und war sichtlich irritiert von der Liebe, die ihn umgab.
    “Hallo, alles okay? Ich habe dir doch eine SMS geschrieben, dass später komme, weil ich auf dem Flughafen aufgehalten wurde“, er räusperte sich und ich wusste, dass eine Frau Schuld daran war, dass er nicht pünktlich kam und zum ersten Mal empfand ich eine große Sympathie für Todds Lebensweise. Gleichzeitig verfluchte ich aber auch meine Schusseligkeit, natürlich lagen Tasche und Handy wieder einmal brav zu Hause.
    „Was ist denn los, verdammt?“, harkte Todd ungeduldig nach. Ich drehte mich weg, ich konnte das nicht. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ein großer Teil seiner Familie gerade Opfer eines magischen Feuers geworden waren. Ich konnte es nicht, warme Tränen flossen mir über die Wangen und fielen zu Boden, auch Claire schniefte und entfernte sich einige Meter von Todd. Dann hörte ich, wie Richard ihm alles erklärte. Er erzählte alles sehr ruhig, klar und deutlich und sehr langsam, damit Todd alles verstehen konnte. Ich hörte zu und für mich war es eine sehr traurige Geschichte, ein schrecklicher Albtraum. Fiktion. Doch als er endete, blieb ein „ich mach nur Scherze“ oder „dann wurden sie wieder lebendig und sie lebten alle glücklich bis an ihr Lebensende“ aus. Meine Augen wurden so glasig, dass ich nicht mehr imstande war, die Gegend um mich herum wahrzunehmen. Es war alles so passiert, meine Eltern waren tot. Die Lichter der Laternen verschwammen vor meine Augen und ich drehte mich um, blinzelte ganz oft, um mein Bild wieder zu klären, um Todds Reaktion zu sehen. Ich hörte keine Widerworte, ich hörte ihn nicht sagen, dass wir lügen, ich hörte ihn nicht weinen. Als ich ihn sah, erschrak ich. Seine Augen waren weit aufgerissen und leer. Emotionslos. Sie machten mir Angst. Ich sah keine Trauer, keine Angst, keine Wut, nichts.
    „Sag doch bitte etwas“, bettelte ich. Mein Bruder war mir unheimlich.
    Dann öffnete er wieder den Mund und die Worte, die er sagte, hallten klar und deutlich in meinem Kopf wieder.
    „Wir müssen sie rächen“

    „Ja, ich stimme dir zu. Aber zuerst müssen wir hier weg. Uns in Sicherheit bringen“, erklärte Richard allen und ich nickte zustimmend.
    Claire und Todd waren in einer Zeit aufgewachsen, wo die Hexen selbst verfolgt wurden, sodass sie keine Zeit mehr hatten, um uns zu jagen. Sie sind also gar nicht recht in die Berührung mit Hexen gekommen, doch Richards und ich, wir hatten nicht nur ihre Entstehung mit erlebt, wir waren auch bestens mit ihren Techniken vertraut. Es gehörte damals zur Grundausbildung, sie waren stark und sehr gefährlich für uns Vampire und daher blieb uns nichts anderes übrig als uns vorzubereiten, lernen zu überleben und sie aus zu tricksen. Doch ich hätte niemals vermutet, dass sie auch noch in der heutigen Zeit auf der Jagd waren. Ich dachte sogar, dass sie ausgestorben wären. Alle hatten das gedacht.
    „Was machen wir mit der da?“, fragte Todd und zeigte auf Cam, die kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Sie stand da und sagte rein gar nichts, ihr Blick war starr auf das Gebäude gerichtet und ich musste schlucken, da ich sie irgendwie sogar vergessen hatte.
    „Sie weiß, dass wir überlebt haben, wenn wir überleben wollen, müssen alle denken, dass wir auch gestorben wären“, formulierte Richie knapp und früher hieß das übersetzt, dass wir Cameron töten müssten, um zu überleben. Sie weiß zu viel, doch nicht mit mir.
    „Geht das nicht anders?“, flehte ich.
    „Wenn du jemanden kennst, der Gedächtnisse aus löschen kann, ja!“, spottete er und ich erschrak davor, wie wenig ihm die Menschen doch bedeuteten, hatte er doch noch vor Stunden mit Cam sehr stark geflirtet. Jetzt wollte er sie los werden. Natürlich kannte ich niemanden, da dies unmöglich war. Vampire konnten keine Gedanken aus löschen. Wir hatten generell kaum Kräfte, wir waren fast schon menschlich. Todd räusperte sich und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich.
    “Also ich kenne jemanden“, ich blickte ihn an, ohne mir auch nur die Mühe zu machen, meine Überraschung zu verbergen.

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