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Dem Feuer versprochen

Dem Feuer versprochen

Titel: Dem Feuer versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Bellasie
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mit den Mädchen. Sie setzten sich auf die Rückbank des Autos und ich rutschte ebenfalls auf das schwarze Leder. Immer noch spürte ich Unbehagen. War das Jonathan oder nicht? Diese Frage quälte mich. Richie gab mir Jolie herüber und ich schnallte mich zusammen mit ihr an. Es musste ja nicht sein, dass sie bei einem Autounfall noch durchs Fenster flog. Mehr Tote würde ich wirklich nicht ertragen, was rede ich da? Jetzt schon waren es für mich zu viele, nicht zu ertragen. Ich atmete tief durch, um nicht mit meinen Tränen, die mit Sicherheit auf Jolie tropfen würden, meine Nichte zu wecken. Sie schlief immer noch tief und fest, ihr Atem ging ruhig und ihr Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig. Die Armen und die arme Claire. Es musste wirklich hart für sie sein. Ihre große Liebe. Ich blickte zu ihr herüber, doch ihr Gesicht war abgewandt, sie starrte aus dem Fenster.
    John parkte das Auto in einer Tiefgarage und fuhr mit dem Fahrstuhl in den siebten Stock. Diese Gegend war sehr nobel, und als sich die Fahrstuhltür öffnete und er die Tür zu seiner Wohnung aufschloss, musste ich schlucken.
    Es war ein Luxusapartment. Die Wände waren hell gestrichen, entweder im feinsten Weiß oder einem hellen Gelb. Das Wohnzimmer war riesig und mit Parkett ausgelegt, eine weiße Ledercouch stand vor einem riesigen LCD-Fernseher. Die neuste Technik und alles mit Sicherheit schweineteuer.
    „Die Mädchen können in meinem Schlafzimmer schlafen.“
    Er ging vor und wir folgten ihm. Das Schlafzimmer war verhältnismäßig klein. Nur ein Bett und ein Nachtisch füllten den Raum. Wir legten Jolie und Cloe ab und deckten sie behutsam zu. Claire schniefte und gab ihren Töchtern ein Kuss auf die Stirn. Ich legte tröstend meine Hand auf ihre Schulter und sie drehte sich ein, legte ihren Kopf auf meine Schulter und ihre Tränen flossen an meiner Haut herunter und durchnässten den Stoff meines Kleides.
    „Komm“, flüsterte ich und führte sie zurück zu den Anderen ins Wohnzimmer. John schloss leise die Tür und folgte uns.
    „Wollt ihr etwas trinken?“
    „Hast du etwas Hartes?“, fragten Todd und Richard nahe zu gleichzeitig.
    „Whiskey?“
    „Perfekt“
    Er sah mich an und die Härchen an meinem ganzen Körper stellten sich auf. Es war unheimlich, mein Körper reagierte genauso heftig auf ihn, wie in meiner Jugend. Wie auf Jonathan, als ich ihn noch geliebt hatte, als er für mich alles bedeutete, als er gut zu mir war. Ich schüttelte verlegen den Kopf und merkte, wie meine Wangen sich röteten. Zum Glück beachtete mich aber niemand.
    Er blickte zu Claire, die auch einen Whiskey orderte und ich sah sie verwirrt an.
    Alkohol und Claire passten genauso wenig zusammen wie, wie … ein Handschuh und ein Affe. Ein Handschuh und ein Affe? Konnte mein Kopf gerade keine vernünftigen Gedanken mehr fassen, was war das denn für ein Beispiel, tadelte ich augenblicklich mich selbst. John verschwand in der Küche und kam dann mit vier Gläsern auf einem Tablett wieder. Die Gläser waren mit Eiswürfeln gefüllt und meiner Meinung nach enthielten sie viel zu viel von dem Getränk. Sie tranken einen Schluck und Claire zuckte kurz zusammen, doch obwohl ich erwartet hatte, dass sie das Zeug direkt ausspucken würde, schluckte sie es einfach herunter und nahm noch ein Schluck.
    „Wie soll es weiter gehen?“, unterbrach ich das seltsame Schauspiel.
    „Wir müssen uns auf jeden Fall verstecken, in unsere Wohnungen, unsere Heimat können wir nicht zurück. Zu gefährlich, dass dort auch Fallen sind“
    Ich nickte, obwohl mir es schwerfiel. Ich wollte wenigstens zurück, um meine Abschiedsbriefe zu vernichten, doch wohl oder übel, war ich dazu nicht mehr in der Lage.
    „Was verdammt noch einmal ist hier los“, unterbrach Claire uns und auch Todd richtete seinen Blick erwartungsvoll auf uns. Sie wollten endlich eingeweiht werden und so erzählten Richie und ich abwechselnd von den Hexen. Dass sie ebenso unsterblich waren wie wir, doch im Gegensatz zu uns, starke Kräfte besaßen, ich korrigierte, dass sie im Gegensatz zu diejenigen von uns, die kein Blut tranken, Kräfte besaßen. Sie konnten mit den Elementen arbeiten, jeder von ihnen war auf ein Element spezialisiert. Dieser hier oder diese auf das Feuer.
    „Wie war es damals für euch“, fragte Claire uns interessiert.
    „Schwierig. Viele von uns starben und auch uns hätte es beinahe erwischt.“, Richie atmete stark aus und nahm einen starken Schluck von seinem Whiskey.

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