Dem Feuer zu nah
hat alle vorgeschriebenen Impfungen bekommen. Entschuldigen Sie mich, ich möchte nach den Kids sehen.”
So eisig, dass man Frostbeulen bekommt, ergänzte Devin insgeheim, als sie aufstand. Sekunden später fiel die Tür hinter ihr zu. Devin verzog das Gesicht. „Aua. Was war das denn?”
„Ich weiß es nicht”, murmelte Jared. „Aber ich werde es herausfinden.” Er holte Geld aus seiner Jackentasche.
„Soll ich raten?” Devin rückte zur Seite, damit Jared aus der Nische schlüpfen konnte. „Die Lady ist mit dem Gesetz in Konflikt geraten.”
Verdammt, verdammt, verdammt. Auf dem Bürgersteig rang Savannah um Fassung. Das war dumm von dir, tadelte sie sich. Sie hatte einen Fehler begangen. Wenn man nicht aufpasste und zu sorglos wurde, konnte man unschöne Überraschungen erleben.
Jetzt, da sie vor dem Restaurant stand, die Hände in die engen Jeanstaschen gesteckt, ging ihr auf, dass sie nicht wusste, was für ein Geschäft diese Regan hatte. Und schon gar nicht, wo es sich befand.
Alles, was sie wollte, war, ihren Sohn zu holen und nach Hause zu fahren.
„Würden Sie mir erklären, was gerade los war?” Jared trat hinter sie und legte eine Hand auf ihre Schulter.
Savannah zwang sich, tief durchzuatmen, bevor sie sich zu ihm umdrehte. „Ich hatte mein Eis aufgegessen.”
„Dann sollten Sie jetzt vielleicht einen kleinen Spaziergang machen, um die Kalorien abzuarbeiten.” Er legte seine Hand um ihren Arm, doch Savannah riss sich los.
„Fassen Sie mich nicht an. Es sei denn, ich bitte Sie darum”, sagte sie scharf.
Er musste sich beherrschen, um ruhig zu bleiben. „Na schön. Warum erzählen Sie mir nicht, warum Sie eben so unfreundlich waren?”
„Ich bin oft unfreundlich”, erwiderte sie. „Vor allem zu Polizisten. Ich mag Polizisten nicht. Sie rangieren gleich hinter Rechtsanwälten, und ich möchte weder mit den einen noch mit den anderen zu tun haben. Wo finde ich die Kinder?”
„Mir scheint, wir haben vorhin eine ganze Menge miteinander zu tun gehabt.”
„Jetzt nicht mehr. Gehen Sie wieder hinein und plaudern Sie mit Ihrem Bruder über Recht und Gesetz.” Sie hatte den alten Zorn, die alte Angst noch nicht ganz abgeschüttelt. „Sagen Sie ihm, er soll mich überprüfen lassen. Ich bin sauber. Ich habe einen ehrlichen Job und Geld auf der Bank.”
„Gut für Sie. Warum sollte Devin Sie überprüfen lassen?”, fragte er.
„Weil Polizisten und Anwälte ihre Nase nur zu gern in anderer Leute Angelegenheiten stecken. Das tun Sie doch, seit Sie bei mir aufgetaucht sind. Wie ich lebe und wie ich meinen Sohn großziehe, geht niemanden etwas an. Also, lassen Sie mich in Ruhe.”
Es war faszinierend. Obwohl Jared sich nur mühsam beherrschen konnte, war es faszinierend, sie so wütend zu erleben. „Ich bin Ihnen noch nicht zu nahegetreten, Savannah. Wenn ich das tue, werden Sie es merken, glauben Sie mir. Im Moment bitte ich Sie lediglich um eine Erklärung für Ihr eigenartiges Verhalten.”
Sie wusste nicht, wie er es schaffte. Wie konnte er sie mit Blicken durchbohren und zugleich so ruhig und gelassen mit ihr reden? Sie konnte Menschen nicht ausstehen, die das schafften. „Sie haben gerade die einzige Erklärung bekommen, die ich Ihnen geben werde. Und jetzt sagen Sie mir endlich, wo mein Sohn ist.”
Jared sah ihr fest in die Augen. „Das Geschäft heißt ,Past Times’, und es liegt zwei Schritte hinter Ihnen.” Doch als sie sich zum Gehen umdrehen wollte, hielt er sie am Arm fest.
„Ich habe Ihnen doch gesagt …”
„Hören Sie mir einmal zu. Sie werden nicht wie eine Feuer speiende Amazone in den Laden stürmen.”
Wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt eine Leiche gewesen. „Nehmen Sie jetzt sofort Ihre Hand von meinem Arm, bevor ich Ihnen das Gesicht zerkratze”, fauchte sie.
Er festigte seinen Griff. Unter anderen Umständen hätte er es vielleicht genossen, mit ihr zu streiten. „In dem Laden sind zwei Kinder, denen Sie einen solchen Auftritt ersparen sollten. Die beiden haben schon genug durchgemacht”, sagte er und sah, wie ihr Gesichtsausdruck sich veränderte. Aus Wut wurde Verblüffung, aus Verblüffung Mitgefühl.
„Connor und Emma. Ich hätte es mir denken sollen.” Sie warf einen Blick durch das große Schaufenster in Ed’s Schnellrestaurant. „Cassandra.”
„Die Kinder mussten mit ansehen, wie ihr Vater ihre Mutter verprügelt hat, und das ist mehr als genug Gewalt für ihr kurzes Leben. Wenn Sie in den Laden stürmen, werden
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