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Dem siebten Himmel so nah

Dem siebten Himmel so nah

Titel: Dem siebten Himmel so nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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alles?“, sagte er. „Das ist schon die ganze Wegbeschreibung?“
    „Umso besser, oder?“, sagte sie und lehnte sich zurück, um die Fahrt zu genießen.
    Serena führte ihn zu einer abgelegenen Bucht mit weißem Sand, klarem blauen Wasser und einer Höhle, von der sie wusste, dass er sie erkunden wollen würde. Und tatsächlich leuchteten seine Augen, als er sie entdeckte, und er verlor keine Zeit, sich bis auf die Badeshorts auszuziehen. Seine Kleidung stand ihm, keine Frage. Aber keine Kleidung würde ihm noch besser stehen. Er war schlank und muskulös, kein Gramm Fett an ihm. Ein perfekter Körper, abgesehen von einer gemeinen, dünnen Narbe, die vom oberen Rücken über seine linke Schulter verlief.
    Sie trat näher und zeichnete ihren Verlauf mit den Fingern nach. „Was ist das?“
    „Eine Erinnerung“, sagte er schroff. „Und du hast zu viel an.“
    Das ließ sie sich nicht zweimal sagen: In Windeseile stand sie, nur im Bikini, vor ihm und begann in ihrer Schultertasche nach Sonnencreme zu suchen. Kurz darauf rieb sie sich Schultern und Arme ein und bemerkte zufrieden, dass es ihr gelungen war, seine Aufmerksamkeit von der Höhle abzulenken. Dann reichte sie ihm die Sonnencreme und wandte ihm den bloßen Rücken zu. „Macht es dir etwas aus?“, murmelte sie. Sie wollte seine Hände auf ihrer Haut. Sie wollte ihre Hände auf seiner Haut. Wie oft hatte sie davon geträumt.
    Pete trat zurück und ließ seinen Blick genüsslich über sie gleiten. So viele Kurven, alle fatal. Und er durfte sie eincremen. Er versuchte sich zu erinnern, wann es das Leben zuletzt so gut mit ihm gemeint hatte …
    Nie.
    Das Leben hatte es noch nie so gut mit ihm gemeint.
    „Schöner Tag zum Baden“, sagte eine Stimme neben ihm, und als er sich umwandte, sah er eine ältere Griechin in einem furchterregenden schwarzen Badeanzug neben sich stehen. Draller Körper. Stämmige Schenkel. Und eine weiße Badekappe mit gelben Plastikblumen. „Marianne Papadopoulos“, sagte sie streng. „Mir gehört die Bäckerei im Ort. Wir kennen uns noch nicht.“
    Serena wandte den Kopf. „Hallo, Mrs. Papadopoulos.“ Serena klang amüsiert. Resigniert. „Das ist Pete Bennett. Er vertritt Tomas. Aber das wissen Sie sicher längst.“
    „Natürlich“, sagte Marianne, während sie Pete forsch die Sonnencreme entwand, einen großzügigen Klecks in ihre Handfläche gab und Serena die Flasche über die Schulter zurückreichte.
    „Danke.“ Serenas Stimme war nüchtern, sehr nüchtern, als sie die Flasche entgegennahm.
    „Man kann nicht vorsichtig genug sein mit der Sonne“, sagte Marianne und verrieb die Creme zwischen den Händen, bevor sie sie energisch auf Serenas Rücken verteilte. Es bildeten sich weiße Streifen, ein Zickzack von Streifen auf einer Leinwand aus wunderbar goldener Haut. Picasso wäre beeindruckt gewesen. Pete war weniger beeindruckt als enttäuscht. Sie mussten wirklich fort von dieser Insel. Weit weg von dieser Familie.
    Tahiti klang hübsch.
    „Bleiben Sie über Nacht?“, fragte Marianne.
    „Nein, Ma’am“, antwortete er höflich. „Ich bleibe nur zwei Stunden.“
    „Gerade genug Zeit, um schwimmen zu gehen und vielleicht noch einen kleinen Abstecher in die Berge zu machen, bevor wir nach Sathi zurückmüssen“, sagte Serena mit bewundernswerter Gelassenheit.
    Doch Marianne ließ sich nicht so leicht abwimmeln. „Mir ist aufgefallen, dass ihr nur ein Motorrad habt“, sagte sie.
    „Pete ist sehr umweltbewusst“, entgegnete Serena. „Besonders für einen Piloten.“
    „Das nächste Mal solltet ihr lieber zwei nehmen. Deinem Großvater ist das sicher recht.“ Sie musterte Pete streng, und dieser unterdrückte den Drang, nach seinen Kleidern zu greifen und sich wieder anzuziehen.
    „Ich … gehe dann mal schwimmen“, sagte er. Auf der Suche nach einem Fluchtweg lockte das kristallklare Wasser der Höhle.
    „Gute Idee“, sagte Marianne. „Gehen Sie schwimmen. Kühlen Sie sich ab. Ich komme auch. Man sollte nie allein schwimmen gehen.“ Damit schritt sie majestätisch ins Wasser.
    „Auch alte Freundin der Familie?“, murmelte er.
    „Nein.“
    „Beängstigend.“
    „Allerdings.“
    „Vielleicht schwimme ich zur Höhle hinüber und du gehst mit Marianne schwimmen.“ Mit Haien wurde er fertig. Weiße Badekappen mit gelben Plastikblumen waren nicht sein Kaliber.
    „Wenn du mich mit ihr allein lässt, bist du ein toter Mann“, zischte sie.
    Pete wog die Möglichkeiten ab. Seine einzige Chance war,

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