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Dem siebten Himmel so nah

Dem siebten Himmel so nah

Titel: Dem siebten Himmel so nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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erzählen?“, erwiderte Serena. „Ich jedenfalls nicht.“
    „Wir sind hier in Sathi, Serena. Jeder wird es ihm erzählen, denn fünf Minuten nachdem du den Zimmerservice-Wagen durch den Flur geschoben hast, wird es jeder wissen. Triff dich mit dem Mann in der Öffentlichkeit, wo jeder sehen kann, was ihr treibt. Und was nicht.“
    „Aber ich habe ihm gesagt, er soll den Zimmerservice anrufen.“
    „Und ich werde ihm sagen, dass es keinen gibt. Lass ihn zappeln, das tut jedem Mann gut.“
    „Das ist ja alles gut und schön, Chloe, aber ich bin es, die zappelt.“
    „Du brauchst Ablenkung.“
    „Er ist die Ablenkung“, sagte sie aufrichtig.
    „Dann brauchst du eine andere Ablenkung. Hier, lies die Zeitung. Ich habe ein Jobangebot für dich angestrichen.“
    „Warum will mir jeder Zeitungen mit Jobangeboten zuschieben?“, maulte sie und nahm widerwillig die Zeitung, die Chloe ihr entgegenhielt.
    „Meine Güte“, sagte Chloe. „Könnte es etwas mit deinem brennenden Ehrgeiz zu tun haben, diese Insel zu verlassen und deine Spuren in der Welt zu hinterlassen?“
    Da war etwas dran.
    „Du kannst sie in meinem Büro lesen“, sagte Chloe.
    „Warum kann ich sie nicht hier an der Rezeption lesen?“ Während sie auf Superman wartete.
    „Ab ins Büro“, sagte Chloe. „Ich meine es ernst. Denk an deinen guten Ruf. Alle anderen tun das auch. Und wenn das nicht hilft, denk an deine Familie.“
    „Ich gehe ja schon“, murmelte sie düster. „Aber lass dir gesagt sein, dass du meine schöne Fantasie kaputt gemacht hast. Mein Körper hasst dich.“
    „Im Büro steht Baklava. Marianne Papadopoulos bringt es immer mit, wenn sie in der Taverne Bridge spielt.“
    „Mein Körper vergibt dir.“
    „Deinem Körper ist nicht zu trauen.“
    „Doch. Er hat nur eine Schwäche für Perfektion in jedweder Form.“
    „Ab ins Büro“, sagte Chloe. „Und dort bleibst du, bis unser Pilot auf seinem Zimmer ist.“
    „Ich hätte gern ein Zimmer!“ Den Seesack neben seinen Füßen und innerlich vor Verlangen berstend, stand Pete an der Rezeption.
    „Ich freue mich auch, dich zu sehen“, erwiderte Chloe trocken. Sie stützte sich auf den Tresen, bemüht, die Kreditkarte zu ignorieren, die er ihr hinhielt. Endlich nahm sie die Karte und schlug ohne Eile das Anmeldungsbuch auf. „Erwartest du jemanden?“, fragte sie, als er sich suchend in der Hotelhalle umblickte.
    „Wäre ich indiskret, würde ich sagen, Serena, aber das bin ich natürlich nicht. Und ich freue mich auch, dich zu sehen, Chloe. Wie geht es Sam?“
    „Er kann das Wochenende kaum erwarten, damit er endlich wieder mit Nico fischen gehen kann. Was für ein Zimmer?“
    „Irgendein Zimmer.“ Er hielt inne, um nachzudenken. „Möglichst abgelegen. Am liebsten schalldicht, mit Glaskuppeldach und Blick in die Sterne.“
    „Oh.“
    Man hörte einen Laut aus Chloes Büro hinter dem Rezeptionstresen. Die Tür war nur angelehnt.
    „Habe ich da gerade ein Stöhnen gehört?“
    „Wie bitte?“
    „Schon gut.“
    „Du kannst Zimmer Nummer siebzehn haben. Dasselbe wie letztes Mal“, erklärte Chloe ungerührt. „Ich kann dir auch ein kleineres Zimmer ganz am anderen Ende des Hotels anbieten.“
    „Hast du Serena gesehen?“
    „Mmhmh.“
    „Wie rufe ich den Zimmerservice?“
    „Gar nicht. Nico hat sie kommen hören, ebenso wie die Hälfte der Inselbevölkerung. Theo ist hier, Marianne Papadopoulos ist hier. Der Zimmerservice steht derzeit nicht zur Verfügung. Essen oder trinken Sie lieber etwas in der Taverne. Vielleicht gesellt sich Nico zu dir. Und später vielleicht auch Serena und ich.“
    „Es … gibt also keinen Zimmerservice?“, echote er.
    „Tut mir leid.“
    „Kein Glaskuppeldach mit Blick in die Sterne?“
    „Guck einfach aus dem Fenster.“
    „Chloe, Chloe, Chloe“, sagte er grinsend. „Wo ist dein Sinn für Romantik?“
    „Begraben unter dem Gewicht meiner Verantwortung, die ich auch für dich und Serena trage. Du kennst die Insel und die Leute hier nicht. Auch wenn dir dein Ruf egal ist, denke wenigstens an Serenas und den ihrer Familie. Vertraue mir.“
    „Ich vertraue dir, Chloe. Und deshalb befolge ich deinen Rat“, sagte er und verabschiedete sich seufzend von seiner Zimmermädchen-Fantasie. „Hast du sonst noch einen Tipp?“
    „Ja. An Tisch zwei haben Theo und Marianne ihren Bridgeabend, und ihnen fehlt ein Spieler. Halten Sie sich zurück. Und, Pete …“
    Er sah sie erwartungsvoll an.
    „Mir ist klar, dass du der

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