Dem siebten Himmel so nah
Essen.“
„Deins auch“, sagte Chloe.
Sam wandte den Blick ab und schwieg.
Chloe blickte auf den Küchentresen hinab, doch Serena hatte die Tränen in ihren Augen gesehen. Sanft strich sie eine von Chloes dunklen Strähnen hinter ihr Ohr. Chloe blickte auf und lächelte unglücklich. „Tut mir leid“, flüsterte sie.
„Es muss dir nicht leid tun. Sag Sam, er soll Nico und Pete holen. Ich bleibe hier und helfe dir, den Tisch zu decken. Vertrau mir. Es wird bestimmt lustig. Es wird funktionieren.“ Sie stellte das kleine Radio neben der Spüle an. „ Wir werden dafür sorgen.“
Pete hatte nichts dagegen, statt in der Taverne bei Chloe zu essen. Und so hastig wie Nico seinen Stuhl zurückschob und aufstand, hatte er wohl auch keine Einwände. „Wird es kein Gerede geben?“, fragte Pete Nico mit einem skeptischen Blick auf Marianne Papadopoulos und ihre Gefährten. Schließlich war das der Grund, warum sie sich überhaupt in der Taverne, vor den Augen der anderen getroffen hatten. „Bekommt Chloe Probleme, wenn wir bei ihr essen?“
„Sehe ich so aus, als würde mir das was ausmachen?“, sagte Nico.
Tja, dann …
Auf dem Weg nach draußen mussten sie am Bridgetisch vorbei. Pete nickte ihnen zu. Nico beließ es nicht dabei. Nico blieb stehen.
„Ich brauche Blumen“, sagte er zu Marianne Papadopoulos.
Sie spitzte die Lippen, ihre Augen blickten listig. „Zufällig habe ich einen ganzen Garten voller Blumen. Ich bin offen für Angebote.“
„Zwei Kilo Fisch vom morgigen Fang“, sagte Nico, die amüsierten Blicke der anderen Kartenspieler am Tisch ignorierend. „Für eine Handvoll Blumen aus Ihrem Garten.“
Der Hauch eines Lächelns umspielte die dünnen, faltigen Lippen. „Meine rosa Duftrosen blühen gerade“, sagte sie gewichtig. „Das sind nicht irgendwelche Blumen. Wenn du die willst, musst du schon mehr bieten.“
Nico betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. „Das Beste vom morgigen Fang für das Beste aus Ihrem Garten.“
Mariannes Lächeln blühte auf. „Einverstanden.“
„Ich brauche sie sofort“, sagte er.
„Du kannst sie sofort haben. Nimm die Gartenschere, die an der Tür vom Geräteschuppen hängt. Ich will keine abgerupften Stängel in meinem Garten.“
„Hat jemand etwas dagegen, wenn wir weiterspielen?“, fragte Theo genervt.
„Ha! Das musst ausgerechnet du sagen!“, sagte Marianne Papadopoulos. „Es gab Zeiten, da wolltest auch du Blumen aus meinem Garten!“
„Ich habe sie dir zurückgegeben, oder etwa nicht?“
Nico schnaubte. Theo starrte ihn an. Pete machte, dass er weiterkam. Sam war dicht hinter ihm. Der Junge hatte ein feines Gespür dafür, wann sich ein Sturm zusammenbraute, und machte sich lieber rechtzeitig aus dem Staub.
„Wir treffen uns bei Chloe“, sagte Nico, als sie auf dem Hotelgelände standen. „Geht ihr zwei schon vor.“ Er marschierte in Richtung Dorf davon. Sam sah ihm sehnsüchtig nach.
„Ich finde den Weg zu Chloes schon allein, wenn du lieber mit Nico gehen möchtest“, erklärte Pete spontan.
„Er will mich sicher nicht dabeihaben“, murmelte Sam.
Pete zuckte die Schultern. „Ich glaube, doch. Ich glaube sogar, dass es ihm viel bedeuten würde, wenn du ihm hilfst, die Blumen für Chloe zu pflücken.“
„Das weißt du doch gar nicht“, warf Sam skeptisch ein.
„Du hast recht, ich weiß es nicht. Aber ich glaube es.“
Sam starrte ihn an, hin und her gerissen zwischen Furcht und Hoffnung. Und dann rannte der Junge Nico hinterher, fiel neben ihm in dasselbe Schritttempo und schob die Hände in die Hosentaschen. Die beiden wechselten kein Wort miteinander, doch Nico verlangsamte den Schritt, um sich dem Jungen anzupassen, und über das Gesicht des Kindes huschte der Schatten eines Lächelns.
„Scheint so, als hätte ich recht gehabt“, murmelte Pete und ging weiter.
„Sam und Nico kommen gleich nach“, sagte er zu Chloe, als sie ihm die Tür öffnete. „Vielen Dank für die Einladung.“
„Was machen die beiden?“, wollte Chloe wissen.
„Sie haben noch etwas zu erledigen.“
„Was denn?“
„Etwas Persönliches“, sagte er grinsend. „Hab ein wenig Vertrauen, Chloe. Und nimm dir ein Glas Wein. Du siehst aus, als könntest du es vertragen.“ Er reichte ihr die halbvolle Flasche, die der Kellner aus der Taverne für sie mit einem Korken versehen hatte. „Von Nico. Ich hätte ja auch eine mitgebracht, aber hier will mir niemand Alkohol verkaufen.“
Chloe lächelte. „Davon habe ich
Weitere Kostenlose Bücher