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Dem Vaterland zuliebe

Dem Vaterland zuliebe

Titel: Dem Vaterland zuliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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solches Schiff gemeldet hatte, während sie mit der kleinen Brigg die Klingen kreuzten. Jeder Kommandant mußte eigene Entscheidungen treffen, wenn man ihn angriff. Hoffnung auf Hilfe oder Verstärkung gab es nicht.
    Bolitho faßte sich ans Auge. Er mußte recht behalten.
    Den Heereskonvoi, jetzt doppelt so groß wie ursprünglich geplant, konnte kein Befehlshaber einfach sich selber überlassen.
    Aber wenn ich mich irre…
Die Tür ging auf, und Adam trat ein. Vor drei Tagen hatte Alldays Sohn ihn hierhergebracht. Adam blickte angespannt, und sein Mund war härter als vor dem Verlust der
Anemone.
    Er interessierte sich eifrig für alles, und schien fast wieder der Midshipman von damals zu sein, oder bildete Bolitho sich das nur ein?
    »Also, Adam, endlich siehst du wieder aus wie früher!«
    Adam schaute an sich hinunter. Die Offiziere und Midshipmen der
Indomitable
hatten ihm eigene Uniform- und Ausrüstungsstücke gestiftet.
    »Hat der Erste Ihnen auch etwas gegeben?« fragte Tyacke.
    Bolitho fiel auf, wie scharf die Frage klang.
    Adam meinte leichthin: »Ich nehme an, er hat nicht daran gedacht. Alle Ersten Offiziere haben am Vorabend großer Ereignisse viel um die Ohren.« Er versuchte ein Grinsen, aber die Spannung aus seinen Augen wich nicht.
    »Bist du so sicher?« fragte Bolitho.
    Impulsiv legte er Adam die Hände auf die Schultern.
    »Ich habe ein neues Kommando für dich. Du wirst sofort die
Zest
übernehmen, damit uns das Wetter keinen Streich spielen kann. Aber laß dich auf nichts ein, du bist noch längst nicht wiederhergestellt. Halt die Leute zusammen und die
Anemone
in guter Erinnerung. Laß dich nicht zu einer Vergeltung verleiten, weil die nicht zum Sieg führen kann. Vergiß nicht, du bist mein bester Fregattenkapitän.«
    Er spürte seine Schultern und dachte an den Brief, den er mit dem Schoner
Reynard
nach England geschickt hatte.
    Liebste Kate, ich hasse es, ihn auf die Zest zu kommandieren, nach allem, was er durchgemacht hat. Aber er ist der beste Mann, den ich habe. Und er braucht heute ein Kommando so sehr wie ich damals!
    Tyacke starrte auf die Salzflecken an den schrägen Fenstern. Wenn dieser Abschied doch bloß schon vorbei wäre. Es schien immer wie ein Abschied auf ewig. Man fand dabei nie die passenden Worte, die so dringend gebraucht wurden.
    Tyacke sagte: »Kapitän Dampier war ein guter Mann. Etwas zu tollkühn für mein Gefühl. Aber weil er gefallen ist, wird er jetzt von jedem, der über ihn spricht, zu einem Märtyrer gemacht.« Er lächelte kurz, als erinnere er sich an etwas. »Seine Leute werden enger zusammenrücken und in Ihnen den Eindringling sehen!«
    Adam nickte. Er spürte die Kraft dieses großen Mannes mit dem zerstörten Gesicht. »Ja, Sie haben recht!«
    »Sie werden den neuen Kommandanten in Grund und Boden verdammen und beschwören, daß er dem alten nicht das Wasser reichen könnte. Aber Sie sind der Kommandant. Lassen Sie nie zu, daß das je einer vergißt.« Er streckte seine Hand aus. »Sie nehmen diesen Whitmarsh mit?« Einen der Gründe kannte er: Der Junge war der letzte, der die
Anemone
lebend verlassen hatte.
    Doch Adam antwortete nur: »Ja, er hat's verdient!«
    Ein Midshipman schaute herein, seine Jacke war schwarz vor Nässe.
    »Der Erste Offizier läßt melden, Sir, daß das Boot längsseits liegt.« Dann stob er davon.
    »Noch etwas!« sagte Bolitho. Er trat an die Wand der Kajüte und nahm den alten Familiendegen aus dem Stell.
    »Nimm den mit. Eines Tages wird er dir von Rechts wegen sowieso gehören.«
    Sanft lehnte Adam ab und gab ihm den Degen zurück. »Das kommt nicht in Frage, Onkel. Wenn nötig, werde ich schon eine Waffe finden.«
    Sie traten nach draußen in den Gang, der zwischen den Kabinen der Offiziere entlangführte. Die Wände könnten binnen Minuten zusammengelegt werden, wenn alle Mann auf Gefechtsstationen eilten und die Trommeln das Herz von jedermann an Bord stillstehen ließen. Wie Schatten erschienen da Gestalten: Allday schüttelte ihm die Hand, Yovell war da, auch Ozzard, der seine Gefühle selten erkennen ließ. Und dann John Bankart, Alldays unehelicher Sohn, der so viele Jahre verschwunden war.
    Vielleicht dachte Adam an seine eigene Kindheit zurück. Man hatte ihn glauben lassen, er habe keinen Vater mehr. Seine Mutter verkaufte sich, um ihn ernähren und großziehen zu können.
    Bolitho sah, wie Adam und Bankart sich die Hände schüttelten. Nein, er war kein Junge mehr mit seinen dreißig oder mehr Jahren.
    Er

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