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Dem Winde versprochen

Dem Winde versprochen

Titel: Dem Winde versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florencia Bonelli
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Schulter und schüttelte ihn.
    »Alcides, sprich mit mir. Was ist mit Simon Miles?«
    Valdez e Inclán verdrehte die Augen. Er sagte noch: »Meine Töchter!«, dann starb er.
    Die Fensterläden wurden geschlossen und die Spiegel und Bilder mit schwarzen Tüchern verhängt. Am Hauseingang wurde ein schwarzer Trauerflor angebracht. Man holte Klageweiber, stellte die Möbel im Salon um, damit der Sarg und die Trauergäste für die Totenwache Platz fanden, und schmückte alles mit Kerzen. Zeit für Einladungen blieb nicht, der Leichnam musste so schnell wie möglich aufgebahrt und beerdigt werden, denn er fing schon an zu riechen. Blackraven befahl, dass der Sarg geschlossen bleiben und dass man entgegen dem Protokoll ein paar Fenster öffnen sollte, damit an diesem schwülheißen Nachmittag ein wenig Luft hereinkam. Als Señorita Leonilda mit ihren beiden Nichten aus El Retiro eintraf, ließ sie sofort Räucherpfannen und -kerzen anzünden. Weil Bernabela klagend auf dem Sofa lag, übernahm sie klug und entschieden das Regiment im Haus.
    Melody suchte das Kleid heraus, das sie während der Trauer um ihren Vater getragen und das ihr den Namen Schwarzer Engel eingebracht hatte, und bedeckte den Kopf mit einer SpitzenMantille, die sie sofort kaufen ließ, als sie von Alcides’ Tod hörte. Als sie am Arm ihres Mannes den Salon der Valdez e Inclán betrat, schlug ihr gleich die Feindseligkeit von Doña Bela und einigen geladenen Gästen entgegen. Sie begrüßte die Witwe und kondolierte ihr.
    Angelita hielt die ganze Zeit über ihre Hand und schluckte die Tränen herunter, denn Bela hatte ihr verboten zu weinen.
    »Ich hätte so gern, dass Víctor und Jimmy hier wären«, sagte die Kleine.
    »Ich weiß«, erwiderte Melody. »Du kannst bald zurück nach El Retiro.«
    »Ich glaube nicht, dass meine Mutter das erlaubt.«
    »Mister Blackraven ist jetzt dein Vormund, das war der letzte Wille deines Vaters. Er entscheidet darüber, was du tun sollst und was nicht.«
    »Und Sie, Miss Melody, werden Sie seine Exzellenz darum bitten, dass er mir erlaubt zurückzukehren?«
    »Das werde ich, keine Sorge.«
    »Danke, Miss Melody. Meine Schwester Elisea sieht schlecht aus, finden Sie nicht? Ich werde einen Moment zu ihr gehen.«
    Melody sah sich Alcides’ Älteste genau an, die abseits von ihren Geschwistern bei ihrem Verlobten Ramiro Otárola saß. Dafür, dass ihr Vater ihr so wenig Liebe entgegengebracht hatte, sah sie erstaunlich betrübt aus. Sie war leichenblass und hatte tiefe Augenringe. Melody bemerkte, dass sie zu dem Teil des Raumes hinüberschaute, wo sich die Sklaven versammelt hatten. Servando erwiderte ihren Blick so dreist, dass Don Diogo ihn gezüchtigt hätte, wenn er es bemerkt hätte. Elisea hob das Taschentuch an ihr Gesicht, um das Weinen zu ersticken, und Otárola beugte sich zu ihr hin und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Melody fiel auf, dass Servando sich sehr beherrschen musste, nicht in den Raum zu stürzen.
    Mariano Moreno und seine Frau begrüßten die Witwe. Während der Doktor sich seinen Freunden widmete, trat Guadalupe gleich auf Melody zu.
    »Melody, wie schön, Sie zu treffen!«
    »Die Freude ist ganz meinerseits, Lupe. Ich danke Ihnen, dass Sie mich nicht Gräfin nennen.« Lupe lächelte. »Das tun hier alle, und es ist mir sehr unangenehm.«
    »Mariano und ich dachten eigentlich, ihr wäret auf Hochzeitsreise. Ihr wolltet doch heute losfahren?«
    »Ja, heute Nachmittag. Aber als Don Alcides starb, erreichte uns die schlechte Nachricht noch hier in der Stadt. In gewisser Weise ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, dass wir nicht gefahren sind. Wie nicht anders zu erwarten, hat Roger sich um alles gekümmert.«
    »Und der Schwager von Valdez e Inclán?«
    »Don Diogo ist zu nichts nütze«, erwiderte Melody.
    »Ich kann Señorita Béatrice nirgendwo entdecken«, bemerkte Guadalupe, nachdem sie sich umgesehen hatte.
    »Sie ist in El Retiro geblieben und kümmert sich um Jimmy und Víctor. Ich würde die Jungen niemand anderem anvertrauen.«
    Eine Sklavin kam mit einem Tablett mit Getränken vorbei, und sie suchten sich ein stilles Plätzchen, wo sie sich hinsetzen konnten.
    »Der Tod von Señor Valdez e Inclán kam so plötzlich! Wir wussten ja, dass er ernstlich krank war, aber wir hätten nie damit gerechnet, dass er stirbt.«
    »Wir auch nicht. Wir waren sehr überrascht. Bis gestern glaubten wir noch, Don Alcides befinde sich auf dem Wege der Besserung.«
    »Es tut mir leid, dass das gleich am Tag

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