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Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
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Körper in die Wanne ab.
    Blinzelnd sagte sie sich, dass sie halluziniere. Das konnte doch nicht wahr sein. Der Anblick war einfach zu grauenhaft.
    Mord
.
    Furcht legte sich um Kendras Herz, als sie beobachtete, wie ihre Doppelgängerin ins dampfende Wasser gelegt wurde. Sie wollte schreien, den Täter daran hindern, sein Verbrechen zu vollenden, brachte aber keinen Laut hervor.
    Gebannt beobachtete sie, wie das Wasser um ihren leblosen Körper brodelte und wie der rote Schaum die noch grausigere Farbe von Blut annahm …
    Dann wurde die psychische Verbindung getrennt, und ihr Blick wurde leer. Ihr wurde weiß vor Augen.
    Die Vision löste einen solchen Druck in Kendras Hirn aus, dass sie aufstöhnte. Sie schnappte schmerzhaft nach Luft, stürzte in eine schwarze Leere.
    «Bitte, tu mir nicht weh –» Schwach, atemlos und erschöpft, begann sie sich zu wehren, versuchte, sich aus der Umklammerung seiner Arme zu lösen.
    Wenn sie ins Wasser eintauchte, würde sie sterben.
    Ein undeutlicher Gedanke stieg aus dem Morast empor.
Genau wie beim ersten Mal
, sagte eine ferne, widerhallende Stimme.
    Der Nebel wurde dichter und erfüllte den Raum. Ihr Bewusstsein schwebte auf den Abgrund am Rande ihres Gesichtsfelds zu. Sie war gefangen in wogenden Schatten, boshafte Klauen, die sie an einen grauenhaften, unaussprechlichen Ort zerren wollten.
    Im nächsten Moment spürte Kendra kühle Fliesen unter sich.
    Sie sackte zusammen, legte den Kopf auf den Rand der Wanne. «Mein Gott», murmelte sie. «Das … das darf doch alles nicht wahr sein …» Während sie sich verzweifelt bemühte, zu begreifen, was da vor sich ging, entglitt es ihr auch schon wieder, als wäre ihr Hirn ein Sieb.
    Jemand kniete neben ihr nieder. Die Dunkelheit wich zurück, verflüchtigte sich.
    Kendra wurde eiskalt ums Herz. Sie war noch immer nicht in Sicherheit. Sie richtete sich mühsam auf und streckte abwehrend ihre Hand aus, um nach dem Ungeheuer zu schlagen, das ihr die Sinne verwirrte.
    Dann setzte das Wiedererkennen ein. In dem erstickenden Nebel bildeten sich helle Risse. «Remi.» Sie blinzelte ihn an; ihr Verstand arbeitete noch immer nicht richtig.
    Er nickte besorgt. «Was war los mit dir?»
    Kendra atmete stockend ein und rieb sich mit dem Handrücken über die kühle, feuchte Stirn. «Ich weiß nicht», erwiderte sie mit einer Stimme, kaum mehr als ein Flüstern. «Aber ich glaube, ich habe eben meinen Körper verlassen.»
    «Du erinnerst dich nicht mehr?» Die Augen des Dämons glühten im Kerzenlicht wie Kohlenstücke, in ihrer stahlgrauen Tiefe schienen sich rätselhafte Feuerbänder zu winden.
    Feuer, das meinen Verstand zu Asche verbrennt …
    Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte Kendra gegen den Schwindel an, der ihr den Magen umdrehte. War es nur Einbildung, oder wirkte er tatsächlich verschlagen? Schon wieder hatte er ihr den Verstand benebelt, und sie hatte von seinen Manipulationen nicht einmal etwas mitbekommen.
    Doch diesmal hatte er sie nicht in körperliche Ekstase versetzt, sondern ihr einen furchtbaren Schrecken eingejagt.
    Sie versuchte sich zu beruhigen. «Nein. Auf einmal war alles weg. Als hätte sich eine Tür geöffnet und wäre gleich wieder zugefallen. Ich habe einen Blick hindurchgeworfen, mehr nicht. Es ist passiert, als du mich in die Wanne hinablassen wolltest. Ich habe –» Als sie erneut fröstelte, schlang sie die Arme um den Oberkörper. «Ich weiß auch nicht, aber ich glaube, ich war tot.»
    Remi streichelte ihr Gesicht. «Was immer es war, es hat dich verstört.» Die Berührung seiner Hand ging ihr durch und durch. Es war eine leichte Berührung, doch die Wärme seiner Finger drang ihr bis ins Mark.
    Sie versteifte sich. Ein leises Zischen kam über ihre Lippen. «Du tust mir das an», sagte sie anklagend. «Du reißt mich aus der Realität heraus und versetzt mich an Orte, die mir normalerweise unzugänglich wären. Du verwirrst mir den Verstand, sodass ich Dinge sehe, die gar nicht da sind.» Ihr schnürte es die Kehle zu. «Du impfst mir Empfindungen ein, die ich nie hatte.»
    Die Worte strömten aus ihr heraus, Reflex ihrer Angst und Panik. Seit der Albtraum begonnen hatte, konnte sie nicht mehr sagen, wo die Realität aufhörte und wo die Einbildung anfing.
    Das muss aufhören
, dachte sie.
Bevor ich endgültig den Verstand verliere.
    Remi ließ die Hand sinken. «Jetzt kannst du es noch nicht verstehen», meinte er, «aber ich will dir nur helfen.»
    «Hör auf, mir zu helfen»,

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