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Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
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flüsterte sie. «Ich halt’s nicht mehr aus.»
    Ein verletzter Ausdruck trat in seine ausdrucksvollen Augen. «Ist das dein voller Ernst?», fragte er leise.
    Sie kniff die Augen zu und nickte. «Weich von mir, Dämon.»

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21
    Nach einer weiteren unruhigen Nacht mit wirren Träumen erwachte Kendra steif und verkrampft.
    Ein kühler Luftzug strich über ihre Haut. Sie drehte sich auf die Seite und rollte sich zusammen. Verschlafen streckte sie die Hand aus, um sich zuzudecken, griff jedoch ins Leere.
    Sie öffnete die Augen. Verschwommen nahm sie einen weißen Zottelteppich wahr. Ein vertrauter Gegenstand, länglich und entfernt phallisch, trat aus dem Nebel hervor und nahm Gestalt an, als sich ihr Blick scharf stellte. Eine Flasche mit dem Etikett einer von ihr hoch geschätzten Weinsorte.
    Beunruhigt wandte sie den Kopf. Eine zweite Flasche geriet in ihr Blickfeld. Und dann eine dritte. Ihre Kleidung lag verstreut auf dem Boden.
    Als sich die Erinnerung wieder einstellte, setzte ihr Herz kurz aus. O nein! Ein vertrautes Pochen in den Schläfen erinnerte sie an die zahllosen Male, da sie verkatert und verwirrt zu sich gekommen war.
    Trotz ihrer Benommenheit spürte sie, dass etwas im Zimmer nicht wie sonst war. Sie hatte wieder einmal das beunruhigende Gefühl, dass jemand sie beobachtete.
    Und zwar ganz aus der Nähe
.
    Ihr Verdacht bestätigte sich, als ein Paar schwarzer Lederstiefel und eine dunkelgraue Hose mit scharfer Bügelfalte vor ihr auftauchten.
    Kendra schnitt eine Grimasse. Sie brauchte nicht lange zu rätseln, wessen Hose das war. Ein unwilliges Stöhnen kam ihr über die trockenen, rissigen Lippen. Sie schirmte die Augen mit der Hand ab und blickte zu der großen Gestalt auf. Gerald Carter beugte sich über sie, ein spöttisches Lächeln um seine Lippen.
    Oje. Das war gar nicht gut.
    Ärger war im Anzug.
    Gerald schob die Hände in die Taschen und wippte auf den Absätzen zurück. «Sieht so aus, als hättest du es gestern Abend richtig krachen lassen», bemerkte er trocken und ließ den Blick schweifen. Er drehte eine Flasche mit dem Fuß herum, damit er das Etikett lesen konnte. «Ein Antinori Solaia, Jahrgang 2005. Ein vollmundiger Wein mit einem köstlichen Anflug von Brombeeraroma.» Mit einem leichten Tritt ließ er die Flasche über den Boden rollen. «Aus deinem privaten Weinkeller.»
    Kendra riss den Blick von der verräterischen Flasche los und befeuchtete die Lippen mit der Zunge. Verdammter Mist! Sie konnte sich nicht einmal erinnern, davon getrunken zu haben. Bei dem Gedanken an ein Glas von ihrem Lieblingswein zog sich ihre ausgedörrte Kehle zusammen.
    Sie schloss die Augen. Schwer atmend lag sie da, erschöpft und ausgepowert. Von ihrer Soloparty war sie fix und fertig. Sie gab einen gedehnten Seufzer von sich. Die Symptome des Katers waren ihr jedenfalls vertraut. In der Vergangenheit war sie öfters in diesem Zustand aufgewacht.
    Übung machte offenbar den Meister.
    Diesmal aber konnte sie sich nicht erinnern, Wein getrunken zu haben. Sie hätte es doch noch gewusst, wenn sie in den Weinkeller gegangen wäre und ein paar staubige Flaschen in dem temperierten Raum ausgewählt hätte.
    Trotzdem war sie schuldig. Die Beweise waren mehr als eindeutig, die leeren Flaschen wiesen wie anklagende Zeigefinger auf sie.
    Sie beeilte sich, das Missverständnis aufzuklären. «Ich habe nicht getrunken», flüsterte sie. «Ich schwör’s. Nicht einen Tropfen.» Ihre Erinnerung zu durchforsten, war jedoch in etwa so, als blicke sie in einen zerbrochenen Spiegel. Es fehlten einfach zu viele Scherben, als dass sie sich ein Bild hätte machen können. Sie wusste nur noch, dass sie wilden, leidenschaftlichen Sex mit Remi gehabt hatte …
    Dann hatte sie einen Blackout gehabt.
    Sie schaute sich im Zimmer um. Ihr nächtlicher Liebhaber war verschwunden. Der Dämon hatte sich wieder davongemacht. Sichtbar war er nur für sie.
    Kalte, Übelkeit erregende Angst machte sich in ihr breit.
    Es war beinahe so, als hätte es ihn nie gegeben.
    Kendra schluckte trocken. Offenbar hatte sie die erotische Begegnung nur geträumt. Den umwerfenden, hemmungslosen Sex hatte es nie gegeben.
    Gerald hockte sich neben sie. In seiner Miene zeigte sich kein Mitgefühl. «Es hat keinen Sinn zu lügen», erklärte er missmutig. «Das ist dein Lieblingswein, eine Rarität, die dreihundert Dollar die Flasche kostet. Ich hoffe, du bist stolz auf dich. An einem Abend hast du den Gegenwert von fast tausend

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