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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Haut. »Tayla? Ich muss es wissen.«
    »Manchmal versagen beide Beine gleichzeitig. Oder eine Seite meines Körpers. Das war bis jetzt der schlimmste Anfall. Ich war noch nie vollkommen bewegungsunfähig.« Sie öffnete die Augen, versuchte den Kopf zu heben, was ihr allerdings nicht gelang. »Ich war nicht beim Arzt.«
    »Ich glaube nicht, dass dir ein menschlicher Arzt helfen könnte.«
    »Wieso?« Sie versuchte sich aufzusetzen, doch er zwang sie mit sanfter Gewalt, liegen zu bleiben. » Sag’s mir! «
    »Beruhige dich – «
    »O mein Gott«, hauchte sie und wehrte sich noch vehementer gegen seinen Griff. Mit jeder Sekunde wurde sie stärker. »Ich hab mich mit irgendeiner Dämonenkrankheit angesteckt, stimmt’s?«
    »So ungefähr … «
    »Was wird mit mir geschehen? Kannst du es heilen?«
    »Im Krankenhaus habe ich Blutproben genommen, aber die Resultate erfahre ich erst in ein paar Tagen. Dann sehen wir weiter.« Es wäre eindeutig hilfreich, die Spezies ihres Erzeugers zu kennen.
    Sie entspannte sich, aber ihre Augen bewegten sich wild in ihren Höhlen hin und her, während ihr Gehirn arbeitete. »Es hat angefangen, nachdem mich ein Alu-Dämon gebissen hat. Die übertragen Krankheiten. Ich wette, so ist das passiert.« Sie zog die Unterlippe zwischen ihre Zähne und kaute auf eine Weise daran herum, die ihn, angesichts der Lage, auf höchst unangemessene Weise erregte. »Meinst du, das ist der Grund?«
    »Alus übertragen tatsächlich Krankheiten«, sagte er ausweichend. Es war bekannt, dass der Biss des Alu «schlafende« oder abklingende Erkrankungen ausbrechen lassen konnte. Der Kontakt mit dieser Kreatur könnte ihre Dämonengene aktiviert haben.
    Sie nickte, als ob sie darüber erleichtert wäre, die Quelle ihres Leidens identifiziert zu haben. »Die Aegis beschäftigt Ärzte. Gute Ärzte, die früher mal Wächter waren und solche Dinge deshalb verstehen.« Ihre Stimme klang plötzlich höher, und die Worte purzelten vor lauter Aufregung und Hoffnung nur so aus ihr heraus. Sie hätten ihm das Herz gebrochen, wenn er sich anders als rein professionell für sie interessiert hätte. Was nicht der Fall war. »Vermutlich ist das für sie nichts Neues.«
    Infektionen, Flüche, Dämonenbisse – ja. Auf Abwege geratene Mischlinge? Das wagte er zu bezweifeln. Wenn ein Aegi-Arzt die Wahrheit erfuhr, würde man sie vermutlich irgendwann tot auffinden, nach jeder Menge Folter oder schmerzhaften medizinischen Experimenten.
    »Du darfst nicht zu einem menschlichen Arzt gehen, Tayla.«
    »Warum nicht?« Der wohlbekannte Argwohn hatte sich in ihre Augen zurückgeschlichen; Schatten, die in den grünen Tiefen aufflackerten. Mühsam versuchte sie sich aufzusetzen, und diesmal ließ er es zu, auch wenn er einen leichten Stich des Bedauerns verspürte, als sie sich seinem Griff entzog. »Ich kann wohl kaum darauf vertrauen, dass ein Dämon mir hilft.«
    »Da hast du recht.« Er hasste es, aber Dämonen waren nicht gerade die vertrauenswürdigsten Geschöpfe, auch wenn viele, so wie die Spezies seiner Mutter, ihr Leben nach einem Ehrenkodex ausrichteten, der seine ganze Erziehung beeinflusst und ihm einen Sinn für moralische Prinzipien eingeflößt hatte. Der seinen Brüdern fehlte, und aus diesem Grund vertraute er niemandem vollständig. Nicht einmal seinen eigenen Geschwistern. Wraith war zu labil und Shade … musste sich mit einem Fluch rumschlagen.
    »Du kannst keinem Dämon trauen«, sagte er. »Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du dich möglicherweise darauf wirst verlassen müssen, dass dir einer das Leben rettet.«
    Sie richtete sich auf, immer noch ein bisschen wackelig. Er streckte die Hand aus, um sie zu stabilisieren. Sie begann langsam auf ihn zuzukommen, doch dann, als ob ihr gerade klar geworden wäre, was sie eigentlich tat, drehte sie sich, damit sie nicht länger in seiner Reichweite war. Ihre Bewegungen waren flüssig, trotz ihrer Schwäche. Selbst wenn sie nicht in Topform war, strahlte sie tödliche Kraft und Entschlossenheit aus. Sie war ein fantastisches Exemplar, eine perfekte Frau, auf die sein Körper mit Anspannung reagierte.
    Ihr Blick hielt den seinen fest, und diesmal war er es, der schwankte. Seine Welt drohte umzukippen, als er sie sich unter ihm vorstellte, wie sie ihn anflehte, sie von ihrer Sehnsucht zu erlösen. Aber das hatte er nicht getan. Konnte es nicht. Seine Unfähigkeit, ihren Wunsch zu erfüllen, ließ ihn vor Frust mit den Knöcheln knacken.
    »Denkst du

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