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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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seine Worte sie dann auf einer Ebene getroffen, die so tief ging, dass sie nicht mehr aus der Grube herausklettern konnte, in die sie gefallen war?
    Denk an deine Kindheit zurück.
    Sie wollte es nicht, aber mit einem Mal kam ihr wieder alles in den Sinn, was sie immer von den anderen Kindern getrennt hatte. Sie war stärker gewesen. Schneller. Sie las die Emotionen anderer in den Gerüchen, die sie verströmten. Ihr Bedarf an Vitamin C war geradezu überwältigend und zuweilen auch lähmend gewesen, etwas, das die Ärzte niemals hatten verstehen oder erklären können.
    Nicht dass irgendetwas davon ein Beweis für Eidolons Behauptung war. Auf gar keinen Fall gehörte sie zu diesen Ausgeburten der Hölle. Das war unmöglich. Sie hätte es doch irgendwie gefühlt. Sie hätte es gewusst.
    Also wieso hatte sie dann ihr übermenschliches Seh- und Hörvermögen und ihre außergewöhnliche Kraft vor allen geheim gehalten, einschließlich ihrer Mutter – und vor allem der Aegis? Hatte sie tief in ihrem Inneren doch einen Verdacht gehegt?
    Nein .
    Rasende Wut ließ sie innerlich explodieren, und sie boxte mit der Faust durch den dünnen Fußboden. Eidolon hatte sie dazu gebracht, ihre Überzeugungen bezüglich Dämonen, ihre Loyalität gegenüber der Aegis und jetzt auch noch ihre Herkunft zu hinterfragen.
    »Du Mistkerl!«, schrie sie, aber sie wusste nicht, ob sie Eidolon meinte, oder was auch immer sie gezeugt hatte, sei es nun Mensch oder Dämon.
    Sie wusste nur, dass sie irgendetwas töten musste.
    Und im Gegensatz zu vorhin, als sie Eidolons Leben verschont hatte, würde sie diesmal keinerlei Gnade walten lassen.

10
    Eidolon umklammerte den Lenker mit eisernem Griff und bemühte sich, die Bedürfnisse seines Körpers zu ignorieren, während er Gem ausquetschte. Er hatte Tayla in einem Sumpf aus Verwirrung, Wut und harten Wahrheiten zurückgelassen, aber ihr Bild hatte sich in sein Gehirn eingebrannt und sorgte dafür, dass er in einem Zustand sexueller Frustration zurückblieb. Es war ein Fluch seiner Spezies, dass, waren sie erst einmal erregt, Erlösung alles war, an das sie denken konnten.
    »Erzähl mir alles, was du über Tayla weißt«, sagte er und bog auf die Autobahn ab, die ihn nach Greenwich Village bringen würde, wo Gem lebte. »War ihre Mutter menschlich?«
    »Ja, das war sie.«
    »Also, wenn deine Mutter eine Dämonenschwangerschaft spürte, warum wurde Tayla nicht vernichtet oder nach der Geburt in eine Pflegefamilie gegeben?« Als Sensor-Dämonen erlaubte die Fähigkeit, Dämonenblut in Menschen wahrzunehmen, Gems Eltern, Schwangerschaften aufzuspüren, aus denen Mischlinge hervorgehen würden, und sich entsprechend darum zu kümmern.
    »Als Tayla geboren wurde, wies nichts darauf hin, dass sie zum Teil Dämonin war. Sobald ihre Mutter sie zur Welt gebracht hatte, verschwanden die dämonischen Schwingungen.« Gem strich mit den Händen über die Oberschenkel, als ob ihre schwarzen Netzstrümpfe faltig wären. Ihr Mikro-Mini-Lederrock war es jedenfalls nicht, so viel war sicher. »Eidolon, ich habe Tayla die ganzen Jahre über im Auge behalten, und nie habe ich in ihr die Dämonin gespürt. Ich dachte, Taylas Mutter habe vielleicht ein bisschen Dämonenblut in sich, irgendein Ausrutscher, der weit im Familienstammbaum zurückliegt, und das hätte meine Mutter damals gespürt. Aber heute Abend habe ich es in Tayla wahrgenommen.« Sie schwieg einen Augenblick lang. »Irgendetwas stimmt nicht.«
    Nein, irgendetwas stimmte nicht, und zwar in Gems Erklärung, aber für den Moment ging er darüber hinweg. »Ich denke, ihre Dämonen- DNA hat sich nie völlig in die menschliche DNA integriert. Vermutlich hat der Biss eines Alu die schlafenden Gene aktiviert.« Er warf ihr einen Blick zu. »Warum hast du sie die ganzen Jahre über im Auge behalten?«
    »Neugier.«
    Wieder klang ihre Erklärung wenig glaubhaft. »Und warum diese spezielle Neugier heute Abend?«
    Sie senkte ihre Zähne auf eine Art in die Unterlippe, die in an Tayla erinnerte. Was einen Hitzeschwall in seinem Körper freisetzte, der nicht heißer hätte sein können, wenn er neben einer Lava-Bestie gestanden hätte.
    »Meine Eltern sind verschwunden«, sagte sie. »Ich glaube, die Aegis hat etwas damit zu tun.«
    Bei den Göttern, die Aegis waren in mehr dunkle Geschäfte verwickelt als der Höllenfürst persönlich. »Und was hattest du vor? Tayla entführen?«
    »Wenn das nötig ist, um ein paar Antworten zu bekommen«, sagte sie und nagelte

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