Demonica - Ione, L: Demonica
Zeit, die zarte Haut zu streicheln. Sie erschauerte und drängte sich ihm schamlos entgegen. Unfähig zu warten und um das Ganze zu beschleunigen, riss er ihr den Slip herunter – rot, wie er vermutet hatte – und drang mit einem kräftigen Stoß in sie ein.
Das Hindernis fühlte er viel zu spät, hörte ihren Schmerzensschrei zu spät, und der endete auch nicht, als er erstarrte.
»Mist .« Er schloss die Augen und holte tief Luft. »Warum hast du’s mir nicht gesagt ?«
»Weil « , murmelte sie, den Kopf gebeugt, sodass er ihr Gesicht nicht sehen konnte, »ich Angst hatte, du würdest es nicht tun, wenn du es wüsstest .«
Mit einem Knurren zog er sich aus ihr zurück. »Da hast du allerdings verdammt recht !« Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße. Er war schlaff geworden, also steckte er ihn wieder in die Hose zurück und ließ sich gegen die Wand sinken, bevor seine Knie nachgaben. Eine Jungfrau. Er hatte bisher erst eine gehabt.
Lori.
Er war selbst noch unschuldig gewesen, als sie sich kennengelernt hatten. Gerade achtzehn war er geworden und auf dem Weg ins Ausbildungslager. Sie befand sich gerade bei der MEPS, der örtlichen Militäraufnahmestelle, um sich zu verpflichten. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen, und auch wenn er nicht wirklich zu hoffen gewagt hatte, sie wiederzusehen, waren sie schlussendlich auf derselben Basis stationiert worden. Nachdem sie sechs Monate zusammen waren, hatten sie einfach so aus einer Laune heraus geheiratet. In jener Nacht hatte er sie entjungfert, langsam und sanft. Es war für sie beide ein unglaublich schönes Erlebnis gewesen.
Und jetzt hatte er Gem entjungfert, brutal und gnadenlos, und hatte ihr zum Dank nicht einmal einen Orgasmus geschenkt.
»Verdammt, Gem « , sagte er erschöpft. »Warum ich? Warum hast du so lange damit gewartet und sie dann für mich aufgegeben ?«
Sie drehte sich zu ihm, während sie ihren Rock mit bebenden Händen herunterzog. Als sie schließlich antwortete, sah sie ihn nicht an. »Ich bin schon seit Jahren in dich verliebt. Seit ich dich zum ersten Mal im Mercy General gesehen habe .«
Das schien eine ganze Ewigkeit zurückzuliegen. Dort brachte er immer die verwundeten Jäger hin, damit sie von einem Arzt versorgt wurden, der von dem Kampf zwischen der Aegis und den Dämonen wusste. Gem war dort Assistenzärztin gewesen, und er wäre niemals auf die Idee gekommen, sie könnte eine Dämonin sein.
»Ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden, mit jemand anderem Sex zu haben « , fuhr sie fort, »obwohl ich wusste, dass die Chancen, jemals mit dir zusammenzukommen, gleich null waren .« Sie schniefte und wischte sich mit dem Handrücken eine Träne weg. »Ich wollte nur … ich wollte dir nur etwas absolut Reines schenken. Und das ist alles, was ich habe. Hatte. Alles andere an mir ist vom Dämonenblut verseucht. Aber ich hatte das. Und es hat immer dir gehört .«
O Gott. Seine Brust wurde zusammengedrückt, als ob er in einem unsichtbaren Schraubstock steckte. Er spürte, wie sich seine Haut vor Scham zusammenzog. Was sollte er dazu bloß sagen?
Als sein Handy klingelte, schreckte er zusammen. Er hasste sich selbst, weil seine Hand zitterte, als er das Telefon aus der Tasche zog. »Was ist ?«
»Ky, Mann, hier ist Arik. Ich kann Runa einfach nicht erreichen, und ich habe wichtige Informationen für sie. Weißt du, wie ich Kontakt mit Shade aufnehmen kann ?«
Kynan hätte schwören können, dass Arik an Shades Namen beinahe erstickt wäre – keine Überraschung, wenn er wusste, dass seine Schwester Shades Gefährtin war. Die Gefährtin eines Dämons. »Ich tu mein Bestes .« Er beendete das Gespräch und sagte: »Ich muss gehen « , ohne Gem anzusehen.
Er verließ sie ohne einen Blick zurück und bewies damit noch einmal, dass er tatsächlich der Feigling war, für den sie ihn hielt.
Runa wirbelte in einem Strudel aus Gedanken und Wahrnehmungen herum, und das in einer Dunkelheit, die so undurchdringlich war, dass sie mehrere Male blinzeln musste, um sich zu vergewissern, dass ihre Augen geöffnet waren.
»Runa. Lirsha. Wach auf .«
Shades Sorge durchdrang die Dunkelheit. Sie hob den Kopf, um gleich darauf zusammenzuzucken, da sich ein schneidender Schmerz durch ihren Hinterkopf zog. Sie schluckte – ein völlig wirkungsloser Versuch, die Übelkeit zu unterdrücken, die in ihrem Magen rumorte. Wo war sie?
Am Rande ihres Gesichtsfelds flackerte orangefarbenes Licht auf, als sie sich auf dem kalten
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