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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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vom Maluncoeur befreien, wenn er ihn auf eine geliebte Person übertrug …
    Familie. Oder … ein Mitglied der Familie.
    Bei den Gebeinen der Hölle, konnte das wahr sein? Es blieb ihm keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Noch hielt er Roag fest, und während sein Bruder schon begann, sich seinem Griff zu entziehen, sprach er die Worte, die Wraith ihm vorgesagt hatte. »Solumaya. Orentus. Kraktuse .«
    Nichts passierte. Mist!
    Und dann begann die Luft zwischen Shade und Roag zu vibrieren. Langsam wurde Shades Körper wieder fest, während Teile von Roag mit einem Mal so milchig-transparent erschienen, dass Shade durch ihn hindurchsehen konnte, wie sich Runa mit taumelnden Schritten näherte. Ja! Die Erregung verlieh ihm neue Kraft, und er klammerte sich fest an Roag, der gar nicht zu merken schien, dass er jetzt der Träger von Shades Fluch war.
    Runa schnappte sich den Schlüssel von Roags Gürtel und sprang hastig zurück, als dieser nach ihr schlug. Einer von Roags Lakaien machte Anstalten, sich auf Runa zu stürzen, doch Gem packte das eidechsenartige Geschöpf bei der Kehle und schleuderte es zu Boden.
    »Lass Eidolon frei !« , rief Shade Runa zu. Er selbst hielt Roag nahe an der Tür zu seinem eigenen Käfig fest; er konnte nicht riskieren, sie zu verletzen.
    Sobald er frei war, schlug er Roag die Faust ins Gesicht und schleuderte ihn zu Boden, um gleich darauf zu Tayla zu eilen, während Runa Shades Käfig aufschloss. Er stürzte hinaus. Roags Lakaien drängten auf ihn ein, und auch Roag selbst kam wieder auf die Beine. Mit einer einzigen tänzerischen Bewegung lehnte Shade Runa gegen den Käfig und riss ihr den Silberstab aus der Schulter. Ihr erstickter Schrei zerriss ihm fast das Herz.
    »Es tut mir leid « , hauchte er. Seine Finger fanden die Wunde, und er wünschte sich, er besäße Eidolons Gabe zu heilen, doch alles, was er in dem Sekundenbruchteil tun konnte, der ihm zur Verfügung stand, war, die Ausschüttung von Endorphinen zu veranlassen, um ihre Schmerzen zu lindern.
    »Es ist okay « , versicherte sie ihm. »Hinter dir !«
    Er wirbelte herum und rammte Roag den Handballen gegen die Kehle. Am liebsten hätte er den Mistkerl zu Brei geschlagen, aber sie brauchten unbedingt Wraiths Kampfgeschick. Also ließ er seinen jüngeren Bruder frei und trat zurück. Mit wildem Knurren glitt Wraith durch Roags Truppe wie ein Messer durch Seidenpapier.
    Da rammte ein gewaltiger Körper Shades Seite. Der war darauf nicht gefasst gewesen und taumelte gegen die Wand. Im nächsten Moment kämpfte er um sein Leben. Der Dämon war stark, sehr viel stärker als Shade. Mit seinen menschenähnlichen Händen packte er ihn bei der Kehle und hielt sich mithilfe seiner Schwingen im Gleichgewicht, während er Shade das Leben abdrückte.
    Ein gefallener Engel. O ihr Götter, was hatte denn nur ein verdammter gefallener Engel in Roags Burg zu suchen?
    Der Engel lächelte angesichts Shades vergeblicher Mühen. Und dann sah er auf einmal nur noch Fänge und Blut. Runa hatte dem Engel in ihrer Warggestalt einen Flügel abgerissen.
    Der Engel suchte sein Heil in der Flucht, und als Runa ihm folgen wollte, packte Shade sie im Genick. »Ruhig, Mädchen. Die kann man nicht so leicht umbringen. Lass ihn gehen .«
    Roags gequälter Schrei übertönte den Kampflärm. Fassungslos starrte er auf seine Hände. O ja, jetzt hatte Roag den Fluch bemerkt. Dann fiel sein Blick auf Eidolon, der über Tayla gebeugt dastand. Sein Dermoire glühte auf, während er seine Gefährtin heilte.
    Roag hatte vor, den Fluch an E weiterzugeben.
    Shade riss eine Kampfaxt von der Wand. Mit zwei Schritten stand er in unmittelbarer Nähe.
    Gleich neben Sheryen.
    Roag griff nach Eidolon. Shade holte aus. »Das ist für Skulk, du Dreckskerl !«
    Sheryens Kopf wurde mit einem leisen Wispern von ihrem Körper abgetrennt. Als Roag herumfuhr, ließ ihn sein Schwung gegen Eidolon prallen.
    »Sher !« , schrie Roag, und zum ersten Mal in seinem Leben sah Shade wahren Schmerz in den Augen seines Bruders. Roag hörte nicht mehr auf zu schreien, während seine Stimme und sein Körper nach und nach dahinschwanden, bis nichts mehr davon übrig war.
    »Und das « , sagte Shade leise, »war für uns alle .«
    Es war vorbei.
    Nachdem Roag verschwunden war, hielt seine Lakaien nichts mehr zusammen. Einige verließ der Mut; die wurden leichte Beute für Gem, Kynan und das Krankenhauspersonal, der Rest flüchtete. Wraith, den Blutgier und das Bedürfnis nach Rache um den

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