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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sie zitterte am ganzen Leib, und sie bekam keine Luft mehr, weil ihre Lungen die verbrauchte Atemluft einfach nicht wieder ausstoßen konnten, während Panik sie überschwemmte.
    »Ganz ruhig.« Shade hob die Hände. »Hey, alles okay.«
    Con legte ihr die Hände auf die Schultern; sein Griff fühlte sich seltsam tröstlich an, wo er ihr Gefühl, in der Falle zu sitzen, doch eigentlich nur hätte verschlimmern müssen. »Ich glaube, ihr solltet euch ein bisschen zurückhalten.«
    Eidolon und Shade starrten Con an; in ihren dunklen Augen glitzerten goldene Funken, die ihre Wut entfacht hatte. »Ich weiß durchaus zu schätzen, was du für sie getan hast«, Eidolons Stimme klang wie Felsen, die aneinander rieben, »aber sie ist unsere Schwester, und wir kümmern uns um sie.«
    Anspannung prallte von Sins Haut ab wie Schrotkügelchen. Sie öffnete den Mund, um ihnen allen zu sagen, sie sollten sie in Ruhe lassen, aber Con ergriff zuerst das Wort.
    »Sie braucht euch«, sagte er in dieser beruhigenden Sanitäterstimme, die er auch im Krankenwagen bei ihr verwendet hatte. »Das wisst ihr. Sie weiß es.« Er drückte ihre Schulter – eine stumme Bitte, sich auf seine Worte einzulassen. »Aber es ist vielleicht das Beste, wenn ihr mich bei ihr bleiben lasst, während ihr die Sache vom UG aus steuert.«
    Alle starrten einander bewegungslos an, bis Eidolon schließlich einen großen Schluck Bier nahm und nickte. »Ihr meldet euch alle zwei bis drei Stunden.«
    Sin ballte die Fäuste, als sie den Befehl vernahm, aber sie widerstand dem Drang, den Mund aufzureißen. Es wäre dumm, E und Shade gegen sich aufzubringen, und sie würde es Eidolon glatt zutrauen, dass er seine Meinung umgehend wieder änderte.
    »Mir bleiben nur noch ein paar Tage, vielleicht auch nur Stunden, ehe ich mich um die Angelegenheiten meines Clans kümmern muss, aber bis dahin tun wir, was wir können«, versprach Con.
    »Gut.« Eidolon lehnte sich mit der Hüfte gegen die Kücheninsel und fluchte verärgert, als das Bier, das aus ihrer Flasche gespritzt war, seine Hose durchnässte. »Da ihr sowieso ständig unterwegs sein werdet – kannst du sie in Warggegenden bringen, die möglicherweise infiziert sind? Ich kann dir die Aufenthaltsorte der Rudel geben, aus denen meine Patienten stammen.«
    Con runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Weil wir, ehe die Kerkerer uns unterbrachen, daran gearbeitet haben, die Krankheit in einem infizierten Warg umzukehren. Es ist Sin nicht gelungen, teilweise deswegen, weil das Blut des Wargs schon zu viel von dem Virus enthielt, und das, was da war, war schon zu weit degeneriert, um uns im Labor noch zu nützen. Wenn sie dasselbe noch einmal mit einem Warg versucht, der sich erst vor wenigen Stunden infiziert hat, könnte sie durchaus Erfolg haben. Ich brauche eine Probe des frisch getöteten, intakten Virus.«
    »Interessant.« Con warf ihr einen Blick zu, der beinahe beifällig zu nennen war, und aus irgendeinem Grund fühlte sie sich wie ein glücklicher Welpe, der gelobt worden war, weil er draußen und nicht auf den Teppich gepinkelt hatte. Ärgerlich. »Ja, das können wir machen.«
    »Lore hat sämtliche Fälle in ein Computerprogramm eingegeben, dass das R-XR entwickelt hat, um Neuerkrankungen zu verfolgen und sie mit bekannten Populationen hundeartiger Unterweltgeschöpfe zu vergleichen –«
    »Ich dachte, nur gewandelte Warge wären betroffen«, unterbrach Sin. »Warum wollt ihr auch alle anderen überwachen?«
    »Eine reine Vorsichtsmaßnahme, für den Fall, dass die Krankheit mutiert. Wie bei Con.« Eidolon reichte Con ein Stück Papier, auf das Lore etwas gekritzelt hatte. »Das sind der Log-in und das Passwort.«
    Sins Herz schlug einen Purzelbaum. »Wie geht es Lore?«
    Shade hob eine dunkle Augenbraue. »Der flippt aus.«
    Sie fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Gott, was würde sie dafür geben, wenn dieser ganze Mist schon vorbei wäre. »Kann ich mir denken. Hört mal, wie wär’s, wenn ihr jetzt wieder abhaut und macht, was ihr halt so macht. Con und ich kommen gut allein klar.«
    Beide Brüder warfen ihr zweifelnde Blicke zu. Dann nagelten sie Con mit Augen fest, die deutlich sagten: Wenn ihr irgendetwas zustößt, bist du tot.
    Con nahm die unausgesprochene Drohung mit einem lässigen Nicken zur Kenntnis, das gleichzeitig übermittelte, dass er sich keine Sorgen machte. Aber ob das nun daran lag, dass er so große Zuversicht in seine Fähigkeiten legte, sie zu beschützen, oder eher daran, dass er

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