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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Steinen. Die brüchigen Mauern alter Zeit würden keine Sicherheit bieten.
    Demor lenkte den Drachen hinab und Terk flog drohend einen Kreis um die Ruine. Pfeile und Bolzen surrten wie Mücken an dem Fluggiganten vorbei. Zwei Kämpfer beraubte Demor noch im Anflug ihrer Seelen und ihre verführten Geister hieben fortan als schwarze Gebilde auf ihre ehemaligen Kameraden ein.
    Kaum dass der Drache mit Gebrüll landete, sprang der Kopflose mehr als zehn Schritt in die Tiefe und jagte wie ein Teufel den Soldaten entgegen. Sein Mantel beschrieb einen rotierenden Kreisel.
    »Einen brauche ich lebend!«, rief ihm Demor hinterher, unsicher, ob sich der Schwertmeister in seinem Blutrausch daran halten würde.
    Bult knurrte, als läge ihm ein ungenießbarer Goblin quer im Magen. In seiner Orksprache schimpfte er über den kopflosen Reiter, dass dieser ihm etwas übrig lassen sollte. Erst als bereits drei Gegner enthauptet dalagen, konnte Bult eingreifen.
    Das Geplänkel dauerte nicht lange.

Der Weltenverschlinger
     
    »Was ist hier geschehen?« Demor verlangte eine Antwort. Dabei ließ er sich auf einem Stück zerfallener Mauer nieder, was in Anbetracht der Situation einen ausreichenden Thron darstellte.
    Der Soldat zu seinen Füßen küsste den Staub. Aus einer Seite seines Plattenpanzers lief Blut und er hatte bereits viel davon verloren. Bults Dornenkugel hatte sich in das Metall gebohrt und den Widerstand des letzten Gegners gebrochen – sehr zur Freude des Orks, der damit den Kopflosen ausgestochen hatte.
    »Was atmet Ihr heiße Luft und redet nicht?«, blaffte Demor. »Seid Ihr der Kommandant dieses erbärmlichen Haufens? Antwortet mir! Was ist geschehen?«
    »Ich erwarte keine Gnade. Nicht in dieser Zeit des Schreckens«, begann der Soldat zu stammeln. Er riss sich die metallen schimmernden Handschuhe ab und warf sie achtlos zur Seite. Sein braunes Haar hing ihm ins Gesicht und bedeckte dessen Konturen. »Sighelmsquell ist gefallen. Der König tot. Lorundingen verloren. Meine Familie ist ausgelöscht. Was glaubt Ihr, habe ich zu verlieren?« Er spuckte roten Speichel.
    Demor fühlte sich erheitert. »Leute wie Ihr habt immer etwas zu verlieren. Sei es nur die Ruhe nach dem Tod. Seht ihn Euch an!« Er deutete auf den Kopflosen. »Wollt Ihr so enden? Gefangen, als ein wandelnder Nachtmahr?«
    Der Kommandant ließ den Kopf sinken. Er hustete schwer. »Sighelmsquell ist überrannt worden. Ein Großteil unserer Truppen hat an der Valdosfeste gekämpft und mit Verstärkung ist nicht zu rechnen gewesen. Den feindlichen Kriegsherrn haben sie Thu’urkesch genannt und er hat Wagen mit grässlich verstümmelten Leichen als seine Boten geschickt. Dann sind die Feinde eingefallen und ihr Banner ist das Grauen gewesen. Ihre Katapulte haben lebende Menschen über unsere Mauern geschleudert. Bewohner aus den Städten Lorundingens – Männer, Frauen und …« Er stockte und schluchzte, als lösten sich alle Sünden von ihm ab. »Jawohl, es befanden sich Kinder darunter. Möge Haltio diese Gräueltaten mit Gerechtigkeit strafen.«
    Demor zeigte kein Mitleid. »Wenn dies das Ansinnen der Götter wäre, würde Sighelmsquell noch stehen. – Weiter!«
    »Sein Heer bestand aus Tausenden und Abertausenden Lanzen. Selbst die Ausgeburten des Hakkon sind ihm gefolgt. Sighelmsquell wurde nicht eingenommen, Sighelmsquell wurde überrollt.«
    »Und doch seid Ihr entkommen.«
    »Ich habe meinen Schwur gebrochen. Ich habe Lorundingen verraten. Als kein Sieg mehr möglich gewesen ist, als die Stadt gebrannt hat und die Knöchel dort in Blut gewatet sind, da bin ich mit meinem Trupp im Schutze der Dunkelheit geflohen. Und die wenigen, die entkommen sind, werden ihr Leben mit dieser Schande leben. Aber wir haben unserer Haut nur für eine Frist gerettet. Glaubt nicht, dass wir darüber glücklich sind. Wir haben unsere Liebsten zurücklassen müssen. Nein, ich habe wahrhaft alles verloren. Zuletzt meine Ehre. Keine Strafe, die mich trifft, kann vergelten, was ich getan habe.«
    »Ach!« Demor winkte ab. »Seid nicht zu hart mit Euch selbst. Der Überlebensinstinkt ist stark in euch Menschen. Und so wie Ihr es schildert, ist die Lage ohnehin aussichtslos gewesen. Sagt mir, wo waren Eure Helden?«
    »Helden?« Der Soldat zischte geringschätzig und sein Blick wurde fest. »Wir haben sie gerufen, doch es gab sie nicht mehr. Selbst die wackersten Recken schienen von Fesseln der Furcht gebunden zu sein. Wir haben auf die Rückkehr des Paladins und

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