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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Knie.
    »Bult hätten seien können Vogel oder Fisch – aber ich seien Ork. Groll Bult prüfen hart.«
    »Lasst Euch treiben!«, waren ihre letzten Worte.
    Der Ork tauchte als Erster ab, dann ließ sich Demor in die Flut fallen und wurde von ihr mitgerissen. Der Leuchtstein glitt aus seiner Hand, aber den Stab hielt er, als wäre es sein Rettungsanker.
    Inzwischen befand er sich in einem reißenden Fluss. Das Wasser des Berges spülte ihn die Rinne entlang wie durch die Speiseröhre eines gigantischen Wals. Seine Augen versuchten der Dunkelheit Herr zu werden, doch letztlich gab er sich der Kraft der Wellen geschlagen.
    Oben war unten und unten war oben. Tauchte er mit dem Gesicht auf, holte er kurz vor dem Erstickungstod Luft, um hernach erneut wie ein Treibholz in den Wassermassen zu versinken. Weder sah er, wohin es ihn trieb, noch ob sich Hindernisse auf seinem Weg befanden. Ein guter Prediger hätte allen Grund gehabt zu beten, bis die Finger brachen.
    Und diesen Flusslauf hatte die Endlosigkeit gebaut.

Dein Leben für mich
     
    Wasser befand sich um Demor und mittlerweile auch in ihm drin. Es war so viel, dass er nicht nur den Verstand, sondern alsbald das Bewusstsein verlor. Er hatte das Gefühl, dass er sich selbst verflüssigte.
    Die Düsternis, die sonst nur in seiner Brust ihr Nest fand, umgab ihn in Form eines unkontrollierbaren Stromes. Er lernte, was Beklemmung bedeutete. Er wollte schreien, doch die Flut ertränkte jeglichen Ton. Selbst das Dröhnen außerhalb des Berges verstummte. Dann und wann berührten seine Arme und Beine Gesteinswände. Vergeblich suchte er Halt. Unbarmherzig zog der Strudel seinen Körper mit sich. Es ging nur in eine Richtung: abwärts.
    Und als er sämtliche Hoffnung aufgab und sich in sein nasses Grab schlafen legen wollte, da spuckten ihn die Wellen aus, weil seine Knochen nicht einmal zu Fischfutter taugten.
    Licht blendete seine Augen. Für einen Moment befand er sich im freien Fall, bis er hart aufschlug. Er hätte schwören können, dass dabei seine Schulterblätter brachen, doch seinen Schrei erstickten das Bruchgeräusch und die Flut, die sich über ihm ergoss. Er prustete sich beinahe zu Tode. Sein Körper lag so schlaff wie ein Lappen in einer Pfütze. Er blinzelte und sah Felsen und einzelne Bäume. Die Freiheit hatte ihn wieder.
    Etwas Schwarzes schlug neben ihm auf. Für einen Augenblick dachte er an den Kadaver eines Köters. Als sich das Ding bewegte, erkannte er den kopflosen Reiter. In seinen Mantel gehüllt erhob er sich wie ein Sumpfschrat. Nässe fiel in Sturzbächen von ihm herab.
    Und noch einen Köter entdeckte er. Dieser hatte einiges mehr an Muskeln.
    »Bult nun wissen, wie fühlen Fisch«, spuckte der Ork, wobei er auf einem Bein hüpfte, den Kopf schräg hielt und auf das nach oben gestellte Ohr klopfte. Ein winziger Wasserfall ergoss sich aus dem anderen Hörorgan.
    Demor beugte sich nach vorn über und hustete die letzten Tropfen aus seinen Schädelritzen. Seine Gebeine fühlten sich aufgeweicht an. Mit wackeligen Knien richtete er sich auf. Er blickte zum Berg. Vor ihm, in zwei Schritt Höhe, vorbei an einem Seitengang, floss das Wasser noch immer aus der Felsöffnung. Unter ihren Füßen hatte sich inzwischen ein See gebildet. Das Gebirge zitterte unentwegt. Links und rechts schmetterte es Gesteinsbrocken zu Boden. Es sah aus, als wollte es die Erde mit ihnen zermalmen.
    Zusammen mit Bult und dem Kopflosen schaute er in die Öffnung und hoffte, dass jeden Moment die Halbdämonin angespült werden würde.
    Als Schutt, Schlamm und Wasser nicht aufhörten, sprach Demor: »Es ist vergebens, lasst uns verschwinden, bevor der Berg über uns hereinbricht.«
    Die Ränder des Gebirges verschwanden allmählich. Die Wolken und das Nichts verschlangen es. Ein Staubteppich wallte von oben zu ihnen herab.
    »Bult können eelesh nicht leiden, aber trotzdem trauern, dass gestorben«, schluchzte Bult, was Demor erneut daran zweifeln ließ, ob es sich bei dem Grobian tatsächlich um einen Ork handelte.
    Dagegen reagierte der Kopflose wie von der Wildkatze gebissen. Mit einem Satz packte er Bult bei seinem Kettenhemd und versuchte ihn zu sich zu ziehen, was angesichts der Masse des Orks ein sinnloses Unterfangen darstellte. Immerhin machte der Versuch begreiflich, was er von der Toterklärung der Halbdämonin hielt.
    Demor ging dazwischen. »Wenn ihr euch die … äh … Köpfe einschlagt, nützt das keinem. Wir müssen Gabriel Syxpak finden.«
    Bult gluckste

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