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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Goblin wurde der Länge nach hingeschupst. Jemand hob im Getümmel eine Faust und ließ sie niedersinken.
    Die Anwesenden wurden ungeduldig und forderten, dass sie weiterspielten. Der Wirt versuchte die Stimmung aufzulockern und drückte einem grauhaarigen Kerl, offensichtlich ein alter Seemann, eine Fidel in die verbliebene Hand. Der klemmte das Musikinstrument in seine Hakenprothese, richtete den Dreispitzhut und begann zu spielen. Obwohl eine der vier Saiten herabhing, brachte der Alte mit diesem urzeitlichen Gerät ein paar passable Töne zustande. Er sang irgendwas von einem Feinliebchen, das in irgendeinem Hafen auf ihn wartete.
    Armer Irrer, lachte Demor in sich hinein. Mit dir ist die Welt nicht schlechter dran.
    »Lasst uns eilen«, drängte Gallgrimm. »Die Kerzen an den Wänden brennen herab und es sind noch Länder aufzuteilen.«
    Der Kopflose und der Waak machten ohne Brimborium ihre Züge. Als Bult an der Reihe war, jammerte er in sich hinein und schaute sich fragend um.
    »Würdest du jetzt weiterspielen? Niemand mag Verlierer, am wenigsten Schlechte«, ermahnte ihn Demor, dem es peinlich war, dass er den Aufpasser spielen musste.
    Die Orkfraktion im Gasthaus johlte und klopfte sich auf die Köpfe. Versehentlich sank sogar ein Zwerg nieder. Sie feuerten ihren Vertreter mit einem lautstarken » Whurrk! « an.
    »Kobold sagen, wir seien dumm. Bult ihm sagen, dass Meister zornig, wenn Kobold sprechen.«
    Demor vergrub sein Gesicht in den Handschuh.
    Die drei Gäste, die hinter dem Ork standen, schauten einander an und begannen zu lachen. Bult fuhr hoch, drehte sich um und ließ einen Schwinger folgen. Wie Kegel purzelten die Männer nieder. Das Dabonbräu bedeckte sie.
    Jetzt reichte es auch Demor. Zornig erhob er sich und bedeutete Bult, sich zu setzen.
    »Aber Kobold sagen, wir Narren sein. Die spielen szpall mit eigene Regeln. Bei Groll! Bult nicht lügen.« Er donnerte die Faust auf den Tisch, dass die Figuren wackelten.
    Stille in der Spielrunde, Getuschel der Umstehenden.
    Demor und sein grüner Begleiter schauten sich in die Augen. Während der Ork beleidigt ausschaute, machte er selbst vermutlich ein ziemlich dämliches Gesicht – soweit das mit dem Skelettschädel überhaupt möglich war.
    Das Stillschweigen wurde zuerst durch ein Räuspern, anschließend durch die Worte von Gallgrimm unterbrochen: »Euer Knecht hat wahrhaft die Manieren eines Orks.« Empörendes Schnaufen aus Richtung der Orkfraktion, aber Gallgrimm fuhr unbeirrt fort: »Wenn wir nun endlich zur Sache kommen könnten? Oder wollt Ihr Euch um Euren Einsatz drücken?«
    »Ich will gar nichts. Erst recht nicht meinen Stab verlieren.«
    Kaum hatte Demor die Worte zu Ende gesprochen, griff er nach dem Würfel. Zeitgleich schnellte Gallgrimms Hand vor, doch sie war zu langsam.
    Demor blickte ihm tief in die Augen. Er war sich sicher, einen Anflug von Unsicherheit bei seinem Gegenüber zu erkennen. Gallgrimms Arm verharrte am Ort, und die Finger tänzelten auf und nieder. Prüfend hielt Demor den Würfel vor sein Gesicht. »Und vor allem möchte ich kein Spiel verlieren, das ich von Anfang an nicht gewinnen konnte.«
    Der Goblin zappelte neben ihm unruhig umher. Demor aber betrachtete den Würfel umso ruhiger: zwanzig Seiten, jede zwei fingerbreit groß – nichts Verräterisches. Trotzdem waren sie genau wie Zwergenwürfel, die oft manipulierten Spielgeräte der einstigen Herrscher dieses Landes. Genau das Richtige, um ihren Hochmut und ihre Habsucht zu untermauern.
    Gallgrimm zeigte die Handflächen vor der Brust. »Was schlagt Ihr vor? Spielen wir? Ich fürchte, die Gäste verlangen danach.« Sein Gesicht glänzte in einem Anflug von Übermut.
    » Yarr! Katschek! «
    Die Gäste bellten im Chor, sie sollten weiterspielen, und untermauerten ihre Forderung mit dem Klopfen der Krüge auf Tische und Stühle. Auch wenn sich der Wirt die Haare raufte, diesen Ansturm verdankte er Demor. Es war das Geschäft seines Lebens. Demor beobachtete, wie er weitere Bestellungen aufnahm. Zeit, dass der Hausherr ein wenig Dankbarkeit zeigte.
    »Es gibt Würfel, die in die Hülle eines echten Würfels schlüpfen«, erklärte Demor. »Unscheinbar und äußerlich absolut unverdächtig. Würfel aus alter Zeit, als Goldris noch König dieses Landes war und tief im Erdinneren herrschte. Würfel, für die man außerhalb von Dunkelstätten in den Kerker kommen könnte.«
    Getuschel und Kopfnicken unter den Zwergen.
    Gallgrimm dagegen blickte ungeduldig auf die

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