Den Himmel auf Erden fuer Dich
klang, und redete sich ein, es wäre ihr egal. “… nun, die existieren erst gar nicht.”
“Es gibt Wichtigeres im Leben als Restaurants und Geschäfte”, bemerkte er freundlich.
Sie zuckte die Schultern. “Klar. Gute Museen. Broadway Shows. Der Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center.”
Er legte leicht den Kopf zur Seite und sah sie herausfordernd an. “Wenn New York dein Zuhause ist, was suchst du dann hier am Pazifik?”
Sie spürte, wie ihr für einen Moment die Gesichtszüge entglitten. “Ich bin hier, weil … weil ich neu anfangen wollte.”
Sie zuckte die Schultern. “Aber ich muss zugeben, dass es nicht besonders gut gelaufen ist.”
Er zog sie an sich heran, und sie machte keine Anstalten, sich zur Wehr zu setzen. Ein prickelnder Schauer durchlief sie, als er sie an seine Brust zog.
“Ein neuer Anfang?”
Sie nickte und schaute ihn an. Es tat so gut, seine Arme um sich zu spüren.
“Ich bin kein sehr erfolgreicher Mensch”, hörte sie sich sagen. “Und ich dachte, wenn ich noch einmal weit weg von zu Hause neu beginnen würde, wäre ich in der Lage…” Ihr Atem ging flach und zu schnell. Sie hatte vollkommen vergessen, was sie sagen wollte.
Sein Mund berührte jetzt fast ihre Lippen. “Du bist eine gute Frau, Melinda Bravo. Ich habe dich gestern beobachtet, und ich sah, wie du bist. Du hast das Herz auf dem richtigen Fleck.”
“Oh Cole. Du kennst mich nicht. Ich bin nur eine …”
Ihr Satz blieb unvollendet, denn genau jetzt küsste Cole sie.
Zärtlichkeit. Wie eine wundervolle Blüte, die sich langsam öffnete, drang dieses Wort in ihre Gedanken. Cole war so sanft, und gleichzeitig ging solch ein Verlangen von ihm aus, dass sie vor Sehnsucht fast dahinschmolz. Es war ein überwältigendes Gefühl.
Sie sollte ihn jetzt von sich stoßen.
Aber sie konnte es nicht.
Sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm. Aber nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem Herz und ihrem ganzen Sein.
Er liebkoste ihren Mund mit den Lippen, brachte sie dazu, sie zu öffnen. Ihr Zungen trafen sich, und sie seufzte. Leise stöhnend ließ sie es geschehen.
Konnte so etwas wirklich passieren? Sie war fast dreißig. Sie hatte bereits einen Mann geliebt und mit ihm gelebt. Sie hatte geglaubt, sie wüsste alles übers Küssen.
Aber das war ein Irrtum gewesen. Denn so war sie noch nie geküsst worden, so intensiv, und doch so zärtlich und hingebungsvoll.
Cole küsste sie, als wenn allein ihr Kuss ihm den Himmel auf Erden bescheren würde, als ob nur noch sie und nichts anderes auf der Welt mehr zählen würde.
Die Kaffeemaschine blubberte zum letzten Mal, und dann herrschte absolute Stille, die nur von ihren leisen Seufzern unterbrochen wurde.
Schließlich hob Cole den Kopf und sah sie an, während er ihr mit der Hand über den Rücken strich.
“Melinda”, flüsterte er, und ihr Name hörte sich aus seinem Mund wie ein Versprechen an. Er rückte mit seinem Mund bereits wieder näher, als Melindas Verstand plötzlich einsetzte.
Nein, warte. Es war nicht richtig, mit diesem fremden Cowboy, den sie erst wenige Stunden kannte, hier in ihrer Küche zu stehen. Irgendwie brachte sie genügend Kraft auf, um die Hände gegen seine Brust zu stemmen.
“Ich finde, das … das ist keine gute Idee”, stotterte sie. “Wir kennen uns viel zu kurz, und wir haben nichts Gemeinsames.”
“So?”
“Ja, diese Beziehung hätte keine Zukunft.”
“Bist du sicher?”
“Oh Cole … ich versuche nur zu sagen, dass ich mich im Moment in einem schwierigen Abschnitt meines Lebens befinde. Ich muss herausfinden, wer ich bin und was ich eigentlich will. Das Letzte, was ich jetzt in meinem Leben gebrauchen kann, ist…”
“… ein Mann?”
“Richtig.”
Er schaute sie nur an.
“Es tut mir Leid, Cole”, fuhr sie rasch fort. “Aber es stimmt.
Das, was ich im Moment am wenigstens gebrauchen kann, ist eine Beziehung.”
Er glitt mit dem Blick über ihr Gesicht. “Stimmt das? Bist du da auch ganz sicher?”
“Ja”, zwang sie sich zu sagen. “Ganz sicher.”
Er sog tief die Luft ein, dann ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. “Ich glaube, es wird Zeit, dass ich gehe.”
Nein! rief eine kindische Stimme in ihrem Inneren. Nein, bitte geh nicht!
“Ich … was ist mit dem Kaffee?”
Er sah sie weiterhin unverwandt an. “Es ist besser, wenn wir es so lassen, wie es ist.”
Sie senkte leicht den Kopf und presste die Lippen zusammen, aus Angst, sie würde ihn doch
Weitere Kostenlose Bücher