Den Himmel auf Erden fuer Dich
und vor allem für die Geburtstagsfeier benötigten. Dann bummelten sie noch ein wenig durch die Hauptgeschäftsstraße und kauften Preston zwei Hemden, ein Paar handgemachte Lederstiefel und einen passenden Gürtel.
Um elf Uhr saßen sie wieder in Melindas Wagen, und um zwanzig vor zwölf Uhr fuhren sie bereits die Hauptstraße von Bluebonnet entlang. Einige Leute winkten Annie zu, als sie sie im Wagen erkannten. Auf der Grünfläche neben der, Post spielten Kinder. Vor dem Gemüse-und Obstladen saßen zwei alte Männer auf einer Bank. Vor ihnen lag ein schwarzer Hund und schlief.
“Park hier”, befahl Annie, als sie an dem Laden vorbeigefahren waren. “Hier. Jetzt.”
Melinda trat zwar auf die Bremse, begann aber zu protestieren. “Aber Annie, wir müssen doch …”
“Es wird nur eine Minute dauern.”
Kopfschüttelnd parkte Melinda, und Annie öffnete sofort den Sicherheitsgurt.
“Annie, im Kofferraum ist Eiscreme, außerdem ist es fast zwölf. Brady wird Hunger haben, und wir haben Cole versprochen…”
“Je länger du mit mir redest, um so weicher wird die Eiscreme werden.”
Widerwillig verließ Melinda den Wagen.
“Komm hierher”, rief Annie, die schon ein Stück vorgelaufen war. “Komm.”
Melinda folgte ihr zähneknirschend.
“Annie Yuma, bist du das?” Einer der beiden alten Männer, die auf der Bank saßen, erhob sich und trat einen Schritt vor.
“Ja, Mr. Tolly. Wie geht es Ihnen?”
“Es könnte zwar besser sein, aber ich bin zufrieden. Bist du jetzt wieder zu Hause?”
“Ja, Sir. Das bin ich.”
“Wie heißt deine Freundin mit dem tollen Wagen?”
“Das ist Melinda. Sie ist zu Besuch.”
“Hat deine Freundin auch einen Nachnamen?”
Annie senkte verlegen den Blick, und Melinda antwortete für sie. “Bravo, ich heiße Melinda Bravo.”
“Nun, willkommen in Bluebonnet, Melinda Bravo.” Der alte Mann winkte ihr zu. “Sie sind wirklich hübsch. Hübsche Frauen sind in Bluebonnet immer willkommen.”
Sie zwang sich zu einem Lächeln und winkte zurück. Dann wandte Mr. Tolly sich wieder Annie zu. “Sag deinem Vater, dass er sich bald wieder in der Stadt sehen lassen soll.”
“Ja, Mr. Tolly, das werde ich.”
Der alte Mann setzte sich wieder auf die Bank und nickte weise. Dann begann er leise mit dem anderen Mann zu reden.
Annie fasste Melindas Hand und zog ihre Freundin weiter.
“Du hättest nicht deinen Nachnamen nennen Sollen”, flüsterte sie hitzig. “Wenn mein Dad ihn erfährt…”
“Wie soll er den vor Mittwoch erfahren? Er kommt ja noch nicht einmal aus seinem Zimmer heraus.”
Annie verzog das Gesicht. “Trotzdem sollten wir kein Risiko eingehen. Aber jetzt komm.” Sie zog an Melindas Hand.
“Annie, ich sagte dir doch, dass …”
“Jetzt komm schon. Es dauert nicht lange.” Entschlossen ging sie mit Melinda im Schlepptau zu dem Gebäude hinüber, das sich neben dem Obst-und Gemüseladen befand. Sie lief mit ihr die Stufen zur Veranda hoch und blieb dann vor den leeren Schaufenstern stehen.
“Nun?” Annie ließ Melindas Hand los. “Was hältst du davon?”
Melinda zuckte mit den Schultern. “Von was?”
“Oh, du bist unmöglich.” Sie zeigte auf das Fenster. “Lies, was dasteht.”
Melinda las es laut. “Laden zu vermieten. Na und?”
“Schau rein.”
“Ach, Annie.”
“Nun, mach schon.”
Also presste Melinda das Gesicht gegen das staubige Glas.
Sie sah einen fast leeren Verkaufsraum, in dem nur noch die Kassentheke, Regale, einige gläserne Schaukästen und ein paar Stühle zu sehen waren. Nichts, worüber man in Begeisterungsschreie ausbrechen konnte.
“Das ist ein leer stehendes Geschäft. Na und?”
“Melinda, denk doch nach. Du könntest es mieten.”
“Weshalb?”
“Du könntest … nun, dein eigenes Geschäft aufmachen und geschmackvolle Kleidung zu vernünftigen Preisen verkaufen.
Und vielleicht Geschenkartikel. Dann brauchten wir Frauen von Bluebonnet nicht den ganzen Weg nach Fredericksburg zu fahren, nur um ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Vielleicht könntest du auch noch Kaffee servieren und Eiscreme und Limonade…”
“Annie, ich habe in meinem ganzen Leben erst in einem Geschäft gearbeitet. Und das war dieses exklusive Wäschegeschäft in Beverly Hills. Woher soll ich wissen, wie man ein Geschäft in einer Kleinstadt führt?”
“Das kann man lernen. Du hast einen guten Geschmack, das ist das Wichtigste. Ich habe selten eine Frau mit so viel Stil gesehen.”
“Glaubst du wirklich,
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