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Den lass ich gleich an

Den lass ich gleich an

Titel: Den lass ich gleich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Berg
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der Fotos bleibt dir überlassen. Lulu, ich will mich wirklich nicht einmischen, aber das ist echt Wahnsinn. Stell dir vor: ein Bildband!«
    Wieder klopfte es, und Sabrina kam ins Zimmer. Sie trug einen lila Frottébademantel, rosa Flip-Flops und sah ziemlich übernächtigt aus. Dann entdeckte sie Philipp auf dem Boden.
    »Was machst du denn hier?«, fragte sie statt einer Begrüßung.
    »Gute Frage. Er ist der Abgesandte der Hölle«, erwiderte Lulu düster. »Mike gibt einfach nicht auf.«
    In Wahrheit war sie völlig durcheinander. Tausend Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Ein Bildband, ihr alter Traum! Mike hatte sich genau gemerkt, womit er Lulu in Versuchung führen konnte.
    Philipp informierte Sabrina mit wenigen Worten über Mikes Strategie.
    »Und?«, fragte sie. »Was sagt Lulu dazu?«
    Philipp hob ratlos die Hände.
    »Ich habe schließlich auch meinen Stolz«, erwiderte Lulu. »Mike hat mich behandelt wie einen Fußabtreter.«
    Ohne Vorwarnung brach Sabrina in Lachen aus. Sie schüttelte sich vor Vergnügen. »Super! Abgefahren! Genial!«
    Drei Augenpaare waren auf sie gerichtet. Lulu, Philipp und Lotte sahen sie mit einem Gesichtsausdruck an, als zweifelten sie an ihrer geistigen Gesundheit.
    Allmählich beruhigte Sabrina sich. »Wir haben einen Drei-Stufen-Plan«, gluckste sie. »Soll ich ihn noch mal wiederholen?«
    »Au ja!«, rief Lotte, die zwar nicht begriff, worum es ging, aber spürte, dass ein großer Spaß bevorstand.
    Sabrina setzte sich zu Philipp und Lotte auf den Teppich. »Erstens: Es lohnt sich immer, um einen Mann zu kämpfen. Zweitens: Alex ist es definitiv wert. Drittens: Wenn wir ihn zurückhaben, ist Mike fällig. Der braucht dringend einen Denkzettel, den er nie wieder vergisst.«
    Noch war Lulu nicht ganz klar, was das bedeuten sollte. Sabrina schien jedoch schon mitten in einer Rachephantasie zu schwelgen.
    »Ha! Wir drehen die Reihenfolge um. Punkt drei ist zuerst dran. Mike wird noch bereuen, dass er meine beste Freundin in die Tonne getreten hat! Heulen wird er!«
    »Äh – wie jetzt?«, fragte Philipp furchtsam.
    Sabrina strich sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn. »Stufe drei können wir nur zünden, wenn Lulu noch ein einziges Mal mit ihm arbeitet. Sobald sie zusagt, sitzt er in der Falle. Und da kommt er nie wieder raus.«
    Langsam dämmerte Lulu, was Sabrina vorhatte. »Dumeinst, ich tu so, als wäre ich ihm nicht mehr böse, und lasse ihn dann auflaufen?«
    »Ganz genau«, erwiderte Sabrina vergnügt. »Vertrau mir, ich werde schon die geeigneten Maßnahmen ergreifen. – Also, Philipp, dann mal die Einzelheiten, bitte.«
    Philipp rutschte aufgeregt auf dem Boden hin und her. »Es geht um spanischen Wein. Eine Riesenkampagne. Das Shooting findet auf einem Weingut hier auf Mallorca statt. Lauter Motive, die Lulu auch für den Bildband verwenden könnte. Weinlaub im Gegenlicht und so.«
    Lulu trank ihren Saft aus. »Hm. Ich brauche Bedenkzeit.«
    »Bekommst du. Genau zehn Minuten«, grinste Philipp. »Und wenn du den Rat eines wirklich guten Freundes hören willst: Schnapp dir den Job!«
    Wieso fiel Lulu ausgerechnet jetzt ein, dass sie Alex nicht sehen würde, wenn sie das Angebot annahm? Schließlich war er ein für alle Mal aus ihrem Leben gestrichen. Dennoch versetzte es ihr einen nadelfeinen Stich ins Herz, als sie sich vorstellte, dass er sie vergeblich am Strand suchen könnte.
    »Mama, machst du ein Buch mit Fotos?«, fragte Lotte beeindruckt. »Ein echtes Buch?«
    »Weiß ich noch nicht«, wich Lulu aus.
    Philipp stand auf und setzte sich zu ihr aufs Bett. Seine Stimme klang mit einem Mal streng. »Ich arbeite jetzt seit fünf Jahren mit dir zusammen. Ich kenne dich in- und auswendig. Klar, du brauchst mal Urlaub. Aber das hier, dasist es, worauf ich immer gehofft habe. Dass du endlich ganz groß rauskommst! Willst du denn ewig in der Warteschleife rumhängen?«
    Holla, Philipp konnte ganz schön resolut sein. Und Lulu konnte nicht anders, als ihn zu umarmen. Vielleicht war es Schicksal. Vielleicht sollte sie hier auf Mallorca nicht den Mann ihres Lebens klarmachen, sondern den Job ihres Lebens.
    »Okay, okay«, lenkte sie ein. Dann dachte sie kurz nach. »Sabrina könnte für die Kampagne modeln, sie ist genau der richtige Typ für Wein und Genuss.«
    Philipp lachte zufrieden. »Ich sehe schon, du hast gerade angefangen mit dem Job. Glückwunsch!«
    »Natürlich sagst du zu!«, rief Sabrina. »Und ich bin wirklich dabei?«
    Lulu nickte. »Bring am besten

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