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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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frequentiert, die sich um die Bevölkerung in der direkten Umgebung des Palasts kümmern. Die theoretische Grundlage für diese Vorgehensweise ist unsere Vermutung, dass dieses Gebiet am ehesten geeignet ist, unmittelbare Gefahr für unseren Boss hervorzubringen.«
    »Okay. Soweit ist alles klar«, sagt Pookie. »Aber meine Frage lautet: Wie gehen wir vor? Samthandschuhe oder eiserne Faust?«
    »Das wiederum ist eine heikle Frage«, erkläre ich. »Einerseits wollen wir dafür sorgen, dass niemand irgendwelche Dummheiten machen kann, andererseits müssen wir vorsichtig sein, um nicht mehr Ärger hervorzubringen, als wir auf der anderen Seite ersticken wollen. Auch in diesem Punkt werden wir abwarten müssen, bis wir wissen, mit was und wem wir es zu tun haben.«
    »Schön, aber wir werden es kaum herausfinden, indem wir hier herumsitzen«, sagt Spynne. »Ich schätze, es ist Zeit, dass wir uns wieder in Bewegung setzen. Ahhhh ... Pookie? Kann ich kurz mit dir sprechen? Ich habe ein paar Fragen wegen deines Tarnzaubers.«
    »Klar, Mädchen«, sagt Pookie. »Was immer du wissen willst.«
    Neugierig, was sie wohl zu bereden haben, warte ich eine Weile, bis mir auffällt, dass sie mich beide anstarren, aber ich verstehe den Wink, stehe auf und mache mich auf den Weg. Die beiden warten ab, bis ich ein wenig Vorsprung habe, und folgen mir, als ich gerade außer Hörweite bin.
    So sehr ich sie auch ermutigt haben mag, miteinander zu sprechen, so wenig gefällt mir diese neue Situation, denn nun habe ich außer mir selbst niemanden, mit dem ich sprechen kann. Als dann auch noch beider Gelächter zu mir dringt, fange ich an darüber nachzudenken, was wohl schlimmer sein mag: Mit zwei Frauen zu reisen, die sich nicht verstehen, oder mit solchen, die es tun.

Kapitel 5
MIT DEM ZWEITEN SIEHT MAN BESSER.
Z. POLYPHEM  GÖTTERSOHN
    Ich sehe mich gezwungen, zuzugeben, dass unsere Reise zu dem Treffpunkt unterm Strich zu den interessantesten Ausflügen gehört, an denen ich je teilgenommen habe.
    Das liegt vor allem an Spynnes Interesse an Pookies Tarnzauber, ein Interesse, das sich nicht allein in Form von Fragen in Bezug auf den Umfang und die Beschränkungen besagten Zaubers äußert, sondern auch diverse Bitten beinhaltet, dieses oder jenes zu demonstrieren.
    Nach dem, was ich habe mit anhören können, scheint es, als hätte sich ein großer Teil von Spynnes Persönlichkeit als direkte Folge ihrer äußeren Erscheinung entwickelt. Dazu muss gesagt werden, dass sie immer schon ein hagerer kleiner Wildfang gewesen ist, den niemand so recht als Mädchen wahrgenommen hat. Angesichts dieser harten Beweislage, dass sie in Bezug auf weibliche Merkmale kaum konkurrenzfähig war, verlegte sie sich logischerweise auf die harte Schiene, die das einzige Ventil für den bereits erwähnten Ehrgeiz bot. Nun, da sie sich mitten in den entwicklungsrelevanten Lebensjahren befindet, ändert sich all das plötzlich durch die Entdeckung des Tarnzaubers.
    Unterwegs protzt Pookie mit ihrem magischen Können und zeigt Spynne eine scheinbar endlose Reihe verschiedener Körperformen und Ausstattungen ... ein jeweils ›neuer Look‹, wie sie sagt. Aber das ist nicht alles. Jeder neue Look beinhaltet ein gerüttelt Maß an Hinweisen, wie man sich zu bewegen, wie man zu agieren hat, um den jeweiligen Look glaubhaft wirken zu lassen. Die Vorführung bereitet den beiden ein stundenlanges Vergnügen. Sie stecken die Köpfe zusammen und kichern wie zwei Beklagte vor einem gekauften Richter. Spynne genießt es über alle Maßen, die diversesten, teils überaus anrüchigen Weibsbilder darstellen zu können, und Pookie erfreut sich an der seltenen Gelegenheit, mit einer lebendigen Anziehpuppe spielen zu können.
    Ich selbst nehme an der Party gar nicht teil. Tatsächlich wird jede meiner Bemühungen, meine Meinung kundzutun, unmissverständlich abgeschmettert und trägt mir im günstigsten Fall lediglich finstere Blicke und verdrehte Augen, begleitet von Schnauben oder gemurmelten Kommentaren ein, die allesamt das Wort ›Männer‹ als abfälligste Vokabel beinhalteten.
    Wenngleich jeder weiß, dass ich eine feinfühlige Seele bin und jegliche Form sozialer Interaktion zu schätzen weiß, stört mich diese Ausgrenzung nicht allzu sehr. Stattdessen empfinde ich es nach einer Weile durchaus als recht amüsant, den beiden einfach bei ihrem Spiel zuzusehen.
    Einerseits ist der Anblick beider Frauen, wie ich bereits bemerkt habe, in keiner Weise belastend, besonders

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