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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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vor?«
    »Ich dachte, sie sei einfach ausgebüxt.«
    »Mag sein.« Thalia verzog den Mund. »Vielleicht hatte sie Hilfe dabei. Niemand wird das je beweisen. Aber ich hab einen ganzen Haufen von Calliopus' Bestiarii beim Portikus der Oktavia rumlungern sehen. Die haben sich kaputtgelacht, während sich Sa- turninus einen abgebrochen hat auf der Suche nach seinem verlorenen Viech.«
    »Bestiarii? Haben die nicht bei ihren Unterkünften trainiert? Woher wussten sie, dass hier der Bär - oder eher der Leopard - los war? Calliopus' Trainingsgelände liegt weit draußen hinter dem Trans Tiberim .«
    Thalia zuckte mit den Schultern. »Mir ist es nur aufgefallen. Allerdings war ich nicht sonderlich überrascht. Saturninus hat sie auch gesehen, was nichts Gutes bedeutet. Wenn er glaubt, dass Calliopus die Leopardin freigelassen hat, um Ärger zu machen, wird er sich als Rache was wirklich Scheußliches ausdenken.«
    »Ein Krieg mit schmutzigen Tricks? Läuft der schon lange?«
    »Nicht in diesem Ausmaß.«
    »Aber es hat böses Blut gegeben? Kannst du mir mehr darüber erzählen?«
    »Sie kloppen sich ständig um Verträge«, bemerkte Thalia trocken. »Sowohl für Gladiatorenkämpfe als auch für die Tierhetzen. Außerdem sind sie Männer. Du kannst nicht erwarten, dass sie sich zivilisiert benehmen. Ach ja, und dann hab ich noch gehört, dass sie aus rivalisierenden Städten kommen, die seit langem miteinander in schrecklichem Streit liegen.«
    »In Tripolitanien?«
    »Wo auch immer.«
    »Calliopus stammt aus Oea. Was ist mit Saturni- nus?«
    »Gibt es eine Stadt namens Leptis?«
    »Glaub schon.«
    »Tja, du weißt ja, wie es in diesen kleinen Pro- vinzkäffern zugeht, Falco. Denen ist jede Ausrede für eine jährliche Riesenprügelei recht, vorzugsweise mit ein oder zwei Toten. Das liefert ihnen die nötigen Gründe, sich weiter zu bekriegen. Wenn sie es mit einem Fest verbinden können, kommt noch die Religion dazu, und sie können es auf die Götter schieben .«
    »Spielt sich das wirklich so ab?«
    »Vom Prinzip her ja.«
    Ich fragte sie, ob sie was über die Zeit wisse, in der laut den Unterlagen, die ich gesehen hatte, Cal- liopus und Saturninus kurzfristig eine Partnerschaft eingegangen waren. »Ja, sie haben versucht sich zusammenzutun und alle anderen aus Tripolitanien aus dem Geschäft rauszudrängen. Hat allerdings nicht funktioniert. Der dritte Hauptakteur ist nämlich Hannobalus. Den hätten sie nie schlucken können, weil er viel zu mächtig ist.« Sie war mit mir einer Meinung, dass es nur schief gehen kann, wenn zwei Männer sich als Geschäftspartner zusammentun. »Du solltest das wissen, Falco. Ich hab gehört, dass du dich auf ein von vornherein aussichtsloses Söldnerspiel mit deinem Kumpel eingelassen hast.«
    Ich versuchte die Sache zu bagatellisieren. »Lucius Petronius hatte nur vorübergehend Ärger im Privatleben .«
    »Also seid ihr zwei Spezis auf den Gedanken gekommen, dass es wundervoll wäre zusammenzuarbeiten. Und es war eine böse Überraschung, als das nicht funktionierte?«
    »So in etwa.«
    Thalia brüllte vor Lachen. »Mach endlich die Augen auf, Falco. Auf diese Weise sind mehr Freundschaften kaputtgegangen, als ich Dummköpfe in mein Bett gezerrt hab. Du kannst von Glück sagen, dass dir Petronius nicht die besten Klienten weggeschnappt und deine sämtlichen Gelder veruntreut hat. So was hat mehr Chancen, wenn du mit einem eingeschworenen Feind zusammenarbeitest!«
    Ich lächelte tapfer. »Das versuche ich gerade.«
    Sie beruhigte sich. »Du bist unverbesserlich.«
    »Hartnäckigkeit gehört zu meinem Charme.«
    »Das findet vielleicht Helena.«
    »Helena findet mich wunderbar.«
    »Olympus! Wie hast du das geschafft? Hinter deinem Geld kann sie nicht her sein. An dir muss wohl noch was anderes dran sein - was Größeres, eh, Jason?«
    Ich warf ihr einen finsteren Blick zu und beschloss, dass es an der Zeit war zu gehen. Nur musste ich dazu leider über den Python steigen. Jason rollte sich am liebsten im Zelteingang zusammen, weil er dann den Leuten unter die Tunikaröcke sehen konnte. Er tat noch nicht mal, als würde er schlafen, sondern starrte mich herausfordernd an. »Helena Justina hat ein hervorragendes Urteilsvermögen. Ich bin ein empfindsamer Dichter, ein hingebungsvoller Vater und ein ausgezeichneter Koch.«
    »Oh, das erklärt alles«, sagte Thalia kichernd.
    Nervös machte ich einen großen Schritt. Während ich mit gespreizten Beinen über Jason stand, fiel mir noch etwas

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