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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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lehnte sich zurück. Ihre Lippen waren immer noch fest ineinander versunken. Sie war wie berauscht von seinem machtvollen Körper.
    Will war in seinem ganzen Leben noch nie so erregt gewesen. Er rang um Kontrolle, wollte sie jedoch immer weiter küssen, bis sie es nicht mehr aushalten konnte. Außerdem sehnte er sich danach, ihr das tief ausgeschnittene Kleid endlich vom Körper zu reißen. Wieder küsste er sie und wurde schwindlig vor Erregung, als ihre Zunge seine heiß umspielte. Dann schob sie eine Hand zwischen den Hemdsknöpfen hindurch auf seine nackte Brust und streichelte ihn. Will glaubte innerlich zu explodieren.
    Er richtete sich auf, um sie anzusehen, und starrte in ihre Augen, die vor Begierde ganz dunkel und fast flaschengrün geworden waren. Ihre Wangen und der Busen waren rosig überhaucht, das Haar hing ihr wild ins Gesicht. Er fuhr mit dem Daumen über ihre bereitwillig geöffneten Lipen und spürte, wie sie sich ihm entgegenreckte. Wenn er sie jetzt ernsthaft nehmen wollte, würde sie sich nicht wehren.
    Was mache ich hier bloß? fragte Will sich plötzlich und hielt den Atem an. Er griff nach ihrer Hand unter seinem Hemd und löste sich keuchend von ihr. Diese Bewegung brach den Bann. Beide starrten einander entsetzt an.
    Ich kann sie nicht ausstehen , dachte Will undeutlich.
    Ich kann ihn nicht ausstehen , sagte Tessa sich in ihrem Taumel.
    Will hockte sich zurück auf die Fersen und rieb sich das Gesicht. Er war verdammt nochmal verlobt. Was hatte er sich denn dabei gedacht? Als er Tessa schockiert ansah, erkannte er, dass sich in ihrem Gesicht die gleichen Gefühle spiegelten.

    »Wir sind betrunken«, murmelte sie verlegen. Sie lehnte sich zurück und zog die Decke bis ans Kinn hoch, damit nichts mehr von ihrem Körper zu sehen war. Außerdem wollte sie ihre bebende Begierde verbergen, den köstlichen Kitzel, der sie weiterhin von Kopf bis Fuß durchrann.
    »Betrunken«, wiederholte er und klammerte sich dankbar an dieses eine Wort. »Wir sind sehr betrunken … Sie haben Recht.«
    »Zu viel Champagner«, bekräftigte Tessa, fragte sich aber, warum sie immer noch am ganzen Körper bebte. Sie war schon öfter so geküsst worden, warum reagierte sie dann wie ein völlig unerfahrener Teenager? »Sie sollten jetzt gehen«, sagte sie und fügte dann rasch hinzu: »Ich meine, Sie können jetzt gehen. Falls Sie das wollen.«
    »Ich bleibe hier, bis Sie eingeschlafen sind«, erwiderte Will. Er setzte sich wieder in seinen Sessel, wandte aber den Kopf von ihr ab. »Das gehört sich für einen Gentleman.« Einen Gentleman? Das war wohl ein Witz. Ein Gentleman würde sich niemals auf eine betrunkene Frau stürzen, die er angeblich nicht ausstehen konnte. Die Schuldgefühle trafen ihn wie ein Schlag.
    Tessa war schwindlig von dem gerade Geschehenen und wünschte sich, er würde jetzt gehen. Da ihr klar war, dass er erst gehen würde, wenn sie sanft und ruhig schlief, legte sie zögernd den Kopf aufs Kissen und tat so, als würde sie bald einschlafen.
    Will betrachtete ihre langen dunklen Wimpern, die wie Fächer auf ihren Wangen lagen. Das Ereignis hatte ihn völlig aus der Fassung gebracht. Er war ziemlich sicher, dass er sich um Tristan keine Gedanken zu machen brauchte, besonders, da Sophie zurückgekehrt war, aber Claudette? Reue durchfuhr ihn. Sie verdiente es nicht, so behandelt zu werden, nicht nach allem, was er ihr versprochen hatte.
    Will vergrub den Kopf in den Händen. Er war ein guter
Mensch, er war loyal und aufrichtig. So was tat er eigentlich nie! Dabei fiel sein Blick auf Tessas stolz geschwungene Nase. Irgendwie hatte sie ihn zutiefst berührt. In dem einen, verrückten Augenblick hatte er ihr einfach nicht widerstehen können. Er war so außer Kontrolle gewesen, dass er sich nicht bremsen konnte. Das war ihm noch nie passiert.
    Himmel, Claudette konnte jeden Augenblick hier ankommen – was in aller Welt konnte er ihr nur sagen? Aber es war ja bloß ein Kuss gewesen, oder? Das bedeutete nichts, nur Begierde. Will schämte sich für seine Schwäche.
    Und Tessa? Nachdenklich starrte er sie an. Hatte sie ihn geküsst, um Tristan zu vergessen? Er hatte keine Ahnung. Bis vor wenigen Minuten war er sicher gewesen, dass sie ihn aus tiefster Seele hasste.
    Will war nicht sicher, ob Tessa eingeschlafen war, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken. Er starrte an die Balkendecke. Ihm war klar, dass er heute Nacht keine Sekunde Schlaf finden würde. Er beschloss, die Zeit klug zu

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