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Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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Hände gerät. Schließlich schreibe ich nur: »Komm zurück zu mir. Vertrau Adrian. Kuss«.
    Adam wird wissen, was es bedeutet.
    Dann falte ich das Blatt zweimal zusammen und überreiche es Adrian.
    Er zögert, sieht zu Mia, die zusammengerollt auf dem Bett schläft. Schließlich nimmt er das Blatt und steckt es in die Brusttasche seiner Jacke.
    Als wir wieder im Schlafraum sind, sagt er laut: »Und jetzt zeig mir, dass du sie auch wirklich nimmst. Sie wird dir guttun, versprochen.«
    Er kippt die Tablette aus dem Plastikbecher auf meine Hand. Ich schließe die Finger zur Faust.
    »So ist gut«, sagt er mit einem kurzen Zwinkern. »Und jetzt runter damit. Gute Nacht, Sarah.«
    Als er weg ist, gehe ich zurück ins Bad und werfe die Tablette ins Klo. Sie tanzt im wirbelnden Wasser, als ich die Spülung betätige, dann verschwindet sie.
    Wenig später geht die Neonröhre an der Decke aus und der Raum fällt wieder in tiefe Finsternis, das einzige Licht scheint durch das Gitter und durch die Schlitze der Tür.
    Ich liege neben Mia und denke an die Menschen, die ich vermisse. Adam, Marty und Luke. Wird Adam die Nachricht bekommen? Und wenn ja, wird er in der Lage sein, sie zu lesen, oder liegt er irgendwo, zusammengeschlagen zu Brei? Sind Marty und Luke noch bei Daniel? Hat Daniel überhaupt überlebt? Während ich über all das nachdenke, halte ich die Augen offen und fixiere das Gitter in der Tür. Es ist direkt gegenüber dem Bett. Man kann uns die ganze Nacht beobachten.
    Wir werden die ganze Nacht beobachtet.
    Ich kann hier nicht liegen, so voll überwacht.
    Ich schlüpfe aus dem Bett, schleiche hinüber zur Tür. Ich lehne meinen Rücken dagegen und gleite nach unten. Ich kann das Gitter nicht sehen und sie können mich nicht sehen. Das Baby bewegt sich in mir. Ich lehne meinen Kopf gegen die Tür und schließe die Augen.
    Ich will nicht schlafen, nicht träumen, doch die Erschöpfung überwältigt mich.
    Ich bin nicht mehr allein. Aber es ist nicht Mia, die bei mir ist. Es ist jemand anderes. Sein Gesicht ist dicht an meinem. Ich rieche seinen sauren Atem, sehe die Bartstoppeln an seinem Kinn. Er leckt sich über die Lippen, verpasst aber einen kleinen Tropfen Schleim im Mundwinkel. Er atmet fast genauso schnell wie ich. Ich muss weg. Ich schaue mich nach etwas um, wo ich mich verstecken kann, irgendeinem sicheren Ort. Es gibt überall Verstecke – Bäume, Steine und Büsche. Aber ich kann nicht rennen.
    Ich kann nicht mal gehen.
    Schmerzen durchströmen meinen Körper, eine Welle nach der andern.
    Meine Beine funktionieren nicht. Ich bin hier festgewachsen. Hier, mit ihm. Ich habe noch nie solche Panik verspürt. Ich möchte schreien, aber meine Stimme ist wie gelähmt, verstummt in meinem von Schmerzen bebenden Körper.
    Stattdessen hallen meine Schreie überall im Kopf wider. »Hilfe. Hilfe! Hilft mir denn keiner?«

ADAM
    Ich bin jetzt in einer richtigen Gefängniszelle. Kahle Betonwände, eine Matratze und ein Eimer. An der Wand gibt es Spuren, dunkle Flecken. Ich will gar nicht wissen, woher sie stammen.
    Ich muss ihnen sagen, dass das Ganze ein Missverständnis ist. Ich bin nicht drauf aus, Ärger zu machen. Ich muss nicht eingesperrt werden. Ich bin auch erst ausgerastet, als sie über mich hergefallen sind, also warum bin ich hier, verdammte Scheiße? Ich weiß, ich hab nicht mitgespielt. Aber ich hab mich doch nur verteidigt.
    Mein Kopf funktioniert hier drinnen nicht. Ich finde keine Antwort darauf, was mich hier wieder rausbringt, keine Antwort darauf, wie ich zu Sarah zurückkomme. Es muss aber einen Weg geben. Es muss .
    Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier bin. Das Licht war die ganze Zeit an, Wasser oder irgendwas zu essen gibt es nicht. Ich hör das Schloss in der Tür. Ich setze mich auf der Matratze hoch, versuche für alles gewappnet zu sein.
    Es ist Saul.
    Er nickt dem Soldaten zu, der die Tür bewacht. »Ich klopfe, wenn ich fertig bin.«
    Die Tür fällt zu und wir sind allein.
    Er lehnt sich gegen die Wand.
    »Wie geht es dir, Adam?«, fragt er.
    »Ich bin müde«, antworte ich. Verwirrt, wütend, verängstigt. »Was für ein Tag ist heute?«
    »Dienstag«, sagt er. Ich muss ihn wohl verwirrt anblicken, denn er fügt hinzu: »Der dreizehnte. Februar.«
    Der zwölfte, der Tag, an dem der Typ erschossen wurde, scheint Jahre zurückzuliegen. Und auf einmal starrt mir Sauls Zahl ins Gesicht. 16022030. Noch drei Tage. Ich fühle seinen letzten Schmerz wie einen Schlag in den Unterleib. Es

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