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Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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fasst an seine Hüfte und zieht ein Messer hervor. Der Griff sieht aus wie eine Art Knochen oder Horn. Die Klinge ist lang, vielleicht zwanzig Zentimeter, und leicht gebogen. Es ist ein Jagdmesser.
    Bitte, bitte nicht … Ich hab es schon öfter getan.
    »Ich hab es schon öfter getan«, sagt er und fährt mit dem Zeigefinger die Klinge entlang. »Aber ich mag dich, Sarah, ich will dir nicht wehtun. Du glaubst mir doch, oder?«
    Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sein Wahnsinn steht ihm ins Gesicht geschrieben. Ich hatte gedacht, er wär hinter Mia her, aber die ganze Zeit hatte er mich im Blick oder besser gesagt mein Baby. Adam wusste es. Deshalb ist er auf Saul los, als der meinen Bauch berührt hat. O Gott, Adam, wo bist du?
    Der Boden versinkt um mich herum. Nichts trägt mehr. Nichts ist real. Nichts ist sicher.
    Die nächste Wehe kommt. Ich stöhne auf. Saul legt sein Messer zur Seite und packt mich wieder.
    »Lass mich los! Hau ab!«
    Er tritt zurück.
    »Kommt es? Kommt es jetzt?«
    Ich kann ihm nicht antworten. Der Schmerz hat mich wieder im Griff. Ich halte mich am nächsten Grabstein fest und konzentriere mich aufs Atmen.
    Saul läuft hin und her wie ein Tiger im Käfig. Ich wünschte, er wäre in einem Käfig. Ich habe Angst vor ihm, furchtbare Angst.
    »Neues Leben, Sarah. Neues Leben.«
    Es ist das Einzige, was er sagt, wieder und wieder. Neues Leben. Neues Leben. Was hat das mit ihm zu tun?
    Er läuft hin und her.
    Dann bleibt er stehen und sieht mich direkt an.
    »Ich habe keine Zeit mehr.«
    Und er greift sich an den Hals und zieht das Tuch ab.
    »Saul –?«
    Er springt vor und fängt an, mir das Tuch ums Gesicht zu wickeln. Seine Finger sind in meinem Mund, zwingen mich, ihn zu öffnen, und stopfen ein Stück von dem Stoff hinein. Ich drehe den Kopf weg.
    »Nein, Saul. Nein!«
    Ich spucke und keuche, doch das Tuch bleibt da und er knotet es hinter meinem Kopf fest.
    »Beiß drauf«, sagt er. »Beiß drauf, wenn du musst.«
    Er stößt mich auf das Gras und zückt wieder sein Messer.
    Ich trete mit den Beinen, versuche mich von ihm wegzuschieben, schabe mit dem Rücken über den Boden, doch es ist aussichtslos. Er erwischt mich sofort und setzt sich auf meine Beine.
    »Halt still«, sagt er. »Es tut weniger weh, wenn du stillhältst.«
    Ich bin wieder zwölf. Ich sehe die Leere in Dads Augen, als er mich niederhält. Sie sind gleich: Dad und Saul. Ich hasse sie. Ich hasse sie so. Ich habe mich gegen Dad nicht gewehrt – ich hatte solche Angst vor ihm –, aber jetzt wehre ich mich, kämpfe. Kämpfe um mein Leben. Kämpfe um das Leben meines Kindes.
    Er kommt mit dem Messer auf mich zu und ich versuche die Klinge zu packen. Ich spüre die Schnitte nicht. Der Schmerz wird von der Wut ausgeschaltet. Er zieht mir das Messer aus den Fingern und kommt wieder auf mich zu. Wieder stoppe ich ihn. Er reißt mir das Messer weg und wirft es neben sich auf den Boden. Dann fummelt er an seiner Gürtelschnalle und zerrt den Gürtel aus der Hose. Er packt meine Handgelenke, wickelt den Gürtel drum und bindet ihn zu einem Knoten. Danach sitzt er von neuem auf mir und das Messer ist wieder in seiner Hand.
    Ich kann nichts mehr tun. Die Wut ebbt ab und macht purer, nackter Angst Platz.
    »Bitte, Saul, bitte nicht.«
    Meine Worte kommen als gedämpftes Grunzen heraus, doch er könnte sie in meinen Augen lesen, wenn er nur hinschauen würde. Nur dass er mich nicht ansieht. Er hat mein T-Shirt hochgezogen, die Jogginghose nach unten und hält das Messer an die bloße Bauchhaut. Er ist bereit und für einen Moment ist alles still, fast ruhig.
    Ich denke: Er kann das doch nicht tun. Das passiert doch nicht wirklich.
    Er starrt mich an, als eine weitere Wehe kommt, und beobachtet, wie sich die Haut auf meinem Bauch spannt. Es ist schmerzhaft, am Boden zu liegen, ich fange an zu weinen, Tränen rinnen mir aus den äußeren Augenwinkeln ins Ohr. Der Schmerz verändert sich, oder besser gesagt, es ist plötzlich etwas anderes da, der Wunsch zu pressen. Das Bedürfnis zu pressen.
    Er muss mich nicht aufschneiden. Das Baby kommt auch so.
    »Saul! Runter von mir!«
    Die Dringlichkeit, die in meinem Grunzen liegt, erreicht ihn. Er zerrt an meinem Knebel, zieht ihn brutal nach unten über mein Kinn.
    »Was ist?«
    »Es kommt. Das Kind kommt. Bitte, bind mir die Hände los. Lass mich das Kind kriegen.«
    »Mein Weg geht schneller. Und leichter.«
    »Nein, nein, er ist risikoreicher. Du könntest mit dem Messer das Baby

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