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Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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Schwester zu halten, ist nicht besonders lustig. Warten wir lieber, bis Gemma sich wieder beruhigt hat.«
    »Klar …« Er reicht mir Gemma zurück. »Ich hol mal Alona. Sie kann gut mit Neugeborenen umgehen.«
    Ich gehe wieder auf und ab und beobachte gleichzeitig Mia. Sie steckt irgendwo fest. Ich bin mir sicher, dass sie gar nicht richtig da ist. Ihre Lippen bewegen sich wieder, doch lautlos, sie murmeln etwas, das nur sie versteht. Wo immer sie ist, es ist ein schlimmer Ort. Ich will, ich muss sie von dort zurückholen.
    »Mia«, sage ich. »Willst du sie mal halten?«
    Sie scheint mich nicht gehört zu haben.
    Ich knie mich neben sie.
    »Mia«, sage ich noch einmal, »willst du mal deine Schwester halten?«
    Ihre Augen schalten auf meine um. Die Aura, die ihren Kopf umgibt, ist tintenschwarz. Ein schwarzer Heiligenschein. Ihre Pupillen sind riesig, als ob sie eine ganze Schmerzenswelt in sich tragen. Und plötzlich kriege ich wirklich Angst. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Ganz und gar nicht.
    »Streck die Hände aus«, sage ich entschlossen.
    Sie gehorcht mir, aber wie ein Roboter.
    Vorsichtig lege ich Gemma in Mias Arme, halte meine Hände darunter und wiege sie beide.
    Diesmal merkt Gemma die Veränderung. Sie schreit noch immer, aber sie dreht das Gesicht ihrer Schwester zu. Mia starrt sie an, doch nicht mit diesem leeren Blick, der mich so erschüttert hat – sie schaut und erforscht das Gesicht ihrer Schwester.
    »Baby aufwach«, sagt sie.
    »Ja, sie ist wach, Mia. Sie hat keine Augen, so wie du und ich. Sie hat schlafende Augen. Aber sie kann dich hören. Du kannst mit ihr sprechen.«
    »Hallo, Baby«, sagt Mia.
    Gemma hört auf zu schreien. Mia stupst in ihr Gesicht.
    »Nein, nicht so, Mia. Gib ihr deinen Finger. Hier …«
    Ich schiebe Mias Hand so hin, dass sie Gemmas kleine Faust berührt. Im selben Moment öffnet Gemma die Finger und greift nach Mias. Mia schaut zu mir auf und lächelt.
    »Baby hält«, sagt sie.
    »Sie mag dich«, antworte ich. »Du bist ihre große Schwester. Kannst du ihr etwas vorsingen? Das wird ihr gefallen.«
    »Sing ›Zwinker‹«, sagt Mia.
    »Sing du. Sie will deine Stimme hören. Ich helf dir.«
    Wir fangen an zu singen, aber bald verliert sich meine Stimme und verstummt.
    Mias Aura verändert sich vor meinen Augen. Da, wo die beiden sich an den Händen halten, mischen sich ihre Farben. Mias wird wieder zu Gold. Reinem Gold. Und Gemmas funkelndes Licht bewegt sich an ihrem Arm hinauf und bleicht die schwarzen Flecken fort.
    Mia schaut zu mir hoch.
    »Sing weiter, Süße. Das gefällt ihr.«
    Von draußen dringt ein Geräusch herein. Ein freudiges Raunen wogt durch die Kirche. Aber ich gehe nirgendwohin. Ich bin gebannt von dem, was zwischen meinen Töchtern geschieht.
    Adam poltert in die Kapelle, mit Daniel im Schlepptau. Daniels Hand ist verbunden, doch beide sind völlig aufgedreht, einer hat den Arm um die Schulter des andern gelegt.
    »Wie geht es meinen Mädchen?«, sagt Adam.
    Mia schaut auf und strahlt.
    »Den beiden geht’s gut«, sage ich. »Adam, etwas Unglaubliches geschieht gerade.« Ich lasse die beiden Mädchen zusammen sitzen und renne zu ihm hin. Er lässt Daniel los. »Mias Aura war mit Flecken übersät.« Ich halte die Stimme gesenkt. »Aber ich glaube, Gemma … ist jetzt dabei, sie zu reinigen . Seit Mia sie berührt hat, ist das Dunkle immer weiter verschwunden. Mias Aura wird wieder zu Gold. Zu reinem, leuchtendem Gold. Ich kann es überhaupt nicht glauben.«
    Adam legt den Arm um mich und zieht mich an sich. »Dann hat Gemma ihre eigene Gabe«, sagt er und ein Lächeln umspielt seine Mundwinkel. »Ich hatte gedacht, wir müssten die ganze Zeit auf sie aufpassen. Aber vielleicht ist sie ja stärker, als wir zwei geglaubt haben.«
    »Adam, ihr Blindsein hat sie gerettet. Vielleicht ist sie ja die Ungewöhnlichste von uns allen –«
    Ich breche abrupt ab. Hasse den Gedanken, der mir in den Sinn gekommen ist.
    »Was ist?«
    Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich weiß, ich muss es fragen.
    »Ist Gemma sicher bei ihrer Schwester? Hat sich Mias Zahl geändert? Was ist, wenn sie so mächtig ist, dass sie Gemmas Augen gar nicht sehen muss, um ihr die Zahl zu stehlen?«
    Ich muss das einfach wissen.
    Adam schaut zu den beiden Mädchen hinüber.
    »Mia«, sagt er. »Schau mal zu Daddy. Singst du schön für Gemma? Hast du es geschafft, dass Gemma nicht mehr schreit?«
    Mia schaut hoch. Ihre Augen strahlen vor Freude.
    »Baby mag

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