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Den Tod vor Augen - Numbers 2

Den Tod vor Augen - Numbers 2

Titel: Den Tod vor Augen - Numbers 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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in die Eier. Er sackt nach vorn, ich schnapp ihm den Schlagstock aus der Hand und lande ihn voll auf seinem Hinterkopf. Beim Aufprall knackt es abscheulich. 01012028. Ist es schon nach Mitternacht? Bin ich es, der ihn tötet?
    Ich lasse den Schlagstock fallen und halte meine Hand an seinen Hals, drücke sie gegen die Haut und versuche, den Puls zu finden. Er lebt noch.
    Dann geht die Sirene los, ein ohrenbetäubender Lärm, der das Innere des Lieferwagens erfüllt, und als er heftig beschleunigt, werden wir zusammen nach hinten geworfen. Ich muss die Handschellen loswerden. Der Wärter ist in sich zusammengesunken, der Kopf hängt ihm zwischen den Beinen. Ich stoße ihn von der Bank, geh auf meine Hände und Füße runter, durchsuch seine Taschen. Aber den Schlüssel kann ich nicht finden.
    Der Schlagstock ist auf die andere Seite des Bodens gerollt. Ich greife hinüber, ziehe den Arm des Wärters mit, taste mit meinen Fingern umher, bis ich sie um den Griff schließen kann. Dann geh ich hoch auf die Knie und wuchte seinen Arm auf die Bankkante. Ich zieh meinen Arm so weit weg von seinem, wie es nur geht, damit die Kette der Handschellen spannt. Dann donner ich den Schlagstock mit voller Wucht auf die Kette. Er verbeult die Glieder, aber er bricht sie nicht auf.
    »Scheiße! Scheiße!«
    Der Lieferwagen schlingert wie wild. Ich falle nach hinten, knall mit dem Kopf gegen den Boden. Wir schaukeln zurück in die andere Richtung. Die Karre ist total instabil.
    »Haltet an!«, schrei ich jetzt, obwohl ich weiß, dass sie, selbst wenn sie mich hören könnten, keine Notiz von mir nehmen würden. »Fahrt langsamer, verdammt noch mal!«
    Ich kralle mich durch den Wagen nach vorn, zieh den Fettwanst mit und hämmere mit dem Schlagstock gegen die Wand zum Führerhaus.
    »Euer Kumpel braucht Hilfe! Bringt uns ins Krankenhaus!«
    Ich werde gegen die Bank geschleudert, als der Lieferwagen erneut zur Seite schwingt, doch diesmal richtet er sich nicht wieder auf. Die Sirene heult weiter, während wir kippen. Plötzlich ist die Wand der Boden und der Boden die Wand und wir überschlagen uns noch mal. Mein Reisegefährte liegt auf mir drauf und quetscht mir die Luft aus dem Körper, dann kippt abermals alles und er ist unter mir. Der Lieferwagen springt und knallt, es ist ein Mordslärm und der Boden – oder es kann auch die Wand sein oder die Decke – trifft mein Kinn. Alles wird schwarz.

SARAH
    Ich schließe die Augen. Aus dem Fernseher plärrt der Countdown. »Sechs, fünf, vier …« Ich kann nichts sehen. Ich komme nicht hin. »Drei, zwei, eins …« Die Glocken von Big Ben läuten durchs Wohnzimmer. »Frohes neues Jahr!« Draußen krachen die Feuerwerkskörper los wie auf einem Schlachtfeld.
    »Denk nach, Sarah.«
    Die Flammen sind hinter und vor mir. Ich kann Mia nicht finden. Das Gebäude ächzt, irgendetwas bricht weg. O Gott, das Dach stürzt ein. Es ist heiß. Unerträglich. Der Lack am Treppenpfosten schlägt Blasen. Treppenpfosten? Der Treppenpfosten . Mit seinen sanften eingedrechselten Linien, von den Händen noch sanfter geschliffen, die sich stets um ihn schlangen, wenn die Kinder polternd nach unten liefen und die letzten drei Stufen sprangen. Die Kinder. Meine Brüder und ich.
    Ich öffne die Augen.
    »Es ist das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Sie ist bei meinen Eltern. Man hat sie ihnen gegeben.«
    Val sieht mich immer noch an und ihre Augen sind Ozeane aus Mitgefühl und Kraft.
    »Dann gehen wir eben dorthin. Wir holen sie zurück. Komm schon, Sarah. Worauf wartest du?«
    »Jetzt?«
    »Jetzt. Ich hol nur noch meine Tasche aus der Küche.«
    Und dann geht mit einem »Plopp« der Fernseher aus und das Haus ist schlagartig in Dunkelheit getaucht.
    »Verdammte Scheiße, nicht schon wieder!«
    Die Feuerwerkskörper knallen noch ein bisschen weiter, auf einmal viel heller als je zuvor, dann verlieren sie sich. Es ist dunkel, aber es liegt etwas Gruseliges in dieser Dunkelheit. Ich sehe an Val vorbei auf das Küchenfenster.
    »O mein Gott!«
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, ich bin okay. Aber der Himmel. Sieh dir den Himmel an.«
    Dadurch, dass der Strom weg ist, hindern uns keine Spiegelungen, nach draußen zu schauen. Die Hochhäuser sind schwarze Finger, umgeben von einem Himmel, der verrückt spielt. Grüne und gelbe Lichtbänder pulsieren in der Luft. Sie verändern sich vor unseren Augen, glühen und verebben, lösen sich auf und kehren wieder.
    »Verdammte Scheiße, was …?«
    »Das ist

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