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Den Toten dienen

Den Toten dienen

Titel: Den Toten dienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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Sprachen und drei Alphabeten EHRLICHER IGOR - und trat ein. Über dem Tresen war eine kugelsichere Plastikscheibe angebracht. Horn klopfte dagegen.
    »He«, sagte er.
    Der Mann hinter dem Tresen, vermutlich der ehrliche Igor selbst, drehte sich zu ihm um. »Was wollen Sie?«
    Horn schob einen 20-Stone-Schein durch den Schlitz des Tresenfensters. »Lokalkolorit«, antwortete er. »Sie sehen aus wie jemand, der sich hier auskennt.«
    »Ein wenig«, bestätigte Igor. »Gelegentlich höre ich allerlei von meinen Kunden. Und wenn ich es nicht weiß, kann ich Ihnen jemanden sagen, der es weiß.«
    »Das dachte ich mir. Ich will wissen, wo die Taxifahrer, die am Raumhafen arbeiten, in ihrer Freizeit herumhängen.«
    »Dazu muss ich mich erst umhören. Suchen Sie nach einem bestimmten Fahrer?«
    »Ich möchte mit einem Fahrer reden, der möglicherweise um den Vierzehnten herum einen Fahrgast aus Northwind hatte.«
    »Ist gut«, bestätigte Igor. »Ich frag mal rum. Wo kann ich Sie erreichen?«
    Horn gab ihm eine Visitenkarte mit der Nummer eines Vermittlungsdienstes. »Dort weiß man, wo ich zu erreichen bin.« Er schob noch einen Zwanziger durch den Schlitz. »Wenn ich von Ihnen höre, gibt's davon noch mehr, und für den Taxifahrer auch.«
    »Geht klar, Towarischtsch.«
    Horn nickte. »Man sieht sich.«
    Er ging hinaus. Vielleicht würde der Pfandleiher etwas herausfinden, vielleicht auch nicht. In der Zwischenzeit würde er sich die Hotels vornehmen.
    Belgorod, Terra
    Präfektur X, Republik der Sphäre März 3134, Winter
    Nach einem zähen Nachmittag voller Hotelregister wusste Burton Horn, dass Owain Jones sich in keinem der angesehenen Häuser Belgorods ein Zimmer genommen hatte. Zwar bestand noch die Möglichkeit, dass der Commander in einer der Absteigen der Hafenstadt übernachtet hatte, aber das hielt Horn bei einem Offizier, der sich auf einer wichtigen Mission befand, für unwahrscheinlich.
    Ein Offizier, dachte Horn. Er brauchte eine Mahlzeit, einen Schlafplatz... und eine Möglichkeit, sich zu melden. Nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge.
    Aber bei wem würde er sich melden? Beim Exarchen persönlich? Unter Umständen hatte die Countess of Northwind so etwas angenommen, als sie Jones losgeschickt hatte, aber der Exarch hatte eine viel zu hohe Position in der Rangordnung inne, als dass ein einfacher Commander auf die Idee käme, mit ihm direkt in Kontakt zu treten. Nein, er würde es bei... wem versuchen? Natürlich, bei der Abteilung für Northwind-Angelegenheiten. Horn nahm ein Taxi und tat dasselbe.
    Als er das Gebäude, in dem die örtlichen Vertretungen der Mitgliedswelten der Republik residierten, erreicht hatte, verschaffte ihm Jonah Levins Name Eintritt. Er schaffte es bis zu einem gelangweilten Bürokraten in einem abgetragenen Anzug, der ihn aufforderte, sich zu setzen.
    »Ich habe eine Anfrage von Paladin Levin«, stellte Horn fest.
    »Das ist höchst ungewöhnlich«, erwiderte sein Gegenüber. »Selbstverständlich hat der Paladin jedes Recht, die Unterstützung aller staatlichen Stellen der Republik in Anspruch zu nehmen. Aber eine derartige Bitte sollte über den Dienstweg erfolgen. Höchst ungewöhnlich«, wiederholte er und faltete die Hände vor der Brust. »Wie lautet die Anfrage des Paladins?«
    »Der Paladin möchte wissen, ob der Gesandte zu irgendeinem Zeitpunkt seit dem vierzehnten dieses Monats einen Besucher von Northwind empfangen hat.«
    »Das kann ich Ihnen direkt beantworten. Nein. Und der Gesandte ist auch nicht verfügbar, um Ihnen persönlich zu helfen. Durch die Ankunft einer Armee von Northwind ist er sehr beschäftigt.«
    »Das versteht der Paladin vollkommen«, nickte Horn. »Er will den Gesandten auch nicht stören.«
    »Dann kann ich nichts mehr für Sie tun. Auf Wiedersehen, Sir.«
    »Eine Kleinigkeit vielleicht noch. Dürfte ich die Anruflisten vom fünfzehnten März einsehen?«
    »Völlig unmöglich«, lehnte der Mann auf der anderen Seite des Schreibtischs entschieden ab.
    »Ich verstehe... Vielleicht könnten Sie kurz hineinschauen und mir eine Frage beantworten. Ein einfaches Ja oder Nein würde schon genügen.«
    Der Bürokrat zögerte. »Vielleicht.«
    »Paladin Levin wird über Ihre Hilfsbereitschaft hocherfreut sein«, versicherte ihm Horn. »Die Frage ist folgende: Hat die Abteilung für Northwind-Angelegenheiten am oder kurz nach dem vierzehnten März irgendwelche Juxanrufe erhalten?«
    »Lassen Sie mich mal nachsehen.« Er rief die Listen auf seinem

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