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Denken Mit Dem Bauch

Denken Mit Dem Bauch

Titel: Denken Mit Dem Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard G. Busch
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manipulative Zwecke benutzt werden. Bauchprogramm sei wachsam!

    FAZIT

    • Wir sind uns unserer Bauchprogramme nicht bewusst,
    benutzen sie aber ständig. Genauer: Der Bauch benutzt sie.
    • Die Programme sind sehr statisch. Das bedeutet, sie können nicht so ohne weiteres verändert werden.
    • Es gibt nur sieben Gründe (Motive), etwas zu tun oder zu lassen. Das »Siebener-Modell« entspricht den Programmen.
    Hätte man Kenntnis über die Programmstruktur eines
    Menschen, könnte man ihn ohne großen Aufwand in jede
    beliebige Richtung manipulieren. Nicht immer, aber meistens.
    Werbewirtschaft, Verkaufsabteilungen, Sekten etc. tun dies unaufhörlich. Meist sehr erfolgreich.

    -98-
    In welcher Welt leben wir eigentlich?

    Die Welt hat sich mächtig verändert in den letzten vierzig Jahren. Hätte man zum Beispiel im Jahre 1969, als der
    Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat, ernsthaft behauptet, dass dreißig Jahre später, im Jahre 1999, ein ganz normaler Pentium-PC über mehr Rechnerkapazität verfügt als der damalige Großrechner der NASA, der den Mondflug berechnete - alle hätten nur mitleidig gelächelt.
    Französische Forscher stellten unlängst einigen Passanten in einer der Einkaufsstraßen von Paris ein paar »ganz einfache Fragen«. Es ging zum Beispiel um die Funktionsweise eines Mikrowellengerätes, wie es inzwischen viele in der Küche stehen haben. Die Antworten waren beeindruckend. Nur 0,4%
    der Befragten konnten die Funktionsweise einer solchen Maschine auch nur im Ansatz erklären (4 von 1000) - und keine der Erklärungen war komplett richtig.
    Die Frage der Forscher nach der technischen Funktionsweise eines GSM-Handys hätte man sich eigentlich schenken können.
    Niemand der 1100 befragten Männer und Frauen konnte die technische Funktionsweise eines solchen Handys richtig erklären - aber sie telefonierten ständig damit. Die meisten Befragten meinten, die Handys würden ihre Signale zu den Satelliten funken, damit die Daten von dort zum
    Empfängertelefon geleitet würden. Die Frage nach dem Handy-System UMTS war ebenfalls überflüssig. Null Prozent der Befragten konnte erklären, was das genau ist - geschweige denn, wie es funktioniert. Die Funktionsweise eines Turbo-Dieselmotors konnten allerdings 0,8% richtig erklären. Die Antworten auf andere Fragen nach anderen technisch-wissenschaftlichen Gegebenheiten fielen ganz ähnlich mager aus. Aber, wie sagen die Wissenschaftler? Kein Ergebnis ist auch ein Ergebnis.
    -99-
    Offenbar begreifen wir Menschen nicht mehr so recht die Welt, in der wir leben. Wenn wir sie begreifen würden, so die französischen Wissenschaftler, müsste unser Kopf einen Durchmesser von neun Metern haben - und die darin befindliche Gehirnmasse zu 100% aktiviert sein. Da wir aber mit einem Gehirn ausgestattet sind, das sich seit rund 450000 Jahren in seiner grundsätzlichen Bausubstanz sowie Arbeits- und
    Wahrnehmungsweise nicht mehr groß verändert hat, hapert es mit Verstehen. Wenn dem so ist, dann wäre es logisch
    (folgerichtig), dass wir auch all die Entscheidungsprozesse, die täglich von uns gefordert werden, nicht so recht schlüssig vorbereiten, geschweige denn sicher und kognitiv gesteuert entscheiden können. In der Tat, so ist es.
    Wir laufen in dieser Welt herum und verlassen uns darauf, dass irgendjemand schon weiß, wie sie funktioniert. Immerhin haben wir ja vor über 100 Jahren mühsam die industrielle Arbeitsteilung eingeführt. Jeder versteht nur noch das, was er kann (manchmal nicht mal mehr das) - und am nahen Tellerrand hört häufig alle Erkenntnis des Einzelnen auf. Zugegeben, die Fragen der Franzosen waren fies. Ich selbst wäre dabei vermutlich auch flott am Tellerrand angelangt und hätte wahrscheinlich zickig zurückgefragt: »Wozu so was wissen müssen? Hauptsache, die Mikrowelle funktioniert!«
    Was hat der Ausflug in unseren (mangelnden) Kenntnisstand mit dem Bauchdenken zu tun? Mehr, als man zunächst
    oberflächlich vermuten könnte. Im zweiten Kapitel (Seite 28) klang schon einmal an: Die Entscheidungsprozesse von uns Menschen sind kognitiv (mit dem Kopf) nur dann möglich, wenn wir über eine ausreichende, möglichst sogar über eine umfassende Kenntnis der messbaren, tatsächlichen Fakten verfügen. Nur wenn wir die einzelnen Fakten einer
    Problemstellung richtig in Zusammenhang bringen können, wird eine neue Gesamtheit daraus. Nur dann lässt sich ein komplexer Zusammenhang richtig (möglichst objektiv)

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