Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
ernannt (J. M. Raich, Doro-thea Schlegel I [Mainz 1881], S. 331, 341). — Der Abendgesell-schaften bei der Schlegel gedenkt Karoline Pichler auch sonst noch (II, S. 182f.; S. W.* LIII, S. 230), lernte sie doch hier viele Leute, darunter besonders die Humboldts (Karoline, Wilhelm und Alexan-der) kennen (oben S. 384, 413; II, S. 26, 83, 225).
"*) Der Österreichische Beobachter für das Jahr 1810. Wien. 2 Bde. Zuerst (1810) von Friedrich Schlegel, später von Pilat redigiert; es nahmen Friedrich von Gentz, Adam Müller, Hülse-mann u. a. vperktätigen Anteil daran. Zunächst neben der Politik auch die Literatur pflegend, segelte die Zeitung später ganz im politischen Fahrwasser der auswärtigen Kanzlei Metternichs. Der erste, unter Schlegels Redaktion erschienene Jahrgang enthielt literarische „Beilagen"; in diesen veröffentlichte (Nr. 5) Karoline Pichler ihren Nekrolog auf Josef Köderl. Der zweite Jahrgang brachte ein Gedicht der Pichler (vgl. Anm. 620). Über Schlegels Beteiligung am „Österreichischen Beobachter" vgl. man L. Geiger, Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft XVI. (Wien 1906), S. 295 ff. — Dem Beobachter ging 1809 in 52 Nummern vom 24. Juni bis 16. Dezember 1809 die ebenfalls von Schlegel gegründete „Öster-reichische Zeitung" voran (Geiger a. a. O. XVI, S. 295).
"*) Preußen war am 14. Oktober 1806 in der großen Doppel-schlacht bei Jena und Auerstädt vernichtend aufs Haupt geschlagen worden und der Friede von Tilsit (7.—9. Juli 1807) raubte ihm einen großen Teil seines Landbesitzes.
**") Über Collins „Lieder Österreichischer Wehrmänner" (Wien 1809) haben R. F. Arnold und Karl Wagner (Achtzehnhundert-neun. Wien 1909, S. 321 ff.) alles Wissenswerte in eingehender Weise zusammengestellt. Bemerkt sei nur, daß der, von der Pichler erwähnten öffentlichen Aufführung am 2. April (Ostersonntag) im Redoutensaale bereits am 25. und 28. März Aufführungen voran-gegangen waren (Arnold-Wagner, S. 334ff.), während am 16. April die letzte Aufführung folgte (ebd. S. 337). Karoline Pichler war von den Liedern zu Tränen gerührt (oben S. 190).
^^) Das Patent zur Organisation der Landwehr für Österreich erging bereits am 9. Juni 1808 und Ende August war die Organisie-rung vollendet. Erzherzog Johann stand an der Spitze, der Adel und die Bürger drängten sich um die Fahnen, ein guter Geist und Begeisterung herrschten allenthalben. Am 3., 4. und 5. März 1809 stellten sich die 6 Wiener Landwehrbataillone in der Stärke von ca. 6000 Mann zur Musterung auf das Glacis, vom 6.—8. März er-hielten sie Gewehre und zwei Feldpater, am 9. März fand die Fahnenweihe bei St. Stephan statt, wobei die Kaiserin Maria Ludovica anwesend war, und am 10. März erfolgte der Abmarsch über Klosterneuburg und Korneuburg zur Armee; vgl. (Alois Edler von Bergenstanam) Materialien zur Geschichte der Öster-reichischen Landesvertheidigung, insbesondere der Landwehr. Wien 1809. S. 49ff.; Geusau, S. 41 ff.; Wertheimer, S. 9ff.; Glossy, S. 42ff.; Lulu Gräfin Thürheim, Mein Leben I, S. 267ff. — Karoline Pichlers Aufsatz „Über den Volksausdruck in unserer
Sprache: Ein ganzer Mann. 1809" (Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat. Wien 1809. S. 175ff. = S.W.* XVII, S. I46ff.) ist ein begeisterter Ruf an die Bürger, Soldaten, an die Soldaten, Bürger zu sein, daß alle ganze Männer seien. Sie wendet sich darin gegen die stehenden Heere, da ihr nur das Volksheer (die Miliz) das Richtige zu sein scheint, um ganze Män-ner hervorzubringen. — Außerdem enthalten die „Vaterländischen Blätter" noch von Karoline Pichler: i. 1809, S. 81—83: Die Tropf-steinhöhle zu Blasenstein (= S. W.^ XVII, 8,45 ff.). — 2. 1809, S. 103 f. Kaiser Ferdinand der Zweyte (Nachdruck; vgl. Anm. 565). — 3. 1810, S. 192ff.: Über die Bildung des weiblichen Geschlechtes (= S. W.2 XVII, S. i58ff.). — 4. 1810, S. 286ff.: Joseph Köderl (Nachdruck; vgl. Anm. 558).
582) Johann Ernst Graf von Hoyos-Sprinzensteln (J779—1849), Feldmarschalleutnant und Ritter des goldenen Vließes, trat 1809 in die österreichische Landwehr, wurde bald Kommandant des von ihm ausgerüsteten Bataillons und ging 1815 als Oberst zur Armee. Seit 1821 Geheimer Rat, wurde er 1848 Befehlshaber der Wiener Nationalgarde, war aber als solcher in seinen Hand-lungen nicht glückUch. Vgl. Wurzbach IX, S. 346 f.
563) Maximilian Josef Freiherr von Somerau-Beeckh (i 769—18 5 3), der letzte seines Stammes, war der Sohn der Clara von
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