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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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Mänpää, die ihn begleitet haben, ermahnen das Mädchen, dem Herrn von der Polizei zu sagen, was sie gesehen hat.
    Aber das Hausmädchen bringt keinen Ton heraus. Die beiden kleinen Geschwister sitzen auf dem Boden und schweigen ebenfalls, starren die Fremden an. Die Mutter räumt nach dem Abendessen den Tisch ab, schlichte Holzschalen und Löffel, sie haben Getreidegrütze ohne einen Tropfen Milch gegessen. Sie schweigt, lässt ihre älteste Tochter und die Besucher aber nicht aus den Augen, als der Polizeikommissar nun auf sie einredet.
    Sie sträubt sich so hartnäckig zu antworten, dass er einen Moment lang denkt, sie verstünde vielleicht nichts, spräche vielleicht nur Finnisch. Oder es fehle ihr an Verstand. Ist sie schwachsinnig? So eine, die nur die einfachsten Tätigkeiten ausführen kann, Holz hacken oder Wäsche waschen?
    »Du bist also Hillevi«, sagt er und bekommt keine Antwort.
    »Du arbeitest bei Obergrubenvogt Fasth, nicht wahr?«
    Nicht ein einziges Wort. Sie kneift nur den Mund zusammen.
    »Puhutko suomea?«, fragt er in holprigem Finnisch.
    Nun ergreift Blenda Mänpää das Wort.
    »Was ist los mit dir?«, faucht sie die andere an. »Jetzt erzähl schon von dem Hemd!«
    »Ich habe mich geirrt«, sagt das Mädchen. »Das war kein Hemd. Sondern nur ein schmutziger Lappen, den eins von den anderen Mädchen ins Feuer geworfen hatte.«
    Sie redet ganz schnell, wie auswendig gelernt, schielt zu ihrer Mutter hinüber.
    »Du kommst vielleicht mit zur Wache, damit wir richtig über alles reden können«, sagt Polizeikommissar Björnfot.
    Er versucht, energisch zu klingen, hört aber selbst, dass es seinen Worten an der üblichen Kraft fehlt.
    Das Mädchen stößt einen ängstlichen Laut aus, und die Mutter starrt ihm in die Augen und hält seinen Blick fest.
    »Es ist jetzt zwei Monate her, dass mein Samuel zu Tode gesprengt wurde«, sagt sie. »Er hielt das Dynamit für die Sprenger warm. Die Bergwerksgesellschaft garantiert uns Witwen Arbeit, deshalb putze ich jetzt in den Baracken der Junggesellen und bekomme pro Woche für jeden Mann, für den ich putze, vierzig Öre. Ich verdiene etwas dazu, wenn ich Wäsche annehme. Und Hillevi hat jetzt Arbeit im Haus von Fasth. Zusammen haben wir gerade genug zum Überleben. Wenn es die Gesellschaft nicht gäbe. Und Obergrubenvogt Fasth! Dann wären die Kinder auf der Armenauktion gelandet.«
    Sie steht da in ihrer Arbeitsbluse, die so fadenscheinig ist, dass sie fast durchsichtig wirkt.
    »Ich weiß ja, wer Fräulein Pettersson war«, sagt sie und sieht die anderen verzweifelt an. »Wie Gottes Sonnenschein. Aber!«
    »Ich verstehe«, sagt Björnfot.
    Verdrossen wandert er durch das Schneegestöber zur Wache zurück. Gefolgt von einer Flisan, die vor Zorn weint, und einer schweigenden Blenda Mänpää.
    »Das ist nicht richtig«, schluchzt Flisan. »Das ist nicht richtig.«
    »Was soll ich deiner Meinung nach denn tun?«, fragt er gereizt. »Den Obergrubenvogt des Mordes beschuldigen, weil er den Mägden keine Klapse mehr auf den Po gibt? Ich habe keine Beweise. Rein gar keine. Nicht einmal, wenn dieses arme Mädchen doch aussagte, würde das reichen.«
    Flisan versucht, mit Weinen aufzuhören, aber es bricht sich immer wieder von neuem Bahn. Sie klingt wie ein waidwundes Tier. Björnfot kann sich das nicht mehr mit anhören.
    »Jetzt werde ich entlassen«, sagt Blenda Mänpää. »Und wofür? Für nichts.«
    Polizeikommissar Björnfot kehrt zur Wache zurück, sitzt den ganzen Abend da und starrt die leere Zelle an, während der Kachelofen kalt wird.
    Flisan liegt in der Nacht auf der Ausklappbank und starrt zur dunklen Decke hoch.
    Ich halte das nicht aus, sagt sie zu ihrem Gott und ballt so fest die Fäuste, dass die Finger weiß werden. Ich halte es nicht aus, dass er ungestraft davonkommt. Das ist nicht richtig!

R AGNHILD L INDMARK ARBEITETE beim Heimpflegedienst in Lainio. Sie empfing Rebecka Martinsson bei sich zu Hause und beantwortete ihre Fragen.
    »Aber bei mir bekommen Sie keinen Kaffee«, erklärte sie. »Ich musste schon vor Jahren damit aufhören. Sie können sich sicher vorstellen, wie viel man bei all den alten Leuten bechern musste. Am Ende war man total vergiftet.«
    Ein Wellensittich saß auf der Gardinenstange und stieß hin und wieder einen Schrei aus. Die Fensterbank war mit kleinen Glasfiguren vollgestellt. Draußen schien der Fluss im trüben Wetter bewegungslos dazuliegen. Ragnhild goss grünen Tee auf und erklärte Rebecka, das Wasser

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