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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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…« In diesem Moment erschien Vera aus der Küche. Sie trug zwei Teller mit Eiern und Schinken. Sie rauschte an mir vorbei in den Frühstücksraum. »Du weißt doch«, sagte ich zu Ganesh, als sie verschwunden war, »ich muss diesen Auftrag von Allerton zu Ende führen.«
    »Nein, musst du nicht«, sagte er halsstarrig.
    »Doch, muss ich. Ich kriege Bonnie sonst nicht zurück.«
    »Allerton kann unmöglich von dir erwarten, dass du so weitermachst, als wäre nichts passiert!« Ganesh war außer sich, und erneut stiegen Emotionen in seine Stimme.
    »Doch, das tut er. Ich habe mit ihm telefoniert.«
    »Dieser Mann ist verrückt!«
    »Erzähl mir etwas, das ich nicht weiß! Erzähl es ihm.«
    »Ich denke, das sollte ich tun!«, schnappte Ganesh.
    Das versetzte mich in Panik, und ich verbrachte die nächsten Minuten damit, Ganesh das Versprechen abzuringen, sich auf gar keinen Fall in die Nähe des Silver Circle zu wagen.
    »Dieser Anruf kostet mich ein Vermögen!«, sagte ich. »Ich muss jetzt auflegen und frühstücken gehen.«
    Ich trottete in den Frühstücksraum. Mr Filigrew saß an seinem üblichen Platz und schüttelte Tabletten aus einem kleinen Röhrchen auf die Tischdecke. Er blickte zu mir auf und strahlte Missvergnügen aus.
    »Guten Morgen«, wünschte ich ihm höflich.
    »Auch Ihnen einen guten Morgen«, erwiderte er eisig. Er reihte seine Pillen auf der Tischdecke auf, zählte sie und schraubte den Deckel wieder auf das Röhrchen.
    »Verdauungsprobleme?«, erkundigte ich mich mitfühlend. »Ich schätze, es ist das viele Fett. Vielleicht sollten Sie lieber Cornflakes und Toast zu sich nehmen.«
    Er sah aus, als würde er ersticken, also ließ ich ihn allein und ging zu meinem Tisch. Nebenan saßen Tom und Maryann. Tom begrüßte mich mit einem freundlichen: »Hi, wie geht’s denn heute Morgen?«
    Maryann starrte mich verblüfft an, als könnte sie nicht verstehen, wieso ich nicht im Gefängnis saß.
    »Unter den gegebenen Umständen ganz gut, danke sehr«, antwortete ich. »Wie geht es Ihnen, Maryann?«
    »Wir haben mit einer Polizeibeamtin gesprochen und unsere Aussagen gemacht«, antwortete sie.
    »Es ist ziemlich interessant zu beobachten, wie die Cops in diesem Land arbeiten«, sagte Tom, der wohl immer alles von der praktischen Seite sah.
    Vera erschien an meinem Tisch. »Englisches Frühstück?«
    Ich war überrascht, Hunger zu spüren, doch es war so, also bejahte ich ihre Frage. Maryann starrte mich an, als würde mein gesunder Appetit lediglich ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigen, dass ich eine hartgesottene Emissärin aus der kriminellen Unterwelt war.
    »Wie Sie gestern so schön gesagt haben«, klärte ich sie auf. »Es ist im Zimmerpreis enthalten, und es wäre eine Schande, darauf zu verzichten.«
    Mickey hatte mir aufgetragen, mich weiterhin um Kontakt zu Lisa zu bemühen, doch er hatte mir auch geraten, einen Tag abzuwarten. Ich war nicht überzeugt, dass Abwarten eine besonders gute Taktik war. Ich an Lisas Stelle hätte geplant, aus Oxford zu verschwinden, oder wäre bereits abgereist. Ich hätte nicht auf mich gewartet. Ich beschloss, zunächst noch einmal zu der Stelle zu gehen, wo ich den toten Ivo so unerwartet gefunden hatte, und mich ein wenig umzusehen in der Hoffnung, einen Hinweis zu finden, der Licht auf das Rätsel werfen konnte. Anschließend würde ich den Bus nach Summertown nehmen und versuchen, mich mit Lisa zu treffen. Weder das eine noch das andere schmeckte mir besonders, doch ich hatte einen anderen Grund für meine Rückkehr an den Ort, an dem ich den Ertrunkenen gefunden hatte. Ich wollte keine zweite Nacht damit verbringen, mir Ivo im Wasser vorzustellen. Ich musste die Stelle ohne ihn sehen, in normalem Zustand. Ich wollte, dass mein letzter Eindruck perfekt war wie in einem Postkartenmotiv, ohne jede Spur von Entsetzen.
    Christ Church Meadow lag ruhig da wie am vergangenen Morgen und genauso verlassen. Ich blickte mich suchend nach den Joggern um, Tweedledee und Tweedledum, die am Vortag hier gewesen waren, doch es war niemand in der Nähe, der ihnen ähnlich sah. Ich spazierte hinunter zum Fluss und am Leinpfad entlang, bis ich zu der Steintreppe kam, die ins Wasser führte. Der Zugang wurde durch ein Absperrband der Polizei blockiert. An einem Baum hing eine Bekanntmachung, in der Passanten, die zum gegebenen Zeitpunkt in der Nähe gewesen waren und etwas Ungewöhnliches bemerkt hatten, gebeten wurden, sich mit der zuständigen Dienststelle der

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