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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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brauchen noch Jason Nesbitts Adresse, Mrs. Warren, und dann bringen wir Sie sofort aufs Revier, damit wir Ihre Aussage zu Protokoll nehmen können. Wir wollen schließlich verhindern« – sein Lächeln war frei von Humor -, »dass Sie noch rasch ein paar dringende Anrufe erledigen.«
     
    Gemma und Fanny Liu hörten gebannt zu, als Winnie mit ihrem Handy Roberta anrief. Winnie hatte ihr bereits einen kurzen Abriss der Ereignisse gegeben und ihr anschließend Elaine Holland beschrieben. »Ja«, sagte sie nun. »Elaine Holland, genau.«
    Winnie lauschte auf Robertas Antwort. Nach einer Weile verfinsterte sich ihre Miene, und sie ließ frustriert die Schultern sinken. »Gut, Roberta, ich danke dir. Ich rufe dich später …« In diesem Moment fiel ihr Gemma in den Arm.
    »Winnie, warte mal. Sag ihr, sie soll noch nicht auflegen. Weißt du, es hat nicht viel Sinn, ihr Elaine Hollands Namen zu nennen. Der dürfte genauso falsch sein wie alles andere, was sie von sich erzählt hat. Hat Roberta ein Faxgerät?«
    »Im Pfarrbüro steht eins.« »Ich habe eine Kopie von Elaine Hollands Foto. Sag Roberta, dass sie auf ein Fax warten soll. Wir können ins Revier fahren …«
    »Nein, ich habe auch ein Faxgerät in meinem Büro. Wir können es von dort abschicken«, erbot sich Winnie. Ihre Augen sprühten jetzt wieder vor Eifer. Sie sagte Roberta kurz Bescheid und fügte hinzu, dass sie sich bald noch einmal bei ihr melden würden.

    Als sie vom Pub zur Kirche zurückgingen und dabei wegen Fanny Lius Rollstuhl nicht so schnell vorankamen, wie Gemma es sich vielleicht gewünscht hätte, musste sie feststellen, dass ihre Ungeduld mit Angst vermischt war. Sie fürchtete, dass sie sich irren könnten, und sie fürchtete, dass sie zu spät kommen könnten, falls sie doch richtig lagen.
    Vor der Tür des Pfarrbüros legte Fanny Liu plötzlich die Hand auf den Reifen des Rollstuhls und brachte ihn mit einem Ruck zum Stehen. Sie drehte sich um und sah Winnie an. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wissen will. Vielleicht wäre es besser, wenn ich sie so in Erinnerung behalten könnte, wie ich sie gekannt habe. Als Elaine.«
    Winnie schien darüber nachzudenken. »Glauben Sie das wirklich?«, fragte sie. »Ich kann Sie auch nach Hause bringen, wenn Sie wollen.« Der Blick, mit dem sie Fanny ansah, war voller Verständnis. Nach einer Weile seufzte Fanny auf.
    »Das kann ich nicht, oder? Ich weiß zu viel über sie; das kann ich nicht ungeschehen machen. Und selbst wenn ich es könnte – es war doch alles eine einzige Lüge.« Sie ergriff die Reifen und schob ihren Rollstuhl an; Winnie und Gemma konnten ihr nur folgen.
    Die Luft in dem winzigen Büro, in dem sie sich wegen Fanny Lius Rollstuhl kaum rühren konnten, war stickig von der Wärme, die sich im Laufe des Nachmittags aufgestaut hatte. Als Winnie das Foto in das Faxgerät einlegte, wandte Fanny das Gesicht ab und verharrte so, bis Gemma das Blatt wieder in ihrer Tasche verstaut hatte.
    »Das Telefon hat einen Lautsprecher«, sagte Winnie. »Soll ich …?«
    Gemma nickte. Winnie wählte die Nummer, und kurz darauf hörten sie Robertas klangvolle, warme Stimme, deren leichter rauer Unterton ihr chronisches Asthma verriet.
    »Das Fax kommt gerade an, Winnie. Ich muss nur eben …« Roberta verstummte.

    »Roberta«, sagte Winnie, »bist du noch dran?«
    »O Gott«, hauchte Roberta.
    »Was …«
    »Tut mir Leid, Winnie.« Ihre Stimme klang jetzt wieder fester. »Es ist nur – das hätte ich wirklich nicht gedacht.«
    »Kennst du sie?«
    Gemma hielt die Luft an.
    »Sie heißt Elizabeth Castleman«, antwortete Roberta. »Ihre Eltern waren in meiner Pfarrgemeinde. Sie waren schon recht alt – sie müssen Elizabeth ziemlich spät bekommen haben. Beide sind vor einigen Jahren gestorben, nachdem sie schon längere Zeit kränklich gewesen waren. Elizabeth hat sie gepf legt.«
    »Nun sag schon, Roberta, was ist mit ihnen?«, fragte Winnie, als sie das Zögern in der Stimme ihrer Freundin bemerkte.
    »Sie waren fleißige Kirchgänger. Du weißt, es steht uns nicht zu, Urteile über die Menschen zu fällen, Winnie, aber ihre Ansichten waren extrem … streng. Und ihr Haus – das war ein schrecklicher Ort. Alt, schmutzig und verwahrlost. Die letzten ein, zwei Jahre ihres Lebens habe ich ihnen die Kommunion ins Haus gebracht, und mir hat vor diesen Besuchen immer gegraut. Ich weiß noch, wie Mrs. Castleman mir erklärt hat, sie legten keinen Wert auf materielle Dinge, und es käme allein auf

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