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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Mrs. Warren. Was hat Mr. Nesbitt hier gewollt?«
    »Er war doch gar nicht hier«, protestierte sie mit unerwartetem Nachdruck.
    »Wie können Sie sich da so sicher sein?«
    Sie sah zuerst ihn an, dann Cullen und Bell, die lautlos vorgetreten
waren und nun links und rechts von Kincaid standen, und sie schien zu einem Entschluss zu gelangen. »Weil ich hier war. Und er ist nicht gekommen.«
    »Hätte er denn kommen sollen?«, fragte Maura überraschend verständnisvoll.
    Kath Warren schluckte und starrte ihre Hände an, als ob es die Peinlichkeit ihrer Situation erträglicher machte, wenn sie ihnen nicht in die Augen sehen musste. »Wir waren für halb elf hier verabredet. Ich hatte Shawna gesagt, sie könne sich ein paar Stunden freinehmen, um sich mit ihrem Freund zu treffen. Aber dann habe ich hier gewartet und gewartet, und Jason kam einfach nicht. Aber, wenn Sie glauben, dass er etwas mit Lauras Tod zu tun hat, dann irren Sie sich.«
    Kincaid sah vor seinem inneren Auge Laura Novak, wie sie eine Liste der Frauen anfertigte und die Namen abhakte, nachdem sie herausgefunden hatte, was mit ihnen passiert war; wie sie dann Harriet am Donnerstagabend vor zweiundzwanzig Uhr bei der Babysitterin ablieferte und beiden eine erfundene Geschichte auftischte, weil sie beabsichtigte, einer Sache nachzugehen, die für die Ohren eines Kindes nicht geeignet war, und weil sie nicht wusste, wie lange es dauern würde. Sie hatte an diesem Abend gleich nach Hause fahren wollen, nachdem sie sich allein in dem Büro umgesehen hatte – deshalb hatte sie auch den Abwasch in der Spüle stehen lassen -, und sie hatte auch vorgehabt, am nächsten Morgen zur Arbeit zu gehen. Aber zu beidem war sie nicht mehr gekommen.
    »Mrs. Warren«, sagte Kincaid, »um wie viel Uhr genau sind Sie am Donnerstagabend hier eingetroffen?«
    »Ein paar Minuten nach halb elf. Ich bin zu Hause aufgehalten worden – die Kinder wollten noch etwas von mir.«
    Jetzt sah Kincaid Jason Nesbitt vor sich, wie er – ein paar Minuten zu früh – ins Büro kam und Laura Novak beim Stöbern in den Akten antraf. Vielleicht hatte sie vorher schon Fragen gestellt, die in ihm den Verdacht weckten, dass sie etwas
wissen könnte, und so trat er rasch einen Schritt zurück in den dunklen Flur und beobachtete sie, und als sie ging, folgte er ihr. Oder war er vorgegangen und hatte draußen gewartet, in der Gewissheit, dass sie auf dem Nachhauseweg an der Tür des Lagerhauses vorbeikommen würde?
    Was war dann passiert? Hatte er sich im Seiteneingang des Lagerhauses versteckt und festgestellt, dass die Tür nicht verschlossen war, worauf er Laura Novak hineingezerrt hatte, als sie vorbeikam? Oder hatte er sich ihr auf der Straße in den Weg gestellt? Vielleicht war es zu einem Streit gekommen – er drückt sie gegen die Tür, die Tür gibt nach – und eröffnet Jason Nesbitt die schreckliche Gelegenheit …
    Ausgerechnet du hättest doch wissen müssen, was das bedeutet , hatte Laura Novak in der Dunkelheit des Lagerhauses geschrien. Jason Nesbitt hatte nur zu gut gewusst, was einer Frau blühte, die sich ein neues Leben aufzubauen versuchte, wenn der Mann, der sie misshandelt hatte, sie aufspürte.
    Kincaid dachte an Nesbitts Designerklamotten, die er sich zweifellos von dem Geld gekauft hatte, das er mit dem Elend anderer verdient hatte, und er erinnerte sich, wie Beverly Brown vor ihm zurückgewichen war, als er an ihr vorbeigegangen war. Kincaid hatte das als instinktive Abneigung interpretiert, aber vielleicht war es ja in Wirklichkeit Angst gewesen. Die arme kleine Mouse, die in dieser Nacht bei ihrem kranken, weinenden Kind gewacht hatte – was hatte sie von ihrem Fenster aus noch beobachtet? Und wie hatte Nesbitt es geschafft, sie zu einem Stelldichein auf einen einsamen alten Friedhof zu locken?
    Er dachte an Nesbitts locker sitzende Tränen, als sie ihm Beverly Browns Tod mitgeteilt hatten, und wie er durch sein freiwilliges Schuldbekenntnis den Verdacht auf deren Mann gelenkt hatte – und eine ungeheure Wut erfasste ihn.
    Jason Nesbitt hatte Beverly Brown erwürgt, wie er zuvor auch Laura Novak erwürgt hatte, aber in Novaks Fall hatte er
wohl noch gehofft, verhindern zu können, dass irgendeine Verbindung zwischen dem Opfer und dem Frauenhaus hergestellt wurde. Warum er auch noch das Feuer gelegt hatte, nachdem er sich schon so viel Mühe gemacht hatte, Laura Novaks Identität zu verschleiern, war Kincaid immer noch nicht klar, doch er wusste auch so genug.
    »Wir

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